Die Spieler stehen in der Pflicht
Was anfangs ganz gut lief, ist inzwischen nach etwas mehr als der Hälfte der Saison eine erschreckende Vorstellung und Darbietung, was die hochdotierten Profis in den kurzen Hosen Woche für Woche abliefern. Die ganze Misere für den sportlichen Leistungsabfall jetzt auf den Schultern des Trainers abzuladen, wäre zu einfach und schlichtweg falsch sowie nicht zielführend. Vielmehr sollten sich die Spieler selbst einmal hinterfragen, ob sie das, was sie von Spiel zu Spiel abliefern, wirklich erstligareif ist. Es mangelt bei vielen nicht nur im spielerischen sondern vielmehr auch im mentalen Bereich. Der Leistungsabfall in Bochum war nicht akzeptabel. Bei der Mannschaft war vor allem in der ersten Hälfte kein Aufbäumen, kein Biss und Einsatz erkennbar. Vielmehr wurde die allgemeine Verunsicherung von den leidenschaftlich kämpfenden Bochumern schonungslos aufgezeigt.
"Zeigen ein Champions-League-Gesicht und Absteiger-Gesicht"
Nach dem Abpfiff in Bochum sprach Alexander Rosen, Hoffenheims Direktor Profifußball, im Sky-Interview mit Ulli Potofski Klartext. „Die Fragen nach dem Trainer müssen gestellt werden. Die Ergebnisse geben uns allen keine Argumente mehr, da sage ich ausdrücklich „uns allen“. Wir werden natürlich mit allen Beteiligten sprechen. Hier gibt es keine grundsätzliche Frage, ob der Trainer seinen Job kann." Für Rosen ist die aktuelle Situation keine Eintagsfliege: "Wir waren am 10. Spieltag auf Platz 4, acht Monate davor waren wir mit Sebastian Hoeneß am 25. Spieltag auf Platz 4. Diesen Topplatz kriegt man nicht geschenkt, einen derartigen Absturz hinzulegen, dafür muss es Gründe geben. Wir zeigen ein Champions-League-Gesicht - das sicher nicht der Wahrheit entspricht, aber es entsprach dem Tabellenplatz. Jetzt zeigen wir ein Absteiger-Gesicht, das auch nicht der Wahrheit entspricht, aber dem Tabellenplatz der letzten neun Spieltage."
"Vielleicht müssen wir alles hinterfragen"
Der TSG-Manager bemängelt die Einstellung der Spieler: "Irgendwo dazwischen muss es Wahrheiten und Antworten geben. Vielleicht müssen wir alles hinterfragen. Die Art und Weise wie wir die Gegentore kassieren, ist indiskutabel. Kein Spieler ist in der Nähe des Torschützen, es liegt nicht an der taktischen Ausrichtung, sondern an der Einstellung. Dieser Gegner hat uns durchweg klargemacht, wie man solche Situationen verteidigt – mit Kampf, Leidenschaft und Geschlossenheit.“