Endlich geht es wieder los, der Ball in den Bundesligastadien rollt ab dem Wochenende wieder. Nach der zehnwöchigen WM- und Winterpause sind die Fans wieder heiß auf Bundesligafußball. Hoffenheims Trainer André Breitenreiter zur aktuellen Verfassung: „Für alle Mannschaften geht es jetzt wieder bei Null los, keiner weiß wo er genau steht. Auch Hoffenheims österreichischer Nationalspieler Christoph Baumgartner freut sich auf die Saisonfortsetzung: „So eine lange Pause im Winter war natürlich ungewohnt. Wir konnten das als Team aber gut nutzen. Zum einen, um zu regenerieren und uns zu erholen, zum anderen hatten wir aber auch eine lange und gute Vorbereitung.“
Schwieriger Auftakt bei der Heimmacht Union Berlin
Außergewöhnliche Heimstärke
Im ersten Pflichtspiel des Jahres 2023 gastiert die TSG Hoffenheim An der Alten Försterei im Berliner Stadtteil Köpenick bei den Eisernen von Union. Dabei möchten die Kraichgauer nach zwei Unentschieden und zwei Niederlagen ihre Sieglosserie gegen den Hauptstadt-Klub beenden und endlich wieder ein Erfolgserlebnis feiern. Dass dies kein leichtes Unterfangen gegen die in dieser Saison zu Hause noch unbesiegten Berliner wird, ist den Nordbadenern hinlänglich bekannt. Defensivspieler Pavel Kaderabek gegenüber bwa-sport.de: „Das wird gleich zum Auftakt ein sehr schwieriges Spiel und zugleich Standortbestimmung vor den beiden folgenden interessanten Heimspielen gegen Stuttgart und Mönchengladbach.“
Starke Defensive
Das Team von Trainer Urs Fischer verfügt über eine starke Defensive und verlor im vergangenen Jahr nur eine Heimpartie (0:3 gegen Borussia Dortmund im Februar 2022). Nur der FC Bayern München (13) und der SC Freiburg (17) kassierten zu Hause weniger Gegentore als die Eisernen (20.).
Unterschiedliche Chancenverwertung
Im bisherigen Saisonverlauf unterscheiden sich beide Mannschaften vor allem in der Chancenverwertung. Während die TSG in den ersten 15 Bundesliga-Partien viele Chancen liegen ließ und nur 22 Treffer erzielte, konnten die Unioner bei deutlich weniger Torchancen 24 Mal Torerfolge feiern. Beide Teams verbindet in der Offensive die Kopfballstärke. Mit acht Treffern per Kopf sind die Gastgeber Liga-Spitzenreiter. Die TSG rangiert mit sechs Kopfballtoren dahinter auf Rang 2. Umgekehrt ist die Statistik bei den Flanken: Hier waren die Kraichgauer mit sieben Treffern aus dem Spiel heraus um einen Treffer besser als die Berliner (sechsmal).
Negativserie soll beendet werden
Im neuen Jahr möchte das Breitenreiter-Team vor allem bei der Punkteausbeute deutlich zulegen. In der vergangenen Saison hatte man zum gleichen Zeitpunkt acht Punkte mehr auf der Habenseite. Vor allem die Negativserie von nur einem Sieg aus den letzten neun Bundesligapartien sowie drei Niederlagen in Folge gilt es schleunigst aufzubessern. Für Mittelfeldspieler Baumgartner ist klar, wo man jetzt ansetzen muss: „Das Ende der Hinrunde war nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir wollen mehr Punkte holen, dafür müssen wir gewisse Dinge besser machen. Wir dürfen keine Gegentore verschenken und wir müssen unsere Chancen besser nutzen.“
Hinrundenrekord
Ganz anders lief es zuletzt beim Gegner: Mit acht Siegen hat Union bereits einen neuen Hinrunden-Rekord in der Bundesliga aufgestellt, bei den Punkten liegt dieser bei 28 (aus der Saison 2020/21) – den Eisernen fehlen also noch zwei Zähler aus zwei Spielen, um auch hier einen neuen Rekord zu realisieren. Um nicht erneut mit leeren Händen von der An der Alten Försterei zurückzukehren müssen die Blau-Weißen vor allem in kämpferischer Hinsicht den Gastgebern Paroli bieten und sich nicht verstecken. Die zweifellos vorhandene fußballerische Klasse wird gegen die heimstarken Unioner allein nicht ausreichen.
Wer stürmt von Beginn an?
Im weiteren Saisonverlauf darf man gespannt sein, wie die Hoffenheimer ihr Offensivproblem lösen. Nach dem Weggang des Franzosen Georgino Rutter zu Leeds United und der Leihe von Dänemarks WM-Stürmer Kasper Dolberg aus Sevilla werden die Karten im Sturm neu gemischt. Hinzu kommt, dass die beiden länger verletzten Ihlas Bebou (Knieprobleme) und Munas Dabbur (Schulterverletzung) wieder zur Verfügung stehen und Andrej Kramaric nach WM-Bronze mit Kroatien mit neuem Selbstvertrauen auftritt, nachdem er vor der langen Pause lange angeschlagen war.
"Wollen mutig sein und gewinnen"
Um nicht erneut mit leeren Händen von der An der Alten Försterei zurückzukehren müssen die Blau-Weißen vor allem in kämpferischer Hinsicht den Gastgebern Paroli bieten und sich nicht verstecken. Die zweifellos vorhandene fußballerische Klasse wird gegen die heimstarken Unioner allein nicht ausreichen. Trainer Breitenreiter: „Es wird ein intensives, emotionales Spiel vor ausverkauften Haus. Wir wollen mutig sein und unnötige Ballverluste vermeiden. Wir wollen zeigen, dass dort auch bestehen und gewinnen können.“ Rund 900 Hoffe-Fans werden die Mannschaft in Berlin unterstützen.
Fotos: Kraichgaufoto