Am Samstag beginnt die Rückserie der Landesliga Rhein-Neckar 2014/15. Aufsteiger SV Rohrbach/S. empfängt dabei den Tabellenführer FC Zuzenhausen. SV-Trainer Joachim Heger äußert sich im zweiten Interview-Teil mit bwa-sport.de zur aktuellen Situation seiner Mannschaft, den Derby-Chancen, dem Zuschauerzuspruch und Jugendfußball.
Interview-Fortsetzung Teil 2
bwa-sport.de: Am Samstag (15:30 Uhr) gastiert Tabellenführer Zuzenhausen in Rohrbach. Eine schwierige Aufgabe, aber auch große Herausforderung für Ihr Team.
Joachim Heger: Zuzenhausen ist in bestechender Form und nicht mehr zu vergleichen mit dem Team, gegen das wir am 1. Spieltag gespielt haben. Wenn man sieht, wie chancenlos wir gegen den VfB Eppingen waren und dass nun der VfB am vergangenen Wochenende gegen Zuzenhausen verloren hat, sagt dies einiges aus, was uns am Samstag erwarten wird.
bwa-sport.de: Dabei kommt es zum Wiedersehen mit dem ehemaligen SV-Torjäger Jonas Scheurer. Sein Abgang schmerzt sicherlich noch immer, seine Tore hätten dem SV gut getan.
Heger: Auch hier bringt es nichts zu klagen. Es war seine Entscheidung zu gehen und wir müssen damit klarkommen. So ist das im Fußball. Wir müssen versuchen, das Beste aus unseren Möglichkeiten zu machen und die Tore auf mehrere Schultern zu verteilen, was uns bisher auch ganz gut gelungen ist.
bwa-sport.de: Beim Saisonauftakt im August trennte man sich 1:1, Rohrbach war das klar bessere Team, kassierte kurz vor Schluss den unglücklichen Ausgleich, vergab viele Siegchancen.
Heger: Das war äußerst unglücklich für uns, dass wir da nicht gewonnen haben. Aber letztlich war es ein Vorgeschmack von dem was uns in der Landesliga erwartete. Wenn man seine zahlreichen Chancen nicht nutzt, wir man irgendwann dafür bestraft.
bwa-sport.de: Geben Sie uns recht, dass es zum damaligen Zeitpunkt nie so leicht gewesen wäre, dem neu formierten FC eine Niederlage bei zu führen?
Heger: Gegen solche neuformierten Mannschaften mit vielen Topspielern hat man natürlich immer in den ersten Saisonspielen die beste Chancen, etwas Zählbares zu holen. Wenn derartige Mannschaften dann eingespielt sind, wird es als Aufsteiger extrem schwer zu punkten.
bwa-sport.de: Ihr persönlicher Tipp für das Derby?
Heger: Um eventuell einen Punkt mitzunehmen, müssen wir über die gesamte Spielzeit eine Topleistung bringen. Jeder muss an seine Grenzen gehen und vor allem in der Defensive absolute taktische Disziplin an den Tag legen.
bwa-sport.de: Wie sind Sie mit dem bisherigen Zuschauerzuspruch in der neuen Spielklasse zufrieden?
Heger: Wir haben einige Heimspiele auf Samstag oder sogar auf Freitag verlegt, um vielleicht ein paar Zuschauer mehr zu haben. Letztlich ist es aber auch so, dass in Derbys in der Kreisliga beispielsweise gegen Steinsfurt oder Waibstadt mehr Zuschauer kommen als in der Landesliga gegen Brühl, Neckarau oder Eppelheim.
bwa-sport.de: Was wünscht sich der SV-Coach für die Rückrunde?
Heger: In erster Linie hoffe ich natürlich, dass wir von Verletzungen verschont bleiben und dass unsere Langzeitverletzten (Bastian Mangold und Nils Ohlhauser) bald wieder zurückkehren. Dann ist es wichtig, wieder einen guten Start zu erwischen und die direkten Duelle gegen unsere Mitkonkurrenten im Abstiegskampf zu gewinnen. Das wird aber ein äußerst schwieriges Unterfangen, da wir bis auf Dossenheim gegen alle anderen auswärts antreten müssen.
bwa-sport.de: Im Jugendbereich kämpfen B- und C-Junioren in der Landesliga um den Klassenerhalt. Haben Sie sich schon Spiele der beiden Mannschaften angeschaut?
Heger: Leider habe ich diese Saison noch kein Spiel der beiden Jugendmannschaften gesehen. Beruf, Familie und der Trainierjob lassen nicht mehr viel Zeit für anderweitige Aktivitäten. Ich habe mir aber für die Rückrunde vorgenommen, das ein oder andere Spiel anzuschauen.
bwa-sport.de: Für einen Verein wie dem SV Rohrbach/S. ist es dauerhaft schwer, sich im Senioren- und Jugendbereich in der Landesliga gegen die starke Konkurrenz zu erwehren.
Heger: Als kleiner Verein mit begrenztem Mitteln tut man sich natürlich schwer. Gerade wenn umliegende Mannschaften wie Michelfeld oder Zuzenhausen in der gleichen Klasse spielen, ist es umso schwerer neue Spieler zu bekommen, die sportlich und finanziell ins Konzept passen. Insbesondere finanziell liegen da oft Welten dazwischen. Das stellen wir immer wieder in Gesprächen mit Spielern fest. Aber auch gerade deshalb können wir umso mehr stolz auf das sein, was hier in Rohrbach geleistet wird. Auch in der Jugend ist es in der Landesliga mit der Konkurrenz sehr schwer. Da kommen dann noch zum Teil weite Auswärtsfahrten hinzu, wo immer wieder Eltern gefordert sind. Ebenso wie bei Spielern von umliegenden Ortschaften, die zu jedem Training gebracht und abgeholt werden müssen. Das hat nochmal eine andere Dimension wie im Seniorenbereich.
Herr Heger vielen Dank für dieses Gespräch, viel Erfolg im Derby und alles Gute für den weiteren Saisonverlauf!
Foto: BWA
