SV Sandhausen empfängt zum Auftakt den VfL Osnabrück
Es geht wieder los – zum Start in die Drittligasaison 2024/25 empfängt der SV Sandhausen im GP Stadion am Hardtwald am Samstag um 14 Uhr den Zweitliga-Absteiger VfL Osnabrück. Nachdem in der vergangenen Saison der Traum vom sofortigen Wiederaufstieg am Ende mit dem 8. Platz deutlich platzte, schlägt SVS-Sportdirektor Matthias Imhof diesmal defensivere Töne an: „Wir wollen erstmal stabiler und konstanter werden. Wie weit es dann nach vorne geht, werden wir sehen.“
„Wir wollen zurück in die 2. Liga. Das ist der Anspruch“
SVS-Präsident Jürgen Machmeier
Nicht zuletzt dank einiger vielversprechender Neuzugänge wurden aber bereits beim Fanfest des SVS offensivere Töne von Präsident Jürgen Machmeier angeschlagen: „Wir wollen nicht Achter, Neunter, Zehnter werden. Wir wollen zurück in die 2. Liga. Das ist der Anspruch.“
Trainerteam besteht aus drei ehemaligen Bundesligaprofis
Nachdem Trainer Jens Keller überraschend seinen Rücktritt verkündete, sind nun mit dem neuen Cheftrainer Sreto Ristic und seinen Co-Trainern Dennis Diekmeier und Roberto Pinto gleich drei ehemalige Bundesligaprofis und ehemalige SVS-Akteure in der Verantwortung, ein schlagkräftiges Team auf die Beine zu stellen.
Fünf Stammkräfte gilt es zu ersetzen
Nach dem Mega-Umbruch vor einem Jahr sind die Kaderveränderungen bei zwölf Ab- und neun Zugängen zumindest deutlicher ausgefallen, als zunächst vorgesehen. Mit Abwehrchef Max Geschwill zu Holstein Kiel, Flügelflitzer Livan Burcu zu Union Berlin und Abräumer Yassin Ben Balla (Ziel unbekannt) haben drei Stammspieler den Kurpfälzern den Rücken gekehrt, zudem gehören mit Rouwen Hennings und Dennis Diekmeier, der seine Spielerkarriere beendete, zwei Routiniers nicht mehr dem Kader an.
Die Defensive wurde verstärkt
Bei den Neuzugängen wurde nicht nur darauf geachtet, die durch die Abgänge entstandenen Lücken zu schließen, sondern auch Schwachstellen aus der Vorsaison auszumerzen. Mit Jakob Lewald von Dynamo Dresden, Niklas Lang von 1860 München und Jeremias Lorch von Viktoria Köln wurden drei Leistungsträger von Drittligakonkurrenten für die bei 57 Gegentreffern viel zu anfällige Defensive verpflichtet. Lang dürfte aber nach einer Meniskusoperation noch ausfallen wie Luca Zander nach wiederkehrenden Sprunggelenksproblemen. Mit Marco Schikora von Erzgebirge Aue wurde ein Mann mit Führungsqualitäten für das defensive Mittelfeld geholt, mit Besar Halimi und Dominic Baumann, der für mehr Effektivität im Sturmzentrum sorgen soll, hat Coach Ristic für die Offensive zwei Akteure vom Halleschen FC, der aus der 3. Liga abgestiegen ist, mit an den Hardtwald gebracht. In der vergangenen Saison hat Baumann 15 Tore für Halle erzielt.
„Wir haben genug Qualität, um oben mitzuspielen“
Sandhausens Cheftrainer Sreto Ristic
Ristic über sein Team: „Alle wollen. Wir haben eine gute Mischung. Eine ordentliche Geschwindigkeit und fußballerische Klasse“. Ristic über Ziele und die Underdogs aus Ulm und Münster, die letztendlich in die 2. Liga aufgestiegen sind: „Sie haben eine geschlossene mannschaftliche Leistung gezeigt, weniger geredet und umso mehr gearbeitet. Das alles gilt es, hier auch einzufordern. Dann haben wir genug Qualität, um oben mitzuspielen, was auch unser Anspruch sein muss.“
Positive Testspielergebnisse
Die Testspiele gegen den TSF Dornhan, den FC Zuzenhausen, den FCA Walldorf, den Südafrika-Meister Mamelodi und den FC Liefering konnte der SVS alle gewinnen, abschließend gab es gegen die SpVgg Unterhaching eine knappe Niederlage. Die Aufstellung gegen die Bayern in einem neuen offensiveren 4-3-3 System gab schon tiefere Einblicke auf eine mögliche Startformation im ersten Pflichtspiel.
Richtungsweisender Auftakt gegen Osnabrück und Saarbrücken
Beim Auftaktprogramm mit den Spielen gegen den VfL Osnabrück und beim 1. FC Saarbrücken misst sich der SVS gleich mit zwei Teams, die ebenfalls zum erweiterten Kreis der Aufstiegsaspiranten gezählt werden. Der Umfrage unter den Drittligatrainern nach wird Dynamo Dresden und Hansa Rostock am meisten zugetraut, doch auch 1860 München hat seinen Kader deutlich aufgerüstet.
Deutliche Kaderabspeckung
Der VfL Osnabrück hat bei 20 Abgängen und bisher zehn Zugängen den Kader deutlich abgespeckt, konnte allerdings einen Großteil der Stammspieler halten. Namhaftester Neuzugang ist Stürmer Joel Zwarts von 1860 München, der möglicherweise Top-Torjäger Erik Engelhardt ersetzen wird, der bei den Blackburn Rovers als Neuzugang im Gespräch ist. Ein Abgang Engelhardts wäre ein herber Verlust für die in der vergangenen Saison offensivschwachen Niedersachsen.
Wiedersehen mit Koschinat
Nach einem Jahr in der 2. Liga geht es für den VfL bereits wieder eine Liga runter, doch unter Trainer Uwe Koschinat steigerte sich der VfL und belegte Rückrundenplatz 14. Damit wurde dem beliebten Coach auch die Verantwortung für die 3. Liga zugetragen – Koschinat hat auch beim SV Sandhausen, den er von 2018 bis 2020 trainierte, noch viele Freunde. Im letzten Testspiel vor dem Ligastart musste der VfL im Niedersachen-Duell mit dem 1:5 gegen Eintracht Braunschweig einen Dämpfer wegstecken.
„Wir wollen optimal vorbereitet nach Sandhausen reisen“
VfL-Trainer Uwe Koschinat
Koschinat: „Der Gegner war uns in Sachen Zweikampfstärke, Tempo und Reaktionsschnelligkeit überlegen. Wir schmeißen jetzt nicht alles über den Haufen, sondern arbeiten Kritikpunkte auf und wollen in der kommenden Woche optimal vorbereitet nach Sandhausen reisen.“
Mögliche Aufstellungen:
SV Sandhausen: Rehnen – Stolze, Lorch, Lewald, Weik – Greil, Schikora, Halimi – Maciejewski, Baumann, Otto
VfL Osnabrück: Richter – Ajdini, Karademir (Gyamfi), Beermann, Wiemann – Gnaase, Tesche, Kehl, Wulff – Zwarts, Niehoff
AM
Fotos: foto2press