Am Ende heißt es siegen oder fliegen – Hoffe trifft im Pokal auf bissige Wölfe

Kann die TSG ihre Negativserie gegen Erstligisten beenden?

Für die TSG Hoffenheim ist der bisherige Saisonverlauf geprägt vom „Tanz auf drei Hochzeiten“. Neben dem Bundesligaalltag sind die Kraichgauer noch in der Gruppenphase der Europa League und im Achtelfinale des DFB-Pokals vertreten. Im zuletzt genannten Wettbewerb gastiert die TSG am morgigen Mittwoch um 18 Uhr beim Ligakonkurrenten VfL Wolfsburg. Das Team wird hierbei im dritten Auswärtsspiel innerhalb von sechs Tagen von rund 200 Hoffe-Fans begleitet. Die Partie in der Volkswagen Arena wird von Daniel Schlager aus Hügelsheim geleitet.

Lange Durststrecke gegen Erstligisten

Gegen Erstligisten haben die Blau-Weißen eine lange Durststrecke im Pokalwettbewerb hinter sich. So konnte die TSG zuletzt im Dezember 2013 bei einem Bundesligisten ein Pokalspiel gewinnen. Seitdem blieb man in neun von zehn Spielen gegen Erstligisten erfolglos.

Hoffenheims Kevin Akpoguma (li.) gewinnt hier ein Laufduell gegen seinen Wolfsburger Gegenspieler

Großes Selbstvertrauen nach eindrucksvollem Sieg in Leipzig

Der Traum vom Einzug ins Viertelfinale ist, trotz dieser ernüchternden Negativbilanz, allgegenwärtig, auch wenn man hierfür zunächst bei den zuletzt formstarken Wölfen erst mal bestehen muss. Die Grün-Weißen sind in einem wahren Lauf, was der deutliche 5:1-Auswärtssieg am letzten Bundesliga-Spieltag beim Tabellenzweiten RB Leipzig eindrucksvoll demonstrierte. Dieser Erfolg sorgte beim VfL für reichlich neues Selbstvertrauen.

Hoffenheims kroatischer Nationalspieler Andrej Kramaric im Zweikampf mit einem Wolfsburger Gegenspieler

Nach holprigem Start ging es aufwärts

Dabei verlief der Saisonstart für die Wolfsburger zunächst äußerst holprig. Doch Trainer Ralp Hasenhüttl brachte sein Team wieder in die Spur, was zuletzt fünf Partien ohne Niederlage sowie drei Siege in Folge eindrucksvoll belegen. Der Lohn: Das vorrücken auf Tabellenplatz 8. Auch im Pokal läuft es nach Siegen über Koblenz und Borussia Dortmund. Das Duell mit den Hoffenheimern ist zugleich der 122. DFB-Pokaleinsatz der Wölfe.

Tom Bischof (li.) zeigte sich zuletzt in starker Form. Angeblich soll bereits der FC Bayern seine Fühler nach dem TSG-Talent ausgestreckt haben.

Einziges Pokalduell gewannen die Wölfe

Im Pokalwettbewerb standen sich beide Teams erst einmal gegenüber. Dabei setzten sich die Grün-Weißen im Viertelfinale 2013/2014 durch Treffer von zweimal Ricardo Rodriguez sowie Bas Dost mit 3:2 in Sinsheim durch. Für die Gastgeber traf zweimal Roberto Firmino.

Gesamtbilanz spricht für den VfL

Beide Vereine, die noch nie aus der Bundesliga abgestiegen sind, stehen sich bereits zum 34. Mal gegenüber. Bei 15 Siegen, acht Unentschieden und zehn Niederlagen haben die Wölfe deutlich die Nase vorn.

„Es ist eine schwierige Aufgabe und großartige Herausforderung zugleich“

TSG-Cheftrainer Christian Ilzer zur Ausgangslage

Hoffenheims Trainer Christian Ilzer freut sich auf das Duell: „Es ist eine schwierige Aufgabe und großartige Herausforderung zugleich. Der Pokal ist ein wunderbarer Wettbewerb. Ich freue mich auf das K.-o.-Spiel. Hier müssen wir von der ersten Sekunde an – nicht wie zuletzt – bei der Sache sein und eine Kontrolle in unserem Spiel finden.“

Gespannte Blicke bei TSG-Coach Christian Ilzer aufs Spielfeld

„Zu solchen Spielen gehört Mut und Risikobereitschaft“

Hoffe-Coach Ilzer zur Herangehensweise seiner Mannschaft

Für den Hoffe-Coach gibt es wenig zu taktieren, die Herangehensweise ist klar formuliert: „Am Ende heißt es siegen oder fliegen, das muss in die Köpfe der Spieler rein. Zu solchen Spielen gehört auch entsprechender Mut und Risikobereitschaft, um am Ende erfolgreich zu sein.“

Die Lehren aus den letzten Niederlagen gezogen

Um an der Aller zu bestehen, bedarf es einer deutlicheren Leistungssteigerung gegenüber den zuletzt schwachen Auswärtsleistungen in Braga (0:3) und Mainz (0:2). Ilzer glaubt, dass seine Schützlinge inzwischen die Lehren daraus gezogen haben: „Wir wollen die Fehler aus den vergangenen Spielen abstellen und den Jungs noch mehr Stabilität geben. Es war nicht viel Zeit durch die kurze Vorbereitung. Wir müssen sehr schnell und sehr genau wissen, welche Stellschrauben wir drehen. Es geht nun darum, dass wir uns auf die einfachen Dinge konzentrieren.“

Ilzer beobachtet die technische Einlage seines offensivspielers Berisha

Pokalspezialist Ilzer

Ilzer war in jüngster Vergangenheit ein wahrer Pokalspezialist, schließlich gewann er mit Sturm Graz zweimal nacheinander in Österreich den Wettbewerb.

„Wir wollen bis zum Winter eine Startelf finden“

Ilzer zur Personalsituation

Es ist davon auszugehen, dass der Österreicher aufgrund der Mehrfachbelastung in den vielen aufeinanderfolgenden Englischen Wochen erneut personell rotieren wird. Hierzu äußerte er sich im Vorfeld bei der heutigen Pressekonferenz in Zuzenhausen: Wir werden wieder eine kleine Rotation haben, aber nicht so stark, wie es in Braga der Fall war. Wir wollen bis zum Winter eine Startelf finden.“

Mittelfeldspieler Umut Tohumcu zog sich im Training eine Sprunggelenksverletzung zu

Tohumcu fällt länger aus

Aufgrund einer im Training erlittenen Sprunggelenksverletzung wird Mittelfeldspieler Umut Tohumcu einige Wochen ausfallen und daher in Wolfsburg fehlen. Arthur Chaves ist nach seiner Pause in Mainz dafür wieder eine Option. 

Anton Stach klärt per Kopfball. Der Abwehrchef dürfte in Wolfsburg im Defensivbereich einiges zu tun haben.

Im Viertelfinale war maximal Schluss

Während sich die Gastgeber bereits zwei Mal für die Finalteilnahme (1995 und 2015) und fünf Mal für das Halbfinale qualifiziert haben (1999, 2007, 2008, 2013 und 2014), war für die Nordbadener maximal im Viertelfinale Endstation. Zuletzt war dies 2015 der Fall, als man gegen den späteren Wolfsburger Endspielgegner Borussia Dortmund mit 2:3 scheiterte. Höchste Zeit für die Hoffenheimer, dieser Bilanz mal ein Ende zu setzen und im Pokal eine neue Geschichte zu schreiben, auch wenn es verdammt schwer werden wird gegen zu erwartende bissige Wölfe.

Fotos: Kraichgaufoto

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