Hält der Aufwärtstrend des SV Sandhausen in Essen an?

Duell zwischen viertbestem Heimteam und viertbester Auswärtsmannschaft

Mit dem 2:0 über den MSV Duisburg hat der SV Sandhausen der Serie von fünf sieglosen Heimspielen ein Ende gesetzt und will nun im Auswärtsspiel bei Rot-Weiss Essen seine Auswärtsstärke bestätigen. Am Samstag gastiert der SVS in der Partie des 17. Drittliga-Spieltags um 14 Uhr im Stadion an der Hafenstraße und könnte mit Big Points nach Punkten mit dem Tabellenvierten aus Essen gleichziehen bzw. würde die Westfalen aufgrund des besseren Torverhältnisses überholen. Nach fünf Siegen in Folge fand auch die Serie der Essener mit der 1:2-Niederlage in Ingolstadt ein Ende.

Sandhausens Livan Burcu treibt den Ball nach vorn

„Unser Ziel ist es nun, eine Serie zu starten!

Sandhausens Livan Burcu zu den noch ausstehenden Partien des Jahres

Das erst 19-jährige Sandhäuser Juwel Livan Burcu war gegen Duisburg in der ersten Halbzeit in seinem bisher besten Spiel ein ständiger Unruheherd im Mittelfeld und machte Mut für eine Aufholjagd in den noch vier ausstehenden Partien bis zur Winterpause: „Es war ein gutes Spiel von uns, wir haben die drei Punkte hier am Hardtwald behalten und sind deshalb sehr glücklich. Unser Ziel ist es nun, eine Serie zu starten. Wir haben aktuell eine sehr gute Form, ich habe ein gutes Gefühl, wenn wir weiterhin so unsere Spiele angehen“.

SVS-Cheftrainer Jens Keller war mit dem letzten Spiel gegen den MSV Duisburg rundum zufrieden

„Wir sind hochzufrieden mit den drei Punkten!

SVS-Trainer Jens Keller rückblickend auf den letzten Spieltag

Die drei Punkte gegen die Zebras waren letztendlich ungefährdet und der zweite Ligasieg bei zwei Unentschieden im vierten Ligaspiel unter Trainer Jens Keller, der resümierte: „Nach der ersten Viertelstunde, die ausgeglichen war, hatten wir das Spiel sehr gut im Griff. Nach dem Pfostentreffer machen wir dann unsere zwei Tore bis zur Pause. In der zweiten Halbzeit haben wir nicht mehr so richtig den Zugriff bekommen, die Mannschaft hat sich aber gewehrt und kaum Chancen zugelassen. Wir sind zufrieden, dass wir die Null gehalten haben und sind hochzufrieden mit den drei Punkten“.

Rouwen Hennings verletzte sich im letzten Spiel gegen Duisburg und fällt beim Auswärtsspiel in Essen aus

Hennings fällt aus

Rouwen Hennings, gegen Bielefeld noch der beste Sandhäuser Akteur, musste früh vom Platz und wird wegen eines Muskelfaserrisses zwei Spiele ausfallen. Für ihn kam Abu El-Zein in die Partie, der sein Tief nach mitverschuldeten Gegentoren sichtbar überwunden hat und gleich seinen Mitspielern dankte: „Die letzten Wochen waren nicht so ganz einfach für mich. Aber die Mannschaft hat mich aufgefangen und dafür gesorgt, dass ich den Kopf frei bekomme. Dafür bin ich den Jungs dankbar. Jetzt bin ich wieder da“.

Knipping wieder einsatzfähig

In der Defensive bessert sich die personelle Situation: Tim Knipping hat seine Rückenbeschwerden überstanden und saß gegen Duisburg bereits wieder auf der Ersatzbank, womit nur der Langzeitverletzte Lucas Laux ausfällt.

Tim Knipping (Mitte) kann in Essen wieder von Beginn an auflaufen

RWE muss auf Abwehrstabilisator Götze verzichten

Rot-Weiss Essen hingegen muss am Samstag neben dem angeschlagenen Mittelfeldakteur Thomas Eisfeld auf Felix Götze, den jüngeren Bruder von Weltmeister Mario Götze, verzichten. Der bisherige Abwehrstabilisator Götze sah in Ingolstadt die Gelb-Rote Karte und ist für Samstag gesperrt.

Stimmungsvolles Stadion an der Hafenstraße

Beim dritthöchsten Drittliga-Zuschauerschnitt von 17.154 Zuschauern erwartet den SVS in Essen eine stimmungsvolle Kulisse, die ihren Anteil daran hat, dass RWE das viertbeste Heimteam der Liga stellt, doch der SVS kommt als viertbestes Auswärtsteam der Liga an die Hafenstraße. Auch im zweiten Jahr dritte Liga nach dem Wiederaufstieg sorgte das euphorische Essener Publikum für eine fünfstellige Anzahl an verkauften Dauerkarten, was auch auf eine lange Abstinenz vom Profifußball beim Traditionsverein zurückzuführen ist.

Für Abu-Bekir Ömer El-Zein soll es wieder aufwärts gehen

Klangvolle Namen aus den 70er-Jahren

Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga im Jahre 2007 verharrten die Essener 15 Jahre im Amateurfußball. Bekannte Fußballgrößen wie Willi Lippens, Manfred Burgsmüller oder Horst Hrubesch waren zu Bundesligazeiten in den 70er-Jahren die Top-Torjäger der Westfalen.

Mittelfristiges Ziel ist die 2. Liga

Mittelfristiges Ziel bei einer kontinuierlichen Verbesserung des Kaders bleibt die Rückkehr in die 2. Liga. Aktuell rangieren die Essener bei einem negativen Torverhältnis von 20:21 Toren, was darauf zurückzuführen ist, dass der Siegesserie eine Schwächephase mit einem 0:4 in Unterhaching und einer 0:5-Heimklatsche gegen Verl gegenüberstand, auf einem starken vierten Tabellenplatz. Der Ausrutscher gegen Verl war jedoch die einzige Heimniederlage, dem stehen zwei Remis und fünf Heimsiege, darunter das 3:1 gegen Dynamo Dresden gegenüber.

RWE-Cheftrainer Christoph Dabrowski

„Natürlich wünscht man sich einen Stürmer, der nach zehn Spielen 15 Tore auf dem Konto hat!

RWE-Coach Christoph Dabrowski

Trainer Christoph Dabrowski möchte „die Entwicklung hin zu aktivem, offensiven Fußball, den wir spielen wollen. Natürlich wünscht man sich einen Stürmer, der nach zehn Spielen 15 Tore auf dem Konto hat, aber bei uns bringt sich jeder mit ein, was uns ein stückweit weniger ausrechenbar macht“. Marvin Obuz traf als bester Torschütze vier Mal, Cedric Harenbrock drei Mal.

Mögliche Aufstellungen:

Rot-Weiss Essen: Golz – Voufack, Kourouma, Rios Alonso, Brumme – Sapina, Müsel – Obuz, Harenbrock, Young – Vonic
SV Sandhausen: Rehnen – Ehlich, Göttlicher (Knipping), Geschwill, Weik – Ben Balla, Mühling – Stolze, El-Zein, Burcu – Otto

AM
Fotos: foto2press

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