WM-Kapitän erklärt seinen Rücktritt

Philipp Lahm hat fünf Tage nach dem Gewinn des WM-Titels völlig überraschend seinen Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft erklärt. „Das ist der richtige Zeitpunkt für mich.“, sagte Lahm mit Blick auf den WM-Triumph. Er verlasse die Auswahl „in völliger Harmonie“ mit dem Deutschen Fußball-Bund, fügte Lahm an. Die Entscheidung zum Rücktritt sei bei ihm in der vergangenen Saison gereift. „Da habe ich für mich den Entschluss gefasst, dass die WM in Brasilien mein letztes Turnier sein wird.“
Am vergangenen Montag habe er Bundestrainer Joachim Löw beim Frühstück nach dem WM-Sieg von Rio de Janeiro über seinen Schritt informiert, DFB-Präsident Wolfgang Niersbach unterrichtete Lahm am Freitagmorgen. „Ich habe mich bei ihm für zehn Jahre super Zusammenarbeit bedankt. Ich habe die Zeit beim DFB total genossen“, sagte Lahm über das Gespräch mit Niersbach.
Lahm, dessen Vertrag beim FC Bayern bis 2018 läuft, bestritt beim Finalsieg gegen Argentinien (1:0 n.V.) sein 113. und letztes Länderspiel. Insgesamt erzielte er dabei fünf Tore. Unvergessen bleibt sein Traumtor zum 1:0 im Auftaktspiel der Heim-WM 2006 in München beim 4:2-Sieg über Costa Rica.
Am vergangenen Sonntag reckte er im legendären Estadio Maracana als vierter deutscher Spielführer nach Fritz Walter (1954), Franz Beckenbauer (1974) und Lothar Matthäus (1990) den WM-Pokal in die Höhe. Seine DFB-Karriere begann am 18. Februar 2004 mit einem 2:1-Sieg in Kroatien.
Der Münchner hatte zusammen mit der Mannschaft noch am Dienstag vor dem Brandenburger Tor in Berlin den vierten WM-Titel für Deutschland gefeiert. „Vielleicht wird mir das erst in ein paar Tagen gelingen, vielleicht erst in ein paar Wochen oder Monaten. Vielleicht dauert es auch ein paar Jahre, bis mir die Bedeutung dieses Titels wirklich bewusst wird“, sagte Lahm vor kurzem in einem Interview.

Foto: Kraichgaufoto

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