SV Rohrbach/S. rückt wieder näher an die vorderen Ränge

Heger-Truppe siegt 3:1 über Bad Rappenau

Der zwölfte Spieltag der Kreisliga Sinsheim verlief so richtig nach dem Geschmack des SV Rohrbach/S. Während der SV einen souveränen 3:1-Heimerfolg durch Treffer von Robin Karolus (2) und Simon Dowalil über den VfB Bad Rappenau einfahren konnte, haben die in der Tabelle besser platzierten Teams alle gepatzt. Bis auf Eppingen 2 und Reihen gingen Steinsfurt, Mühlbach, Obergimpern und Türk Gücü Sinsheim als Verlierer vom Platz – Gemmingen spielte Unentschieden. Die Heger-Truppe hat sich somit von Platz 8 auf 6 verbessert, liegt nur noch sechs Zähler hinter Spitzenreiter Steinsfurt und vier Zähler hinter dem Zweiten Mühlbach.

„Der Sieg gibt uns Aufschwung“

„Der Sieg gibt uns hoffentlich wieder Aufschwung nach den zuletzt eher enttäuschenden Resultaten. Jetzt gilt es am nächsten Sonntag in Gemmingen nachzulegen, wo wir durch die Pokalhalbfinalniederlage in der vergangenen Saison noch eine Rechnung offen haben“, sagte Rohrbachs Keeper Nico Romig bereits vorausschauend auf den nächsten Spieltag. Auch Dowalil, der nach seinem unglücklichen Spiel in Waldangelloch (0:1) gegen Bad Rappenau wieder traf, blickt optimistisch auf die nächsten Spiele: „Der heutige Sieg war sehr wichtig, auch wenn noch nicht alles rund lief. Es wird Zeit, die Auswärtsschwäche nach drei Niederlagen in Folge abzulegen und mit einem Erfolg in Gemmingen eine Serie zu starten, die uns in der Tabelle weiter nach oben bringt.“

Bad Rappenaus Cocic (re.) setzt sich energisch gegen Rohrbachs Reißfelder zur Wehr. Links beobachtet Bauer die Szene.

Frühe Führung durch zwei Karolus-Treffer

Dem gastgebenden SV Rohrbach/S. war von Beginn an anzumerken, dass man die unerwartete und selbst verschuldete Auswärtsniederlage in Waldangelloch wieder gutmachen wollte. Das Team von Trainer Joachim Heger machte von Beginn an Druck und hatte einige gute Offensivaktionen. Und es dauerte nicht lange, bis der SV-Anhang erstmals jubeln konnte. Nach einem unnötigen Foulspiel im Strafraum an Stürmer Karlos entschied Schiedsrichter Joscha Link auf Strafstoß. Der Gefoulte selbst trat an und brachte die Gastgeber 1:0 in Führung (12.) Rohrbach setzte nach und erhöhte nur fünf Minuten später erneut durch Karolus auf 2:0 (17.). Bad Rappenau steckte jedoch trotz des frühen 2-Tore-Rückstandes nicht zurück und versuchte es mit Kontern. Dabei half der SVR großzügig mit. Nach einem Fehlpass im Aufbauspiel wollte Verteidiger Markus Brecht den Ball aus der Gefahrenzone schlagen, traf dabei jedoch ins eigene Netz zum 1:2 (24.).

VfB schwächt sich mit gelb-roter Karte

Die Partie wurde jetzt immer umkämpfter, und nach einem wiederholten Foulspiel auf Höhe der Mittellinie flog Gästespieler Julian Wally mit Gelb-Rot vom Platz. Für VfB-Trainer Kevin Kroiher eine etwas zu harte Entscheidung: „Man hätte zu diesem frühen Zeitpunkt nicht unbedingt auf Platzverweis entscheiden müssen. Es war eine harte Entscheidung, die für uns natürlich von deutlichem Nachteil war“. Sein Gegenüber, SV-Trainer Heger, verteidigte die Schiri-Entscheidung: „Die Entscheidung war hart, aber konsequent. Wenn ich mit Gelb belastet so mit offener Sohle in den Zweikampf gehe, brauche ich mich nicht zu wundern, wenn die Aktion mit einer weiteren Karte geahndet wird.“

Dowalil erhöht auf 3:1

In Überzahl ließen die Rohrbacher danach den Ball in den eigenen Reihen laufen und erspielten sich weitere Möglichkeiten. Nachdem Dowalil zuvor zwei gute Chancen ungenutzt ließ, machte er es in der 39. Minute besser, als er aus 20 Metern per Flachschuss auf 3:1 erhöhte. Gästekeeper Holger Lohmer nahm das Tor auf seine Kappe: „Klar was das mein Fehler. Ich habe mich zu früh in die Ecke bewegt, rechnete mit einem Schlenzer ins lange Eck. Blöd, dass der Ball dann fast in die Tormitte ging.“ Dabei blieb es bis zur Halbzeitpause. Die Gastgeber mussten fortan ohne Rico Unser auskommen, der sich kurz vor der Pause eine Oberschenkelzerrung zuzog.

Flaig (li.) scheitert per Kopfball an der Querlatte des Bad Rappenauer Tores

Schwächere zweite Hälfte

In der zweiten Hälfte tat sich deutlich weniger. Der SVR bestimmte zwar in Überzahl weiter das Geschehen, wirkte aber in einigen Aktionen im Spiel nach vorn umständlich und nicht konzentriert genug im Abschluss. Bad Rappenau verteidigte leidenschaftlich und ließ die gegnerischen Stürmer einige Male ins Abseits laufen. Nachdem Nils Reißfelder per Kopfball scheiterte (50.), vergaben Karolus und Adrian Neuberger weitere gute Möglichkeiten. Aber auch die Gäste blieben gefährlich, vergaben zwei gute Chancen vor dem SV-Tor durch Eugen Streck, der übers Tor schoss und wenig später durch Michael Weigelt, der am reaktionsschnellen Keeper Romig scheiterte. Die beste Gelegenheit in der Schlussphase hatte der eingewechselte Christian Flaig, der nach einer Ecke per Kopfball nur die Querlatte des VfB-Tores traf (73.). Letztendlich blieb es beim verdienten 3:1-Erfolg der Heger-Truppe, die nun am Sonntag um 14.30 Uhr in Gemmingen nachlegen kann.

Stimmen zum Spiel:

"Sollten nur noch von Spiel zu Spiel denken"

Joachim Heger (Trainer SV Rohrbach/S.): „Wir haben sehr gut angefangen und verdient zwei Tore erzielt. Durch eigenes Verschulden haben wir durch das 1:2 wieder den Gegner herangebracht. In Überzahl haben wir mit dem 3:1 dann die Weichen auf Sieg gestellt. In der zweiten Hälfte haben wir unsere Chancen nicht gut ausgespielt und oft die falschen Entscheidungen getroffen. Wir haben oft viel zu früh den Weg nach vorne gesehen, anstatt mal quer auf den besser positionierten Mitspieler zu passen. Wir müssen uns jetzt an dem Sieg aufbauen, nur noch in unserer Situation von Spiel zu Spiel schauen und  versuchen, mit einer Serie verlorenen Boden gutzumachen. In Gemmingen erwartet uns am Sonntag ein unangenehmer Gegner.“

"Wer weiß was passiert wäre, wenn wir das 2:3 machen?"

Kevin Kroiher (Trainer VfB Bad Rappenau): „Durch zwei einfache Fehler haben wir uns selbst in Rückstand gebracht. Solche Dinge darf man sich gegen einen Gegner wie Rohrbach nicht erlauben. Mit zehn Mann war es dann schwierig, die Partie zu drehen. Bei einem 0:2-Rückstand ist es in Unterzahl schwer. Lob an meine Mannschaft, die in der zweiten Hälfte mit viel Moral zur Sache ging und sogar noch die Möglichkeit zum 2:3 hatte. Wer weiß, was dann passiert wäre. Letztes Jahr haben wir hier an einem für uns perfekten Tag knapp gewonnen. Das war heute nicht drin. Letztendlich war es ein verdienter Sieg für Rohrbach.“

"Körperspannung, Wille und Einstellung müssen besser werden"

Rico Unser (Spieler und Co-Trainer SVR): „Ich hoffe, dass es sich bei meiner Verletzung nicht um einen Faserriss handelt. Mir ist kurz vor der Halbzeitpause der Muskel zugegangen. Zum Spiel: „In der ersten Halbzeit haben wir gut begonnen und auch die nötigen Treffer erzielt. In der zweiten Hälfte hat dann wieder das Spiel hin und her geplänkelt, jeder steckt wieder einen Schritt zurück, meint ein paar Prozent weniger geben zu müssen. Vom Kopf her zurückstecken, meinen, es geht auch mit weniger – das müssen wir uns abgewöhnen. In Gemmingen müssen wir nach drei Auswärtsniederlagen so agieren wie heute in der der ersten halben Stunde. Die Körperspannung, der Wille und die Einstellung müssen besser werden.“

"Dürfen in der zweiten Halbzeit nicht immer nachlassen"

Simon Dowalil (Torschütze für den SVR): „Wir müssen uns abgewöhnen, in der zweiten Halbzeit nachzulassen. Wir haben heute in Überzahl zu wenig aus unserer Überlegenheit gemacht. Wichtig war es, endlich wieder einen Dreier zu holen. Was momentan nicht so funktioniert, ist das Defensiverhalten. Wir machen uns oftmals selbst die Bälle rein. In den letzten Jahren haben wir ein Tor gefangen, dann aber gewusst, dass wir nach vorne so viel Qualitäten haben, noch zwei bis drei Tore zu machen. Jetzt ist etwas der Wurm drin. Aber mit jedem Sieg wird das Selbstvertrauen wieder größer. Am Sonntag in Gemmingen erwartet uns ein ekliges, hektisches Spiel, ähnlich wie zuletzt dort im Pokal. Wir müssen körperbetont zur Sache gehen und uns darauf einstellen, dass auch von außen viel aufs Spiel einprasseln wird.“

Fotos: BWA

Karolus kommt vor Lohmer zu spät, Guter Zuschauer-Besuch, Karolus trifft zum 2:0 für den SVR, Dowalil vergibt aus spitzem Winkel, Treffer zum 3:1 durch Dowalil, Neuberger (li.) wird von Özcelik zu Fall gebracht, Strafraumszene, C-Junioren nehmen Anschauungsunterricht, Reißfelder scheitert per Kopfball, Neuberger (re.) gegen Hillbrecht, Romig verhindert reaktionsschnell das 2:3, Neuberger (re.) schießt am langen Eck vorbei, und Bauer (re.) kommt Streck einen Schritt zuvor

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