Malochen für Punkte im Kellerduell: Hoffenheim empfängt Bochum

Wem gelingt der Befreiungsschlag im Trainerduell Matarazzo gegen Zeidler?

Nach der Länderspielpause rollt am Wochenende wieder der Ball in den Bundesliga-Stadien. Am 7. Spieltag empfängt dabei die TSG Hoffenheim am Samstag um 15:30 Uhr in der Sinsheimer PreZero Arena den VfL Bochum. Dabei wollen die gastgebenden Kraichgauer an die ansteigenden Leistungen der letzten beiden Partien gegen Dynamo Kiew und den VfB Stuttgart anknüpfen, um sich mit einem Heimsieg in der unteren Tabellenregionen etwas Luft zu verschaffen.

Drei Punkte, damit wieder etwas Ruhe einkehrt

Für den zuletzt stark in der Kritik gestandenen Trainer Pellegrino Matarazzo, der nach den letzten beiden positiven Auftritten seiner Mannschaft von den Vereinsverantwortlichen weiterhin das Vertrauen ausgesprochen bekam, wird es „ein wichtiges Spiel, in dem sein Team mit drei Punkten liefern möchte, um wieder in ruhigere Tabellenregionen vorzustoßen“.

Ein engagierter TSG-Coach Matarazzo (re.) am Spielfeldrand

„Sie sind sehr gefährlich mit ihrem vielem Personal in der Box“

TSG-Coach Matarazzo über Gegner Bochum

Der Coach erwartet ein intensives Spiel: „Bochum wird die Länderspielphase genutzt haben, um sich neu zu orientieren. Sie haben ein gradliniges Spiel nach vorn und agieren mit einem hohen Pressing. Sie agieren mit vielen Halbfeldflanken. Sie sind sehr gefährlich mit ihrem vielem Personal in der Box.

Nach Ende des Stimmungsboykotts werden die TSG-Fans in der Südkurve die Mannschaft wieder lautstark unterstützen

Enttäuschender Zuschauerzuspruch

In und rund um Sinsheim wird bereits seit Tagen auf großen Werbeflächen Werbung für das Kellerduell gemacht. Frei nach dem sehr zutreffenden Motto „Malochen gegen Bochum“ möchte man die Fans begeistern. Leider verlief trotz der Wichtigkeit und Bedeutung der Partie zwischen dem 16ten und 18ten der Vorverkauf nur schleppend und so werden sich zur traditionellen Bundesliga-Anstoßzeitrund 20.000 Besucher in einer nur zu zwei Dritteln gefüllten Arena einfinden.

Die Partie Hoffenheim gegen Bochum findet in einer nur zu zwei Dritteln gefüllten Arena statt

„Ich habe viel von ihm gelernt und freue mich sehr, ihn wiederzusehen“

Matarazzo über Trainerkollege Zeidler

Beim Duell am Samstagnachmittag am Technik-Museum kommt es zum Wiedersehen mit VfL-Coach Peter Zeidler, der von Januar 2008 bis Januar 2011 bei der TSG als Co-Trainer von Ralf Rangnick fungierte und den erstmaligen Bundesligaaufstieg mitfeiern konnte. Für Matarazzo ist es ein besonderes Duell am Spielfeldrand: „Wir haben uns immer wieder gesehen, zum Beispiel bei Testspielen. Ich habe Peter sehr positiv in Erinnerung. Ich habe viel von ihm gelernt und freue mich sehr, ihn wiederzusehen. Peter ist ein toller Mensch.“

Trainerduo aus erfolgreichen Zeiten: Cheftrainer Ralf Rangnick und Co-Trainer Peter Zeidler (re.)

„Wir sind gut vorbereitet“

Bochums Trainer Zeidler vor dem Duell gegen seinen ehemaligen Verein

Auch Zeidler freut sich auf die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte, wenngleich er dabei deutlich macht, was ihn und sein Team mit erst einem Saisonzähler als Tabellenletzter erwartet: Hoffenheim ist ein variabler Gegner, der wahrscheinlich verschiedene Pläne haben wird, gegen uns zu spielen. Ich denke, dass wir gut vorbereitet sind und darauf reagieren können.“

„Drei Punkte bedeuten drei Kästen Bier“

Motivation vom Trainer an sein Team

Zeidler verriet bei der Pressekonferenz vor dem Duell in Sinsheim, dass er bereit ist, eine seiner Grundprinzipien aufzugeben. Bisher war Alkohol in der Kabine nach einem Sieg streng verboten, da er das Getränk als schädlich für den Regenerationsprozess nach dem Spiel betrachte. Da Bochum in dieser Saison noch sieglos ist, beschloss der 62-Jährige dieses Verbot aufzuheben, um seine Mannschaft zu motivieren: „Drei Punkte bedeuten drei Kästen Bier“, versprach er nun seinen Spielern im Falle eines Sieges.

Defensivspieler Akpoguma treibt den Ball nach vorn

Der Druck wird spürbar größer

Nach dem schwachen Saisonstart und dem frühzeitigen Ausscheiden im DFB-Pokal weht den Blau-Weißen von der Castroper Straße bereits der Herbstwind kräftig um die Ohren. Der Verein für Leibesübungen benötigt dringend ein Erfolgserlebnis, um verstärkten stürmischen Wochen entgegenzuwirken. Etwas Hoffnung auf ein Erfolgserlebnis in Verbindung mit dem versprochenem Freibier des Trainers dürfte den Gästen aus dem Ruhrpott die bisherige positive Bilanz gegen die Gastgeber mit 6:4-Siegen machen.

Kann Hoffenheims Torjäger Kramaric (li.) gegen Bochum seine Torgefährlichkeit erenut unter Beweis stellen?

Bislang torreiche Duelle

Hoffnung auf Tore dürfen sich auch die Zuschauer machen, zumal in den letzten zehn Duellen jeweils mindestens zwei Treffer fielen. In den letzten vier Begegnungen waren es sogar jeweils mindestens vier Treffer.

Die Personalsituation

Personell gibt es bei den Nordbadenern wenig Veränderungen: Neben den bisherigen Langzeitverletzten fallen zusätzlich Pavel Kaderabek und David Jurasek mit Muskelverletzungen aus. Stanley Nsoki fehlt weiterhin gesperrt, Dennis Geiger ist fraglich. Mergim Berisha ist seit Donnerstag wieder im Mannschaftstraining. Die Kellerpartie zwischen der TSG und dem VfL wird von Thorben Siewer geleitet.

Große Auszeichnung für Hoffenheims Bischof mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold

Bischof erhält Fritz-Walter-Medaille in Gold

Eine durchweg erfreuliche Nachricht erreichte die TSG Hoffenheim vor diesem Spieltag: Der 19-jährige Tom Bischof wurde vom Deutschen Fußball-Bund im Jahrgang 2005 mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold ausgezeichnet. Der Mittelfeldspieler debütierte bereits im März 2022 mit 16 Jahren in der Bundesliga und trainiert seit drei Jahren mit dem Bundesliga-Team. Der aktuelle U20-Nationalspieler, der seit 2015 für die TSG aufläuft und bereits 35 Pflichtspiele für die Profis bestritt, erhielt nun seine größte individuelle Auszeichnung. Bischof ist somit der siebte männliche TSG-Spieler, der die Auszeichnung erhält. Vor ihm wurden Manuel Gulde (2008, U17, Gold), Marco Terrazzino (2009, U18, Gold), Kevin Akpoguma (2013, U18, Gold) und Benedikt Gimber (2014, U17, Gold), Philipp Ochs (2016, U19, Silber) und Umut Tohumcu (2023, U19, Bronze) geehrt. Dazu wurden bereits Mara Alber (2022, U17, Silber), Mathilde Janzen (2022, U17, Bronze) Jule Brand (2021, U19, Gold) und Vanessa Diehm (2021, U17, Silber sowie 2023, U19, Silber) bei den Juniorinnen für ihre Leistungen gewürdigt.

Fotos: Kraichgaufoto

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