Hoffenheims Abstiegssorgen werden immer größer

TSG unterliegt nach spätem Gegentreffer 0:1 in Augsburg

Die TSG Hoffenheim hat das im Abstiegskampf so wichtige Auswärtsspiel beim Tabellennachbarn FC Augsburg 0:1 verloren. Während bei der TSG nach der vierten Niederlage im vierten Rückrundenspiel und dem insgesamt zwölften sieglosen Pflichtspiel in Folge die Sorgen um den Klassenerhalt immer größer werden, konnten die Fuggerstädter nach dem dritten 1:0-Heimerfolg in Serie den Abstand zu den Kraichgauern auf fünf Punkte vergrößern.

Zu wenig Offensivpowern

Die Hoffnungen von Hoffenheims neuem Trainer Pellegrino Matarazzo vor dem Spiel erfüllten sich nicht: „Jedes Spiel zählt. Wir greifen an, um dort dreifach zu punkten. Wir sind in der Lage, dieses Spiel zu gewinnen.“ Seine Mannschaft war zwar kämpferisch bemüht, konnte aber im Spiel nach vorne nur wenig Akzente setzen. Die größte Gästechance datiert aus der 82. Minute durch Andrej Kramaric, der an FC-Keeper Gikiewicz scheiterte. Ansonsten glich der Gästesturm eher einem lauen Lüftchen.

Vogt musste nach starker Leistung zu Beginn der 2. Hälfte verletzungsbedingt vom Feld

Augsburgs erster Treffer wird nicht gegeben

Augsburg erwies sich als der erwartet unbequeme Gegner, der zwar technisch einiges vermissen ließ, dafür aber in kämpferischer Hinsicht alles gab. Genau diese Tugenden sind es letztendlich, die im Abstiegskampf entscheidend sind. Verständlich, dass jetzt nach fünf Niederlagen in Folge das Selbstvertrauen bei den Blau-Weißen völlig abhandengekommen ist. Wie erwartet gingen die Gastgeber aggressiv zur Sache und störten den Gegner energisch früh im Spielaufbau. Nach acht Minuten ertönte der erste Torschrei in der Arena, doch Engels abgefälschtem Treffer ging ein Handspiel des Torschützen bei der Ballannahme zuvor und so wurde der Treffer zurecht nicht anerkannt (8.). In der ersten Hälfte gab es wenig spielerische Höhepunkte. Beide Mannschaften neutralisierten sich gegenseitig und ließen im Offensivspiel vieles vermissen.

Augsburgs zweiter Treffer wird nicht gegeben

In der zweiten Hälfte erwischten die Gastgeber den besseren Start und gingen in Führung. Doch erneut wurde der Treffer richtigerweise nicht anerkannt, weil Yeboah vor Demirovics Treffer Kevin Vogt mit der Hand im Gesicht getroffen hatte (47.). Hoffenheims Abwehrchef musste darauf verletzungsbedingt vom Platz, obwohl er dies nur widerwillig tat. Kurz darauf die nächste Aufregung: Nachdem Delaney seinen Gegenspieler Demirovic im Strafraum leicht im Gesicht touchierte, ließ der Unparteiische Schiri Patrick Ittrich weiterspielen, was die Augsburger völlig aus der Fassung brachte (58.).

Redebedarf nach dem Abpfiff bei Delanyi (li.) und Trainer Matarazzo

Später Siegtreffer nach einer Standardsituation

Die Hektik wurde größer und es entwickelte sich eine dramatische Schlussphase. Nachdem der eingewechselte Kramaric mit einer Direktabnahme an Gikiewicz scheiterte (82.), führte eine Standardsituation zur Augsburger Führung. Gouweleeuw verlängerte einen Engels-Eckball auf den eingewechselten Jensen, der den Ball mit einem langen Bein aus einem Meter Entfernung völlig freistehend zum Siegtreffer über die Linie drückte (88.). Dabei blieb es. Der FCA feierte nach dem sechsten Sieg in einem Freitagabend-Spiel in Folge überschwänglich drei wichtige Punkte um den Klassenerhalt, während die TSG mit hängenden Köpfen vom Platz ging.

"Es war ein 50:50-Spiel"

Trainer Matarazzo sah ein ausgeglichenes Match: „Es war ein 50:50-Spiel, es hätte auch für uns ausgehen können. Wir haben nicht immer die Räume gesehen und nicht die Tiefe gefunden. Ich glaube nicht, dass die Mannschaft heute verunsichert gewirkt hat.“

Steigerung gegenüber letzter Woche erkennbar

Die Enttäuschung bei Winterneuzugang Thomas Delaney war verständlich: „Es ist schwer zu verkraften. Es war ein Kampfspiel. Es tut richtig weh, so spät das Gegentor zu bekommen. Wir waren besser im Spiel als letzte Woche, aber dennoch nehmen wir nichts mit. Wir brauchen ein Erfolgserlebnis, wir müssen Punkte holen.“ Und Teamkollege Christoph Baumgartner sagte: „Wir haben uns vor allem in der ersten Halbzeit gegenüber den letzten Spielen gesteigert. Die zweite Halbzeit war dann purer Kampf. Wir waren leider nicht cool genug, um das Spiel zu beruhigen, aber das ist auch unserer Situation geschuldet.“ Doch der Österreicher zeigt sich kämpferisch: „Nächste Woche spielen wir gegen Dortmund, eine der besten Mannschaften der Liga. Vielleicht gelingt es uns dann ja mal, zurückzuschlagen. Wir werden weiter hart arbeiten.“
Am nächsten Spieltag empfangen die Nordbadener am Samstag, den 25. Februar um 15:30 Uhr in Sinsheim Borussia Dortmund.

Statistik:

FC Augsburg: Gikiewicz – Gumny, Gouweleeuw, Uduokhai, Renato Veiga (86. Baumgartlinger) – Engels, Rexhbecaj (76. Jensen) – Maier, Demirovic (76. Beljo)– Yeboah (76. Iago), Berisha (90.+5 Bauer)
TSG Hoffenheim: Baumann – Ozan Kabak, Vogt (53. Bicakcic), Brooks – Kaderabek (78. Akpoguma), Delaney, Angelino – Baumgartner (63. Bischof), Tohumcu – Bebou (63. Kramaric), Dolberg (46. Asllani)
Tor: 0:1 Jensen (88.)
Schiedsrichter: Patrick Ittrich
Zuschauer: 25.872

Fotos: Kraichgaufoto

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