Solch ein Spiel dürfte man eigentlich nicht verlieren

Hoffenheims Negativlauf hält an - Unglückliche 1:2-Heimniederlage gegen Wolfsburg

Die Negativserie der TSG Hoffenheim nimmt auch am 15. Spieltag ihre Fortsetzung. Die TSG verlor ihr letztes Bundesligaspiel in diesem Kalenderjahr gegen den VfL Wolfsburg unglücklich mit 1:2 und belegt aktuell mit 18 Punkten den 10. Tabellenplatz. Christoph Baumgartner brachte die Kraichgauer in der 42. Minute in Führung, ehe ein Eigentor kurz vor der Halbzeitpause durch Ozan Kabak (45.+4) die Wölfe wieder ins Spiel brachte. In der zweiten Hälfte war es schließlich Ridle Baku, der den Gästesieg vor 18.014 Zuschauern in Sinsheim perfekt machte (56.). Die Niedersachsen sind nun seit neun Pflichtspielen unbesiegt und haben vor der langen WM-Pause endgültig den Kontakt zu den Europacup-Plätzen hergestellt.

Ozan Kabak verfehlt mit diesem wuchtigen Kopfball knapp das Wolfsburger Tor

Fehlende Effizienz sorgt für glücklichen Gästesieg

Hoffenheims Trainer André Breitenreiter wollte seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen: „Wir haben hochgepresst und waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft. Ein Team hat einen Lauf und das andere nicht. Das hat man heute gesehen. Wolfsburg war eiskalt und wir haben die Effizienz vermissen lassen.“ Sein Gegenüber VfL-Coach Niko Kovac konnte sich deutlich zufriedener schätzen: „Es war heute ein glücklicher Sieg. Hoffenheim hat es uns sehr schwer gemacht. Ich muss meine Mannschaft dennoch für den Willen loben. So nehmen wir den Sieg mit.“

Casteels verhindert Rückstand

In der ersten Hälfte dominierten die Gastgeber eindeutig das Geschehen und hatten durch Baumgartner die erste große Möglichkeit. Doch sein Kopfball nach Flanke von Rutter lenkte Torhüter Koen Casteels mit den Fingerspitzen über die Latte (4.). In der 23. Minute stand der ehemalige Hoffenheimer Schlussmann erneut im Mittelpunkt, als er einen wuchtigen Kopfball von Rutter aus kurzer Distanz mit einer Weltklasseparade gerade noch von der Torlinie fischen konnte. Kurz vor der Pause belohnten sich die Blau-weißen dann doch noch mit der längst fälligen Führung. Eine Flanke von Angelino landet beim Österreicher Baumgartner, der den Ball aus sechs Metern zum 1:0 über die Linie drückt (42.). Fast mit dem Halbzeitpfiff konnten die Gäste überraschend ausgleichen, nachdem Kabak ein Eigentor unterlief, als ein von Torhüter Oliver Baumann parierter Ball ihm direkt vor die Füße fiel und im Tor landet (45+4.).

Georgino Rutter schlenzt den Ball knapp am langen Eck vorbei

Konter bringt Wolfsburg in Führung

Im zweiten Abschnitt machten die Gastgeber weiter Druck und hatten durch Kevin Akpoguma eine weitere vielversprechende Führungschance (49.). Mitten in die Hoffenheimer Drangphase führte auf der anderen Seite ein Konter zur 2:1-Gästeführung, nachdem Felix Nmecha seinen Mitspieler Baku bediente und dieser unhaltbar einschoss (56.). Fünf Minuten später verpasste Hoffenheims Bester  Baumgartner den Ausgleich, als sein Lupfer über Castells von Verteidiger Sebastian Bornauw im letzten Moment noch geklärt werden konnte (61.).

Fehlende Effizienz

Die Breitenreiter-Truppe tat sich in der Folge gegen eine dichtgestaffelte und gut verteidigende Wolfsburger Mannschaft schwer, Torszenen zu kreieren. Und wenn sich welche ergaben, dann wurden diese unkonzentriert abgeschlossen. Schließlich blieb es bei der knappen und unglücklichen dritten Heimniederlage in Folge, die sich die Hoffenheimer nach einem Torschussverhältnis von 22:6 und deutlicher Überlegenheit selbst zuzuschreiben hatten.

Zu einfachs Gegentreffer und fehlendes Spielglück

Der TSG-Kapitän wirft bereits einen Blick voraus: „Wir tun uns zu schwer, Tore zu erzielen und bekommen zu einfach Gegentreffer. Wir müssen die nächsten Schritte machen, noch klarer werden und unsere Dominanz besser ummünzen. Wir müssen weiter hart arbeiten, hart mit uns sein, dann werden wir sehr stark aus dieser Phase rauskommen.“ Und Teamkollege Baumgartner haderte mit dem fehlenden Spielglück: „Wolfsburg hat mit wenigen Chancen zwei Tore erzielt. Wir hatten viele gute Aktionen, die wir nicht zum Abschluss gebracht haben. In Sachen Einsatz kann man uns nichts vorwerfen, wir waren sehr griffig, haben aber eben die daraus resultierenden Chancen nicht genutzt. Uns fehlt aktuell auch ein Tick das Spielglück, mal knappes Abseits oder ein Elfmeter für uns.“

Statistik:

TSG Hoffenheim: Baumann – Ozan Kabak, Vogt, Akpoguma – Skov (83. Kaderabek), Geiger (90. +3 Quarshie), Angelino – Stiller, Kramaric (73. Bruun Larsen) – Georginio (73. Asllani), Baumgartner
VfL Wolfsburg: Casteels – Fischer (90. Roussillon), Bornauw, van de Ven, Otavio – Baku, Nmecha (90. Waldschmidt), Arnold, Gerhardt (65. Guilavogui), Kaminski (65. Philipp) – Marmoush (12. Svanberg)
Tore: 1:0 Baumgartner (42.), 1:1 Ozan Kabak (45.+4/Eigentor), 1:2 Baku (56.)
Schiedsrichter: Daniel Schlager
Zuschauer: 18.014

Fotos: Kraichgaufoto

Angelino in Aktion, Baumann klärt zur Ecke, Angelino (li.) und Stiller (re.) in Aktion, WM-Fahrer Kramaric konnte wenig Impulse setzen, Kopfballduell, und Enttäuschte Verlierer

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