Alle guten Dinge sind bekanntlich drei

Spitzenspiel im Abstiegskampf

„Ingolstadt wird einen Heimsieg benötigen, und wir werden uns auf einen heißen Fight einstellen müssen“, formulierte Sandhausens Trainer Uwe Koschinat treffend vor dem ersten von noch acht Endspielen um den Zweitliga-Klassenerhalt. Das Duell FC Ingolstadt gegen SV Sandhausen im Audi Sportpark am Sonntag (Beginn 13.30 Uhr) ist das Top-Spiel des 27. Spieltages, zumindest was die unteren Tabellenregionen anbelangt. Im Spiel „Tabellenschlusslicht gegen Viertletzten“ geht es um drei ganz wichtige Punkte im Überlebenskampf in der zweithöchsten deutschen Profiliga. Nach den Siegen gegen Magdeburg und St. Pauli möchten die Kurpfälzer noch einen draufsetzen und den dritten Dreier in Serie ins Visier nehmen. Am Selbstvertrauen kann es nicht mangeln, schließlich stimmen die positiven Leistungen bei den Schwarz-Weißen vom Hardtwald für ein optimistische Herangehensweise in der Autostadt.

Ähnlich wie beim 4:0-Hinspiel-Erfolg wollen die Sandhäuser auch am Sonntag Torerfolge in Ingolstadt feiern

Perfekter Trainer-Einstand

Ein paar Tage zuvor als neuer Trainer angetreten feierte Koschinat im Hinspiel beim 4:0 einer stark aufspielenden Sandhäuser Mannschaft einen Einstand nach Maß. Die Treffer erzielten Wooten, Linsmayer und Schleusener (2).

Großer Trainerverschleiß

Nach der 1:3-Niederlage beim SC Paderborn und damit der vierten Niederlage in Folge trennen die Ingolstädter am Tabellenende vier Punkte vom SV Sandhausen. Nicht verwunderlich, dass angesichts dieser Situation der Druck des Gewinnen müssens bei den Oberbayern besonders groß ist. Die vier Niederlagen erfolgten jedoch ausschließlich gegen Teams aus der oberen Tabellenhälfte, während das Team von Trainer Jens Keller davor mit neun Punkten aus vier Spielen ins neue Jahr startete. Der ehemalige Trainer des FC Schalke 04 übernahm die Schanzer für die Mission Klassenerhalt im Dezember und ist in der Seuchensaison nach Leitl und Nouri bereits der dritte Coach.

Sandhausens Jesper Verlaat kommt hier im Kopfballduell mit Ingolstadts Stefan Kutschke zu spät

Abstieg käme einer Katastrophe gleich

Für die Ingolstädter, die mit einem Kaderwert von über 17 Millionen Euro in der oberen Hälfte angesiedelt sind und die angetreten sind, zwei Jahre nach dem Bundesligaabstieg wieder im oberen Tabellendrittel mitzumischen, käme ein Abstieg einer Katastrophe gleich. In der Winterpause wurde der Kader weiter aufgerüstet und dabei der Schwerpunkt auf die anfällige Defensive gerichtet. Mit dem bundesligaerfahrenen Torhüter Tschauner, dem nicht minder erfahrenen Innenverteidiger Mavraj sowie dem dänischen Rechtsverteidiger Paulsen wurde die Abwehr quasi runderneuert, was sich zunächst auch positiv auswirkte, doch acht Gegentore in den letzten vier Spielen sprachen wieder eine andere Sprache.

Probleme im Offensivbereich

Unübersehbar haben die Schanzer Probleme im Offensivbereich, obwohl das Potential mit torgefährlichen Spielern wie Kerschbaumer und Kutschke, die in Bielefeld bzw. Dresden Leistungsträger waren, vorhanden ist. Von seinen vier Saisontoren hat der gesetzte bullige Stürmer Lezcano zwei per Elfmeter erzielt – am meisten Gefahr ging wie vergangene Saison von Spielmacher Kittel mit diesmal zehn Torbeteiligungen aus, der brillante letzte Pässe spielen kann, sowie schuss- und laufstark ist.

Trainer Keller vermisst die letzte Konsequenz

Die letzten vier Niederlagen liegen dem FCI schwer im Magen. Man weiß, dass es immer schwieriger wird, da unten raus zu kommen. „Wir müssen aufhören zu sagen, dass wir ein gutes Spiel gemacht haben. Wir schießen vorne keine Tore und kriegen hinten zu viele rein", analysierte FC-Keeper Tschauner treffend. Trainer Keller machte bei seinem Team in der Schlussphase in Paderborn gar eine Angst vor dem Scheitern aus und vermisste eine letzte Konsequenz, Tore zu verhindern und machen zu wollen. Während der SVS personell aus dem Vollen schöpfen kann, müssen die Schanzer auf die gelbgesperrten Verteidiger Gaus und Gimber verzichten.

450 SVS-Fans sind dabei

An der nötigen Unterstützung wird es in diesem wichtigen Auswärtsspiel nicht fehlen. Am Sonntag werden sechs Fan-Busse die Mannschaft nach Ingolstadt begleiten, wo mit 450 Auswärtsfans zu rechnen ist. Mannschaft und Verein haben diese gemeinsame Auswärtsfahrt spendiert.

Fotos: Kraichgausport

Artikel teilen

WERBUNG