Die Talfahrt hält an – „Hoffe“ fliegt nach 1:3 in Leipzig aus dem Pokal

Der erhoffte Befreiungsschlag blieb aus - TSG mit enttäuschender Vorstellung

Die TSG Hoffenheim verpasste zum achten Mal nacheinander den Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale. Die Kraichgauer unterlagen bei RB Leipzig mit 1:3. Emil Forsberg brachte die Sachsen bereits nach acht Minuten in Führung, kurz vor der Halbzeitpause erhöhte Konrad Laimer auf 2:0 (41.). Nachdem Neuzugang Kasper Dolberg für die Gäste der Anschlusstreffer gelang (76.), sorgte Timo Werner mit dem 3:1-Endstand für die endgültige Entscheidung.

Schwache Vorstellung

TSG-Trainer André Breitenreiter: „Es war heute ein absolut verdienter Sieg von RB Leipzig. Wir haben heute einen defensiveren Ansatz gewählt. Wir haben das in der ersten Hälfte ganz gut gemacht, allerdings zu Lasten unserer Offensivbemühungen.“ Für die Hoffenheimer war es das neunte Pflichtspiel in Folge ohne Sieg. Beim Pokal-Aus blieben sie erschreckend schwach im Spiel nach vorn, schossen nur dreimal auf das gegnerische Tor. Die Kritik und der Unmut nehmen angesichts der gezeigten Leistungen und der Erfolgslosigkeit zu.

Die Luft wird immer dünner, das weiß auch TSG-Coach André Breitenreiter

RB trifft mit der ersten Chance

Zum Spiel: Im Stadion war es das gesamte Spiel über auffallend still. Vor dem Anpfiff musste beim Stadioneinlass ein Fan wiederbelebt und schließlich ins Krankenhaus gebracht werden. Die Gastgeber hatten daraufhin selbst um die Fanblock-Ruhe gebeten, woraufhin die Fans den Support komplett eingestellt hatten. Die Hoffenheimer standen tief und überließen den Gastgebern das Geschehen. Diese nutzten gleich ihre erste Möglichkeit durch Forsberg, der ungestört in Position dribbeln konnte und mit einem Schuss in die linke Ecke sein Team 1:0 in Führung brachte (8.).

Laimer erhöht auf 2:0

Die Blau-Weißen waren im Spiel nach vorne viel zu harmlos, während RB Ball und Gegner kontrollierte. Kurz vor der Pause erhöhte Laimer mit einem Schuss aus der Drehung ins lange Eck auf 2:0 (41.). Auch hier wirkten die Hoffenheimer im Defensivverhalten viel zu fahrlässig. Das Spiel nahm auch in der zweiten Hälfte zunächst wenig Fahrt auf. Für den schwachen Kevin Akpoguma feierte Neuzugang Thomas Delaney fortan sein Debüt im TSG-Dress.

Kasper Dolberg (li.) gelang per Kopfball der 1:2-Anschlusstreffer

Kurzes Aufbäumen

Hoffnung keimte bei den etwas aktiveren Nordbadenern auf, als Winterneuzugang Dolberg nach Maßflanke von Angelino per Kopfball auf 1:2 verkürzte (76.). Der Debüttreffer des Dänen schien die Gäste wachzurütteln, denn fünf Minuten später bot sich Dabbur die große Ausgleichschance, doch der Israeli schoss aus spitzem Winkel etwas überhastet übers Tor (81.). Delaney sagte nach dem Abpfiff über diese kurze Drangphase: „Wir machen nach dem Tor von Kasper Dolberg Druck und pressen höher, aber lassen zu viele Chancen zu. Wir haben nicht die Kontrolle über das Spiel gehabt, daran müssen wir arbeiten.“ Nur drei Minuten nach dem Anschlusstreffer fiel die Entscheidung. Nach einem Konter über Poulsen kam Werner frei vor dem Hoffenheimer Tor zum Abschluss und ließ dabei Torhüter Oliver Baumann mit einem Schuss in den rechten Winkel keine Chance (84.).

Nsoki fliegt vom Platz

Hoffenheim war geschlagen. Dem nicht genug, versagten Verteidiger Nsoki die Nerven, als er vorverwarnt den Ball nach einem Freistoßpfiff gefrustet wegschlug. Schiedsrichter Dingert schickte ihn daraufhin mit Gelb-Rot vorzeitig vom Platz. Irgendwie passend zum Spiel.

Aufstellungen:

RB Leipzig: Nyland – Simakan, Orban, Gvardiol (46. Henrichs), Halstenberg – Schlager (79. Kampl), Laimer – Szoboszlai, Forsberg (73. Haidara) – Silva (79. Poulsen), Werner (89. Klostermann)
TSG Hoffenheim: Baumann – Ozan Kabak, Brooks, Nsoki – Akpoguma (46. Delaney), Tohumcu (68. Dolberg), Baumgartner (57. Becker), Angelino – Bebou (79. Che), Kramaric (79. Bischof) – Dabbur
Tore: 0:1 Forsberg (8.), 0:2 Laimer (41.), 1:2 Dolberg (76.), 1:3 Werner (84.)
Gelb-Rot: Nsoki (86.)
Schiedsrichter: Dingert

Ganz wichtiges Spiel in Bochum

Am Samstag (15:30 Uhr) gastiert die TSG Hoffenheim in der Bundesliga beim VfL Bochum. Mittelfeldspieler Christoph Baumgartner blickt bereits voraus: „Das Spielglück müssen wir uns erarbeiten. Wenn wir ein Erfolgserlebnis sammeln, sieht die Welt schon wieder anders aus. Am Samstag steht ein wichtiges Spiel in Bochum bevor.“ Kapitän Baumann zur aktuelle unbefriedigenden Lage: „Die Mannschaft ist intakt. Wir wollten kompakt stehen und Akzente nach vorn setzen, aber wir bekommen zu einfache Gegentore. Wir müssen das extrem schnell abstellen, sonst kommen wir wirklich in Schwierigkeiten.“ Treffender kann es der TSG-Keeper nicht formulieren, denn bei einer weiteren Niederlage an der Castroper Straße wären die Hoffenheimer endgültig im Abstiegskampf dabei. 

Fotos: Kraichgaufoto

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