Kann der SVS den HSV erneut ärgern? Schweres Auswärtsspiel für die Kurpfälzer

Auf welchem Tabellenrang überwintert der SV Sandhausen?

Zum Hinrundenabschluss vor der langen Winterpause und dem dritten Spiel innerhalb von acht Tagen gastiert der SV Sandhausen am Samstag um 13 Uhr beim Top-Aufstiegsfavoriten Hamburger SV, der in der abschließenden Englischen Woche gar das dritte Spiel innerhalb von sechs Tagen bestreitet. Den SVS trennen von Rang 16 aus gerade mal drei Punkte von Platz 9, jedoch auch nur zwei Punkte vom Tabellenschlusslicht aus Bielefeld. Um nicht auf einem Abstiegsplatz zu überwintern, müssen Nachlässigkeiten wie bei der 3:4-Heimniederlage am Mittwoch gegen den 1. FC Heidenheim abgestellt werden. 

Vergebliche Aufholjagd

Die Kurpfälzer bewiesen abermals Moral, so meinte Merveille Papela nach seinem Debüttor im SVS-Dress: „Am Ende ist es ärgerlich, dass wir nach dieser Aufholjagd keine Punkte holen konnten.“ Doch die Achillesferse sind die 25 Gegentore im Vergleich zu 18 Gegentoren in der gesamten Rückrunde der vergangenen Saison, und diesmal reihte sich der sonst fehlerfreie Keeper Patrick Drewes, über den Gerüchte zu einem möglichen Wechsel zum FC Liverpool in der Winterpause bestehen, in die Fehlerkette ein. Präsident Jürgen Machmeier deutete bereits an, dass es in der Winterpause Verstärkungen geben dürfte, doch zunächst heißt es, am Samstag im Spiel bei den Hamburgern, die trotz ihres 2. Tabellenplatzes schon mehrfach patzten, nochmal alle Kräfte zu mobilisieren.

Sicherer Rückhalt im SVS-Tor: Der von Liverpool umworbene Patrick Drewes

Gute Erinnerungen an den HSV

Der Wunsch nach einer sorgenfreien Saison ist in die Ferne gerückt, doch nach den Big Points gegen die direkten Konkurrenten aus Magdeburg und Rostock muss auch eine dicke Überraschung im Spiel bei den Hanseaten keine Utopie für den SVS bleiben. Bei zwei Siegen, zwei Unentschieden und vier Niederlagen konnte der SVS dem stets favorisierten HSV schon mehrfach in die Suppe spucken wie beim denkwürdigen 5:1-Sieg im Volksparkstadion am letzten Spieltag der Saison 2019/20.

David Kinsombis Rückkehr

Die verletzten Zenga, Okoroji sowie Kapitän Diekmeier werden erst im nächsten Jahr wieder zur Verfügung stehen, doch im Vergleich zu Diekmeier kann Neuzugang David Kinsombi bereits auf seine Rückkehr ins Volksparkstadion hinfiebern. Nach drei Jahren beim HSV, für den er in 78 Einsätzen 11 Treffer erzielte, ist Kinsombi nach seinem Wechsel an den Hardtwald bereits eine feste Größe im SVS-Team. Mit Alexander Esswein steht eine der positiven Überraschungen der Hinrunde wegen seiner fünften gelben Karte Coach Schwartz nicht zur Verfügung. Für ihn könnte Cebio Soukou, der zuletzt wieder aufsteigende Form bewies, ins Team rücken.

Bashkim Ajdini (li.) im Duell mit Heidenheims Christian Kühlwetter

Der HSV unternimmt den nächsten Anlauf

Der gebürtige Bruchsaler Tim Walter ist der erste Coach, der in der Zweitliga-Historie des Hamburger SV in zwei Spielzeiten in Folge auf der Bank sitzt. Nachdem die Hamburger in den vergangenen Jahren seit der Zweitligazugehörigkeit drei Mal in Folge Platz 4 belegten, scheiterte man dieses Jahr noch knapper in den Relegationsspielen zur Bundesliga an Hertha BSC Berlin. Doch trotz der Enttäuschung am Ende verlief die Saison unter Trainer Walter nicht enttäuschend, und man konnte über weite Strecken spielerisch mit einem auf Ballbesitz ausgelegten Stil überzeugen. Dennoch lastet Druck auf Walter, der sich selbst das Ziel Aufstieg gesetzt hat, während Sportvorstand Jonas Boldt ebenfalls klar ausdrückte: „Wir nehmen die Herausforderung Aufstieg an.“

Stammkräfte konnten alle gehalten werden

Die Stammspieler konnten alle gehalten werden, und Torjäger Robert Glatzel, der einige Angebote hatte, sagte: „Ich habe das Gefühl, dass es viel mehr wert ist, mit dem HSV aufzusteigen und dort zu spielen, als es durch einen Wechsel zu einem anderen Verein zu tun.“ Nach 22 Saisontoren in der vergangenen Spielzeit ließ der kopfballstarke Stürmer in der laufenden Saison 9 Treffer folgen. Doch Glatzel wie auch die mit Spielmacherqualitäten ausgestatteten Sonny Kittel oder der aus Mönchengladbach gekommene Wunschspieler Lazlo Benes konnten nicht verhindern, dass der HSV bei bereits fünf Niederlagen schon gestrauchelt ist. Neben Benes, den Walter bereits aus der gemeinsamen Zeit bei Holstein Kiel kannte, bekam der Coach mit dem flinken Flügelspieler Jean-Luc Dompe einen weiteren Wunschspieler, um die hoch gesteckten Ziele verwirklichen zu können.

"Haben offensiv zu wenig kreiert"

Kapitän und Abwehrkante Sebastian Schonlau nach der neuerlichen Enttäuschung bei der 0:1-Niederlage in Fürth vom Mittwoch: „Wir haben die 50:50-Zweikämpfe zu selten gewonnen und gerade in der 2. Halbzeit offensiv zu wenig kreiert.“

Mögliche Aufstellungen:

Hamburger SV: Heuer Fernandes – Königsdörffer, Vuskovic, Schonlau, Muheim – Meffert – Reis, Benes – Kittel, Glatzel, Dompe
SV Sandhausen: Drewes – Höhn, Dumic, Zhirov – Ajdini, Papela, Ochs – Soukou, D. Kinsombi, C. Kinsombi – Ademi

Fotos: foto2press

David Kinsombi

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