„Es war abzusehen, dass irgendwann ein Einbruch kommen würde“

Am Samstag beginnt bereits die Rückserie der Landesliga Rhein-Neckar. Aufsteiger SV Rohrbach/S. startete euphorisch und mit frischem Wind in die neue Spielklasse. Zuletzt wurde jedoch deutlich, dass in der neuen Liga jeder noch so kleine Fehler und Nachlässigkeit brutal bestraft wird.
Rohrbach/S. ist ins untere Tabellendrittel gerutscht und empfängt am Samstag Tabellenführer FC Zuzenhausen.
SV-Trainer Joachim Heger stand im zweiteiligen Interview 
bwa-sport.de für aktuelle Fragen Rede und Antwort.

Interview Teil 1

bwa-sport.de: Die Hinrunde ist zu Ende. Der SV Rohrbach/S. belegt mit 19 Punkten den 12. Tabellenplatz. Sind Sie damit zufrieden?
Joachim Heger: Wir hatten uns 20 Punkte aus der Vorrunde als Ziel gesetzt. Das haben wir nicht ganz erreicht, obwohl wir nach zehn Spielen bereits 18 Punkte auf dem Konto hatten. Da war rückblickend betrachtet sicher mehr drin nach dem guten Start.

bwa-sport.de: Wir lautet Ihr bisheriges Fazit als Aufsteiger?
Heger: Man merkt schon deutlich den Unterschied zwischen Kreis- und Landesliga. Besonders deutlich wird dies in der Chancenverwertung der Gegner. In der Landesliga werden Fehler knallhart mit Gegentoren bestraft. Im Gegensatz bekommt man auch bei weitem nicht mehr so viele eigene Torchancen, die man dann natürlich ebenfalls konsequent nutzen muss, wenn man gewinnen will. Des Weiteren wird auch körperbetonter gespielt in der Landesliga und die Schiedsrichter lassen deutlich mehr laufen.

bwa-sport.de: Sie hatten mit vielen Verletzungen zu kämpfen. Die Mannschaft konnte nur selten mit der gleichen Besetzung auflaufen.
Heger: Es hat uns dieses Jahr schon hart getroffen, was sie Verletzungen betrifft. Aber diese Probleme haben viele andere Mannschaften auch. Da nützt es nicht zu lamentieren.

bwa-sport.de: Hatten Sie sich eine bessere Platzierung zur Halbserie erhofft?
Heger: Wie bereits gesagt war nach dem guten Start sicher mehr drin. Doch man darf auch nicht vergessen, dass wir eine sehr junge und in der Landesliga auch unerfahrene Mannschaft haben. Da war es fast abzusehen, dass wir das Niveau der ersten zehn Spiele nicht über die ganze Vorrunde halten können und irgendwann ein Einbruch kommt. Abgesehen davon hatten wir fast alle starken Gegner zum Ende der Vorrunde.

bwa-sport.de: Was waren für Sie die Hinrunden-Highlights Ihres Teams?
Heger: Das ist sicher der erste Saisonsieg mit dem 6:2 über Mühlhausen zu erwähnen. Mein persönliches Highlight war jedoch das 3:2 in Dossenheim, als wir zweimal einen Rückstand aufgeholt und das Spiel sogar noch gedreht haben. Und das in Dossenheim auf dem Kunstrasen und mit zwei Mann in Unterzahl in den letzten 15 Minuten.

bwa-sport.de: Was zählt eher zu den negativen Aspekten?
Heger: Die Heimniederlagen gegen die direkten Konkurrenten Eppelheim und Brühl. In beiden Spielen hätten wir uns bei guter Chancenverwertung in der 1. Halbzeit jeweils einen deutlichen Vorsprung herausschießen können und hätten beide Spiele wahrscheinlich auch gewonnen. Diese Nachlässigkeiten wurden jedoch in beiden Spielen in der 2. Halbzeit von den Gegnern konsequent bestraft.

bwa-sport.de: Wie haben sich die Neuzugänge integriert. Welcher Spieler hat Sie besonders überrascht?
Heger: Von den Neuzugängen hat auf Anhieb Thomas Münkel gezeigt, dass er eine echte Verstärkung ist. Die anderen hatten zu Saisonbeginn alle mit Verletzungen zu kämpfen und konnten erst später eingesetzt werden. Aber auch Marcel Hirneth und Lukas Authenrieth haben sich, nachdem sie fit waren, hervorragend integriert und gezeigt, dass sie eine Bereicherung für unser Spiel darstellen. Am meisten bin ich jedoch von Emmanuel Häde überrascht, auch wenn er kein „echter“ Neuzugang ist. Wie er als A-Jugendspieler bei seinen Einsätzen in der Landesliga agiert hat ist bemerkenswert und zeigt sein großes Potenzial.

bwa-sport.de: Im Kader stehen drei Asiaten, die als überraschende Neuzugänge spät zur Mannschaft hinzukamen. Wie sind Sie mit deren bisheriger Entwicklung zufrieden?
Heger: Das größte Problem bei der Integration der drei ist nach wie vor die sprachliche Barriere, da nur Hiro englisch spricht und das auch nur gebrochen. Sportlich sind wir froh, dass sie zu uns gekommen sind und uns unterstützen.

bwa-sport.de: Wird es in der Winterpause zu personellen Veränderungen kommen?
Heger: Wir sind mit dem ein oder anderen Spieler in Kontakt. Klar ist aber auch, dass ein Wechsel in der Winterpause oft schwierig ist, da die Vereine ihre Spieler nicht gehen lassen müssen.

Interview-Fortsetzung am morgigen Freitag!

Fotos: BWA

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