Heimstarke Hoffenheimer klettern nach 4:1 über Mainz auf Platz 2

TSG mit neuem Vereinsrekord - Wende nach Mainzer Platzverweis

Was für eine tolle Momentaufnahme nach dem 6. Bundesligaspieltag: Die TSG Hoffenheim feiert im dritten Saisonheimspiel mit einen 4:1-Sieg über den FSV Mainz 05 den dritten Heimsieg und rangiert in der Tabelle punktgleich mit dem FC Bayern München, dem SC Freiburg (spielt noch am Sonntag zu Hause gegen Gladbach) und Borussia Dortmund auf dem zweiten Platz. Während für die Kraichgauer drei Heimsiege in Folge zum Saisonstart ein neuer Vereinsrekord sind, kassierten die Rheinhessen erstmals nach drei Auswärtssiegen in Folge die erste Saison-Auswärtsniederlage.

Rutter besorgt die Vorarbeit zur Hoffenheimer 1:0-Führung

Nullnummer zur Pause, trotz guter Chancen

Die 20.114 Zuschauer, darunter auch Bundestrainer Hansi Flick, bekamen ein tolles, interessantes und torreiches Spiel geboten. Die selbstbewussten Gäste erwischten den besseren Start und hatten durch Jonathan Burkhardt (4./6.) die ersten klaren Chancen der Partie. Nachdem der Stürmer nach einem Foul von Kevin Akpoguma verletzt vom Platz musste (14.), hatten die Blau-Weißen durch Grischa Prömel (19.), Kramaric (25.), Christoph Baumgartner (27./37.) vielversprechende Möglichkeiten zur Führung.

Spielentscheidende Szene

Die womöglich spielentscheidende Szene ergab sich kurz vor der Pause, als sich die Gäste durch einen Platzverweis dezimierten und in der Folge gegen immer stärker werdende Hoffenheimer chancenlos waren. Alexander Hack hatte Georgino Rutter im Strafraum als letzter Mann zu Boden gerissen, worauf Schiedsrichter Daniel Schlager gegen den FSV-Verteidiger Rot zückte. Doch André Kramaric, Hoffenheims etatmäßiger Elfmeterspezialist zeigte, wie schon am 2. Spieltag beim 3:2-Erfolg über Bochum, Nerven und setzte den Ball links neben das Tor (44.).

Kaderabek erzielt den 4:1-Endstand

Hoffenheim mit drückender Überlegenheit

Nach der Halbzeitpause drehten die Gastgeber in Überzahl richtig auf und drängten die 05er komplett in die Defensive. Nach herrlicher Vorarbeit von Rutter brachte Kramaric die TSG mit einem herrlichen Seitfallzieher mit links 1:0 in Führung (53.). Die TSG machte weiter Druck und erhöhte durch Prömel, auf Vorarbeit von Baumgartner, auf 2:0 (69.). Trotz der 2-Toreführung setzte die Breitenreiter-Truppe weiter nach und erhöhte durch den eingewechselten Munas Dabbur, der eine scharfe Hereingabe von Angelino mit der Hacke zum 3:0 ins Tor verlängerte (80.).

Baumi am Zaun

Kurz darauf überwand Dominik Kohr bei der zweiten Mainzer Torchance in Hälfte 2 TSG-Keeper Oliver Baumann in dessen 300. Bundesligaspiel für die Kraichgauer aus abseitsverdächtiger Position zum 3:1 (83.). Doch es war statt Aufbäumen eher Ergebniskosmetik, denn den Schlusspunkt setzte der lauffreudige Pavel Kaderabek in der Nachspielzeit, als er nach Vorarbeit von Angelo Stiller den Ball gefühlvoll über Torhüter Robin Zentner zum 4:1-Endstand ins FSV-Tor lupfte (90.+2). Es war eine tolle, emotionale Stimmung in der Sinsheimer Arena, für die auch die rund 3.000 Mainzer Fans mit verantwortlich waren. Die Siegesfeier nach dem Abpfiff vor der blau-weißen Fankurve fiel entsprechend euphorisch aus, als "man of the match" Baumgartner am Zaun mit dem Megafon für zusätzliche Stimmung sorgte.

Stimmen der Trainer:

André Breitenreiter (Hoffenheim): „Es war das erwartet schwierige Spiel. Mainz hat gezeigt, warum sie so gut sind. In der Anfangsphase haben wir Glück, dass wir nicht in Rückstand geraten sind. Ab der 20. Minute wurde es besser. Erst danach sind wir hinter die letzte Reihe gekommen. Ich kann meiner Mannschaft für das Spiel ab der roten Karte nur ein Kompliment machen. Es ist nicht selbstverständlich, dass man so reif mit einem Mann mehr spielt. Das war richtig gut. Wir haben nichts zugelassen und wunderschöne Tore erzielt.“

Bo Svensson (Mainz 05): „Das Spiel hatte zwei Phasen. Vor der roten Karte war es ein ausgeglichenes Spiel. Wir müssen zunächst in Führung gehen, danach hat Hoffenheim auch ein paar gute Chancen. Danach verändert der Platzverweis die Partie. Ich war bis dahin sehr zufrieden. So gewinnt Hoffenheim am Ende.“

Statistik:

TSG Hoffenheim: Baumann – Ozan Kabak, Vogt, Akpoguma (46. Nsoki) – Kaderabek, Geiger (70. Rudy), Skov (75. Angeliño) – Prömel, Baumgartner – Georginio, Kramaric (70. Dabbur)
1. FSV Mainz 05: Zentner – Bell, Hack, Leitsch – Widmer, Kohr, Barreiro (64. Lee), Aaron (75. Caci) –Burkardt (14. Burgzorg (46. Tauer)), Onisiwo, Fulgini (64. Fernandes)
Tore: 1:0 Kramaric (53.), 2:0 Prömel (69.), 3:0 Dabbur (80.), 3:1 Kohr (83.), 4:1 Kaderabek (90.+2)
Schiedsrichter: Schlager
Zuschauer: 20.114
Rote Karte: Hack (42.)
Besondere Vorkommnisse: Kramaric verschießt Foulelfmeter (44.)

Am kommenden Sonntag (18.9.) erwartet die TSG Hoffenheim in einem weiteren Heimspiel im Top-Spiel am Sonntagabend um 19:30 Uhr im Baden-Derby die punkt- und torgleichen Freiburger.

Fotos: Kraichgaufoto

Vogt klärt per Kopf, Rutter (re.) im Zweikampf mit Widmer, Dabbur beim Torjubel, und Spieler und Fans feiern den dritten Heimsieg in Folge

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