Spielstarken Hoffenheimern fehlte beim 2:3 in Freiburg das nötige Spielglück

Trotz Derbyniederlage bleibt es beim 8-Punkte-Vorsprung zum Relegationsplatz

Es war ein spannendes, torreiches und intensives Baden-Derby, das am Ende der gastgebende SC Freiburg gegen die TSG Hoffenheim mit 3:2 für sich entscheiden konnte. Während sich die Breisgauer mit ihrem neunten Heimsieg auf Tabellenplatz 5 schoben und sich bei nur einem Zähler Rückstand auf einen Champions League-Platz noch Hoffnungen auf die Teilnahme an der Königsklasse machen dürfen, bleiben die Kraichaguer weiterhin auf Rang 14 im Tabellenkeller stecken. Das Positivste an diesem 30. Bundesliga-Spieltag für die Hoffenheimer war, dass mit Heidenheim und Bochum zwei hinter ihnen platzierte Teams ebenfalls nicht punkten konnten und so beträgt vier Spieltage vor Saisonende der Abstand zum Relegationsplatz weiterhin acht Zähler. Es war eine vermeidbare Niederlage vor 30.100 Zuschauer im Europa-Park-Stadion, zumal die Hoffenheim über weite Strecken der Partie das spielbestimmende, aktivere Team waren. Doch das Auslassen guter Tormöglichkeiten in der Anfangsphase rächte sich am Ende gegen effektive und defensivstarke Breisgauer.

„Uns hat heute das Spielglück gefehlt“

Fazit von TSG-Profi Bülter

Bülter, einer der Aktivposten im TSG-Dress, bemängelte nach Spielende das fehlende Spielglück: „Es ist extrem bitter, hier zu verlieren. Heute war mehr drin. Wir waren meiner Meinung nach gerade in der zweiten Hälfte die bessere Mannschaft, hatten mehr Spielanteile, haben viele Bälle in die Box gebracht, aber der Ball wollte wohl nicht mehr rein. Da hat auch ein wenig das Spielglück gefehlt.“

Enttäuschter Blick bei Hoffenheims Innenverteidiger Arthur Chaves

TSG mit starkem Beginn

Die TSG begann sehr schwungvoll und bestimmte in der Anfangsviertelstunde das Geschehen. Während die Freiburger zunächst überhaupt keine Offensivaktionen hatten, verpasste Andrej Kramaric bei zwei guten Chancen die durchaus mögliche frühe Führung (4./8.). Nach der ersten Torannäherung nach 19 Minuten brannte es gleich lichterloh im Hoffenheimer Strafraum, als der 19-jährige Schweizer Manzambi zunächst Arthur Chaves und dann Akpoguma stehen ließ und mit einem Schuss am linken Außenpfosten scheiterte.

Höler und Doan bringen den SC 2:0 in Front

Nachdem erneut Kramaic bei einer Doppelchance nicht erfolgreich war (24.), gingen die Freiburger nach einem herrlichen Spielzug über Doan und Manzambi durch Höler 1:0 in Führung (28.). Nur zehn Minuten später erhöhte Doan mit einem Distanzschuss aus 20 Metern wieder in die rechte untere Ecke auf 2:0 (36.). Während die bis dahin aktiveren Gäste ihre Überlegenheit nicht in zählbaren Erfolg verwerten konnten, reichten den Freiburgern vier Torschüsse, um zwei Treffer zu erzielen. Nachdem Nationaltorhüter Baumann in seinem 400. Bundesligaspiel im TSG-Dress eine Kübler-Schuss über die Latte lenkte (44.), sah es noch nach einer ungefährdeten 2-Tore-Halbzeitführung aus.

Kramaric erzielte per Volleyschuss in Freiburg den 2:2-Ausgleich. Für den Kroaten war es der elfte Saisontreffer.

Ausgleich in der Nachspielzeit durch Bülter und Kramaric

Doch die Nordbadener schlugen in der Nachspielzeit der 1. Hälfte gleich doppelt zu. Zunächst traf Bülter nach einem Bischof-Freistoß im zweiten Versuch aus spitzem Winkel zum 1:2 (45.+2) und nur zwei Minuten später gelang Kramaric aus elf Metern mit einem Volleyschuss der verdiente 2:2-Ausgleich (45.+5). Entsprechend groß war der Jubel bei den 1.900 mitgereisten Hoffe-Fans, die mit einer gelungenen blau-weißen Choreo im Gästeblock überraschten.

Freiburg gelingt die erneute Führung

Im zweiten Abschnitt erspielten sich zunächst die Breisgauer leichte Vorteile, was die erneute Führung zu Folge hatte. Nach Vorarbeit von Grifo musste der völlig vor dem Tor freistehende Höler nur noch einschieben (57.).

Feldüberlegenen Hoffenheimern fehlt es an klaren Chancen

Die TSG drückte danach mit aller Macht auf den erneuten Ausgleich und erspielte sich eine deutliche Feldüberlegenheit. Doch gegen die tiefstehenden Gastgeber fanden sie jedoch wenige Lücken und konnten, anders noch als in den ersten 45 Minuten, sich keine klaren Torchancen erspielen. So blieb es beim knappen und glücklichen Freiburger Sieg. Dem Spielverlauf entsprechend wäre eine Punkteteilung das gerechte Ergebnis gewesen.

Torhüter Baumann im Dialog mit Bischof, der nach seiner fünften gelben Karte in Freiburg jetzt gegen Dortmund gesperrt ist

„Wir brauchen noch ein paar Punkte“

Hoffe-Keeper Baumann

Das Fazit von TSG-Kapitän Baumann: „Ein Punkt wäre verdient gewesen. Die Tore, die wir kriegen, sind klassische Muster von Freiburg. Wir brauchen noch ein paar Punkte. Wenn wir aber von der Einstellung und Haltung so spielen wie heute, werden wir auch noch Punkte holen.“

Ein kämpferischer und optimistischer Bülter im Saisonendspurt

„Ich denke schon, dass wir Dortmund zu Hause schlagen können“

TSG-Torschütze Bülter

Besonders optimistisch zeigte sich anschließend noch Bülter: „Es sind nach wie vor acht Punkte Vorsprung und nur noch vier Spiele, das ist grundsätzlich nicht schlecht. Ich denke schon, dass wir nächste Woche Dortmund zu Hause schlagen können.“

Stimmen der Trainer:

TSG-Cheftrainer Ilzer musste in der vergangenen Woche einiges medial wegstecken. Der Befreiungsschlag in Freiburg blieb zudem auch noch aus.

„Wir sind enttäuscht, dass wir nicht mehr mitgenommen haben“

Hoffenheims Trainer Ilzer

Christian Ilzer (Hoffenheim): „Es war ein ausgeglichenes Spiel, in dem beide Teams ihre guten Phasen hatten. Wenn man sich die Gegentore anschaut, ist klar, dass wir individuell besser verteidigen müssen. Ich habe aber viel Positives gesehen, auf das wir aufbauen können. Am Ende sind wir enttäuscht, dass wir nicht mehr mitgenommen haben.“

Für Freiburgs Trainer Julian Schuster war es ein hart erkämpfter Derbysieg

„Wir haben viel investieren müssen“

SC-Coach Schuster

Julian Schuster (Freiburg): „Wir haben eine ausgeglichene erste Hälfe gesehen, gehen dann durch zwei schön herausgespielte Tore in Führung. Dennoch geht es dann mit 2:2 in die Halbzeit. Nach dem Führungstor mussten wir richtig leiden, weil Hoffenheim es dann sehr gut gemacht hat. Wir haben viel investieren müssen.“

Aufstellungen:

SC Freiburg: Müller – Kübler (82. Rosenfelder), Ginter, Lienhart, Makengo – Eggestein, Osterhage (87. Höfler) – Doan (87. Sildillia), Manzambi (69. Röhl), Grifo (69. Beste) – Höler
TSG Hoffenheim: Baumann – Gendrey (61. Kaderabek), Arthur Chaves, Akpoguma, Nsoki (46. Geiger) – Stach, Bischof (81. Becker) – Toure (61. Orban), Kramaric, Bülter – Tabakovic (68. Hlozek)
Tore: 1:0 Höler (28.), 2:0 Doan (36.), 2:1 Bülter (45.+2), 2:2 Kramaric (45.+5), 3:2 Höler (57.)
Schiedsrichter: Stegemann (Niederkassel)
Zuschauer: 34.100

Ein Duell, bei dem es fast immer emotional und dramatisch zugeht – auch am Samstag?

Heimspiel gegen Schwarz-Gelb

Am 31. Spieltag empfängt die TSG Hoffenheim am Samstag um 15:30 Uhr in der bereits ausverkauften Sinsheimer PreZero-Arena das Team von Borussia Dortmund.

Fotos: Kraichgaufoto

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