Duell der Enttäuschten: SV Sandhausen empfängt 1. FC Nürnberg

Können die Kurpfälzer gegen die Franken den dritten Heimsieg einfahren?

Zwei Heimsiege und zwei Auswärtsniederlagen lautet die Bilanz des SV Sandhausen in der noch jungen Zweitligasaison. Nach der aufgrund der beiden späten Gegentore unglücklichen aber dennoch nicht unverdienten 2:3-Niederlage in Karlsruhe will der SVS jedoch erneut zum Stolperstein für eine hoch eingeschätzte Mannschaft werden, wenn am Samstag um 13 Uhr der 1. FC Nürnberg im Sandhäuser BWT-Stadion am Hardtwald gastiert. Das Fazit des SVS-Trainers Alois Schwartz nach der Niederlage bei seinem Ex-Verein: „Wir haben uns vorgenommen, heute besser ins Spiel zu kommen als in Darmstadt, das ist uns nicht gelungen. Die Führung hat uns in die Karten gespielt. Anschließend waren wir zu träge und nicht agil genug. Unser Spiel war mit dem Ball und gegen den Ball nicht gut.“

Energischer Antritt bei Sandhausens Mittelfeldspieler Erik Zenga

An den eigenen Erwartungen gescheitert

Noch frustrierter klang Nürnbergs Trainer Robert Klauß nach der 0:3-Heimpleite gegen den 1. FC Heidenheim: „Heute hat wenig funktioniert. Ich glaube, dass wir heute auch an unserer eigenen Erwartungshaltung gescheitert sind“, so der Coach, der kämpferisch folgen ließ: „Jetzt sind wir in der Pflicht, in Sandhausen ein gutes Spiel zu zeigen und vor allem zu punkten.“

Fehlende defensive Stabilität und Leistungsbereitschaft

28 Torschüsse auf den von Keeper Patrick Drewes wie immer zuverlässig gehüteten Sandhäuser Kasten waren in Karlsruhe zu viel und sprachen nicht für die defensive Stabilität, welche die Kurpfälzer quasi schon das ganze Jahr auszeichnete. Eine Kompaktheit und die hundertprozentige Leistungsbereitschaft, die Mikayil Kabaca noch nach dem letzten Spiel an das SVS-Team aussprach, wird die Basis für weitere Erfolge sein. In der Offensive ist das Schwartz-Team noch weniger ausrechenbar geworden, da sowohl Neuzugang David Kinsombi wie auch Janik Bachmann und Cebio Soukou, der in Karlsruhe für wenige Minuten sein Comeback feierte, für Torgefahr stehen. Ahmed Kutucu stellte bei seinem Debüttor in der Liga zudem seine technischen Fertigkeiten unter Beweis.

Der SVS möchte gegen Nürnberg den dritten Saisonheimsieg in Folge einfahren

Tiefschlag für die Franken

Hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist bisher der 1. FC Nürnberg bei der Ausbeute von vier Punkten aus vier Spielen. Die Heimniederlage gegen Heidenheim war ein echter Tiefschlag, zu dem Mittelfeldspieler Lino Tempelmann meinte: „Wir haben weder offensiv noch defensiv einen Fuß auf die Erde bekommen.“ Robert Klauß ist bereits in der dritten Saison Trainer der Clubberer, und sein Team, in dem junge Spieler wie Fabian Nürnberger, Lino Tempelmann oder Erik Shuranov den Sprung ins Rampenlicht schafften, stand in der letzten Saison für einen mutigen und attraktiven Fußball mit einem hoch anlaufenden Team. Großes Manko war die Torausbeute, weswegen die Franken im Aufstiegsrennen eingebrochen sind und am Ende Platz 8 belegten.

1. FCN investierte großzügig in die Offensive

Der finanziell gesunde neunmalige ehemalige Deutsche Meister aus dem Frankenland investierte somit für die neue Saison in die Baustelle Sturm und verpflichtete für jeweils eine Million Euro Christoph Daferner (13 Tore für Zweitligaabsteiger Dynamo Dresden) und den schnellen Kwadwo Duah (15 Tore für den FC St. Gallen). Zudem kamen mit Manuel Wintzheimer und Jan Gyamerah vom Hamburger SV, dem gebürtigen Schwetzinger Erik Wekesser von Jahn Regensburg und James Lawrence, der beim FC St. Pauli spielte, weitere Neuzugänge von Zweitligakonkurrenten.

Hübners Rückkehr

Dass die im Umfeld geweckten Erwartungen Druck erzeugen, konnte das Spiel gegen Heidenheim bestens belegen, doch beim 2:0 gegen Fürth und dem torlosen Remis in Regensburg konnten die Franken die nötige Intensität an den Tag legen. Für einen Clubberer wird es am Samstag die Rückkehr ins alte „Wohnzimmer“:  Florian Hübner, in der ersten Amtszeit unter Alois Schwartz von 2013 bis 2016 der Abwehrchef des SV Sandhausen, ist nach einer langen Verletzungspause in dieser Saison gesetzt und ersetzt damit den abgewanderten Sörensen. Allerdings musste zuletzt auch Innenverteidiger Christopher Schindler wegen einer Muskelverletzung im Oberschenkel pausieren.

Mögliche Aufstellungen:

SV Sandhausen: Drewes – Diekmeier, Dumic, Zhirov, Okoroji – Zenga, Trybull – D. Kinsombi, Bachmann, C. Kinsombi – Kutucu

1. FC Nürnberg: Mathenia – Gyamerah, Hübner, Lawrence, Wekesser – Geis – Tempelmann, Nürnberger – Möller Daehli – Duah, Daferner

Fotos: foto2press

SVS-Fans am Hardtwald

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