Auswärtsstarke Hoffenheimer schlugen zum richtigen Zeitpunkt zu
Die TSG Hoffenheim gewann am 3. Bundesliga-Spieltag bei Union Berlin mit 4:2 und beendet ihre Niederlagenserie gegen die Köpenicker. An der Alten Försterei präsentierten sich die auswärtsstarken Kraichgauer erneut clever und effizient. Nach einem Doppelschlag durch Kramaric (45.+1, Foulelfmeter) und Asllani (45.+3) in Hälfte 1 gelang Ansah der Anschlusstreffer (49.). Doch nur zwei Minuten später besorgte der gebürtige Berliner Asllani mit seinem zweiten Treffer wieder einen 2-Tore-Vorsprung (51.). Rothe brachte die Eisernen zwar noch mal auf 2:3 heran (71.), aber Lemperle traf in der Schlussphase erneut durch einen Strafstoß zum 2:4-Endstand (83.). Statistisch gesehen hatten die Gastgeber zwar 20:9 Torschüsse, doch was Ballbesitz (58%:42%), Zweikämpfe (54% 46%) und Laufdistanz (124 km:116 km) anbelangt, sprachen die Werte für die Hoffenheimer.

Doppelschlag in der Nachspielzeit
Die TSG erwischte einen guten Start und hatte durch Asllani, der an Union-Keeper Rönnow scheiterte, die erste Möglichkeit (5.). In der Folge kamen die Eisernen immer besser in die Partie und hatten durch Burke zwei gute Gelegenheiten (12., 19.). Die Hauptstädter waren zwar das spielbestimmende Team, konnten aber wenig Torgefahr ausstrahlen. Als alles nach einem 0:0 zur Halbzeit aussah, gingen die Blau-Weißen überraschend in Führung. Nach einem Ballgewinn gegen Trimmel lupfte Toure den Ball über Querfeld, der den Stürmer dann ungestüm zu Fall brachte. Kramaric ließ sich diese Möglichkeit nicht nehmen und traf vom Punkt zur 1:0-Führung (45.+1). Noch vor dem Halbzeitpfiff erhöhte Asllani auf Flanke von Lemperle mit einem präzisen Kopfball ins lange Eck auf 2:0 (45.+3).

Turbo-Sprint von Toure bereitete das zweite Asllani-Tor vor
In Hälfte 2 wurde das Spiel deutlich attraktiver und chancenreicher. Nachdem die Unioner durch Ansah nach einem resoluten Zweikampf gegen TSG-Keeper Baumann und etwas Durcheinander im Fünfmeterraum auf 1:2 verkürzten (49.), konnte postwendend Asllani auf 3:1 erhöhen. Vorausgegangen war ein Vollsprint von Toure mit gemessenen 36 km/h aus der eigenen Hälfte heraus, seinen Rückpass klärte Khedira direkt vor die Füße von Asllani, der cool aus kurzer Distanz zum 3:1 den Ball über die Linie drückte (51.). Nachdem Rothe nach einer zu kurz abgewehrten Standardsituation mit einem wuchtigen Schuss auf 2:3 verkürzte, kam nochmal Spannung auf (71.).

Lemperle erzielt mit coolen Elfmeter den Endstand
Doch die Ilzer-Truppe behielt die Nerven und den Überblick: Nach einer Hereingabe von Prass wollte Lemperle frei vor dem Tor einschieben, wurde aber von Rothe umgerissen. Dem Unparteiischen Welz blieb nichts anderes übrig, als auf Strafstoß und Platzverweis gegen Rothe zu entscheiden. Der Gefoulte trat selbst an und traf zum 4:2-Endstand (83.).
Der Deutsche Meister ist zu Gast
In einem torreichen Spiel war der zweite Auswärtssieg der Saison für die TSG, die oft zum richtigen Zeitpunkt eiskalt zuschlug, am Ende verdient. Am nächsten Spieltag gastiert der Meister aus der bayerischen Landeshauptstadt am Technik-Museum. Das Duell der TSG gegen den FC Bayern am Samstag (20. September) in der bereits ausverkauften PreZero Arena beginnt um 15:30 Uhr. Im Vorfeld dieses Duells wird der neue TSG-Dorfplatz hinter der Südkurve mit einem Oktoberfest eröffnet.
Aufstellungen:
FC Union Berlin: Rönnow – Doekhi, Querfeld, Rothe – Trimmel, Khedira (74. Kemlein), Haberer (68. Kral), Skov (85. Köhn) – Burke (74. Skarke), Ilic, Ansah (74. Jeong)
TSG Hoffenheim: Baumann – Coufal, Hranáč, Hajdari (78. Arthur Chaves), Bernardo – Avdullahu, Burger – Kramarić (67. Prömel), Touré (78. Prass) – Asllani (67. Moerstedt), Lemperle (86. Damar)
Tore: 0:1 Kramarić (45.+1, Foulelfmeter), 0:2 Asllani (45.+3), 1:2 Ansah (49.), 1:3 Asllani (51.), 2:3 Rothe (71.), 2:4 Lemperle (83., Foulelfmeter)
Besonderes Vorkommnis: Rote Karte gegen Rothe (82.)
Schiedsrichter: Welz (Wiesbaden)
Zuschauer: 22.012
Fotos: foto2press