Kann der SV Sandhausen Spitzenreiter SGV Freiberg ein Bein stellen?

Aufstrebende Kurpfälzer empfangen den zuletzt sieglosen Tabellenführer

Im Heimspiel des 16. Spieltages der Regionalliga Südwest empfängt der SV Sandhausen am Samstag um 14 Uhr den zuletzt schwächelnden Tabellenführer SGV Freiberg im Stadion am Hardtwald. Die Regionalligen gehen Anfang Dezember in die Winterpause, doch die Partie gegen den Spitzenreiter ist bereits das letzte Heimspiel der Hinrunde für die Kurpfälzer, welches die Chance bietet, bei einem Heimerfolg aus einst 17 Punkten Rückstand zur Tabellenspitze sieben 7 Punkte zu machen.

Prächtige Stimmung im Sandhäuser Fanblock

Den Abstand zur Abstiegszone vergrößert

Der Trend ist Friend des SVS, von den letzten sieben Spielen wurde bei vier Siegen nur eines verloren und der 2:0-Sieg bei Schott Mainz war der zweite Dreier in Folge gegen ein Kellerkind der Liga. Durch die sechs Punkte aus den Spielen gegen Alzenau und Mainz ist auf Rang 12 der Abstand auf die Abstiegszone wieder auf neun Punkte angewachsen, doch theoretisch könnte ein fünftes Team aus der Regionalliga absteigen – je nachdem wie viele Teams aus der 3. Liga absteigen.

Die Bilanz von zwei Spielen in Folge ohne Gegentor ist aus Sicht von SV-Trainer Olaf Janßen sehr positiv

„Wollen aus den letzten fünf Spielen das Maximale herausholen“

SVS-Coach Janßen

Trainer Olaf Janßen: „Zwei Zu-Null-Spiele in Folge – das finde ich extrem positiv. Die Box haben wir gut verteidigt, aber unser Ballbesitzspiel – wie im letzten Heimspiel auch – wird sicherlich noch einen langen, steinigen Weg benötigen, bis wir halbwegs so spielen, wie ich mir das vorstelle. Wir haben die letzten fünf Spiele bis Weihnachten im Blick, um das Maximale rauszuholen.“

Stürmer Pascal Testroet ist Sandhausens Torgarant

Auf Testroet ist Verlass

In Mainz war es die individuelle Klasse des Sandhäuser Rechtsaußen Louis Kolbe, die den Unterschied machte, indem er mit einer entschlossenen Vorarbeit das Führungstor von Pascal Testroet einleitete und schließlich nach dem Zuckerpass von Kwabe Schulz über das halbe Spielfeld selbst ein Tor beisteuerte. Immer wieder Testroet, mit seinem 11. Saisontor brachte der ehemalige Bundesligastürmer den SVS in technisch feiner Manier abermals in Führung.  Als das Spiel schon so gut wie entschieden war, hatte das Tabellenschlusslicht aus Mainz sogar ein Chancenplus zu verzeichnen, doch mangelnde Präzision oder bei zwei, drei Abschlüssen Torhüter Lukas Schneller verhinderten ein Gegentor.

Sportkoordinator Anthony Loviso möchte in der Winterpause personell noch etwas nachjustieren

„Wir möchten auf ein, zwei Positionen noch nachjustieren“

Sandhausens Sportkoordinator Anthony Loviso zur Personalplanung

In den beiden noch ausstehenden Hinrundenpartien gegen Freiberg und in Homburg wird die SVS-Defensive nochmal mehr gefordert werden, doch unabhängig von dem Aufwärtstrend gewährte Sportkoordinator Anthony Loviso Einblicke in die über zwei Monate andauernde Winterpause: „Wir möchten im Winter schon auf ein, zwei Positionen nachjustieren. Wir brauchen eine gewisse Konstanz in unserem Spiel und haben bisher zu viele Gegentore bekommen.“

Phil Halbauer (re.) im Zweikampf mit Alzenaus Marvin Jung

Neun Siegen folgten sechs sieglose Partien

Nach der glanzvollen Bilanz von neun Siegen aus den ersten neun Ligaspielen erlebte der Sport- und Gesangsverein Freiberg bei zuletzt sechs sieglosen Spielen (zwei Niederlagen und vier Remis) eine Bruchlandung, aus zehn Punkten Vorsprung zum Nichtaufstiegsplatz sind drei geworden. Mehr Gegentore und fehlende Präzision im letzten Drittel verhinderten zuletzt bessere Ergebnisse. „Wir müssen kaltschnäuziger vor dem Tor sein und unsere Angriffe besser zu Ende spielen“, analysierte der impulsive Freiberger Coach Kushtrim Lushtaku, der wegen zu lautstarken Beschwerden schon mehrmals auf die Tribüne verwiesen wurde.

David Mamutovicv enteilt Hamza Boutakhrit vom FC Bayern Alzenau

Die Gegner haben sich auf die Spielweise des Spitzenreiters eingestellt

Das größte Ärgernis für den Trainer war dabei, dass seinem Team bei fünf Spielen in Folge seiner Ansicht nach berechtigte Strafstöße verwehrt blieben. Gegen den SVS darf der Coach nach Ablauf der zweiten Sperre wieder an der Seitenlinie coachen. Doch die Gegner haben sich zudem gut auf die Spielweise des Spitzenreiters eingestellt, machen die Außenbahnen konsequenter dicht und stören das Schaltzentrum.

Marco Kehl-Gomez (Mitte) ist Freibergs Spielmacher

Schlüsselspieler Kehl-Gomez und Torjäger Köhl

In jenem Zentrum ist der Kapitän und ehemalige Saarbrücker Drittligaprofi Marco Kehl-Gomez aufgrund seines klugen Spielaufbaus ein Schlüsselspieler, der bereits vor drei Jahren mit dem Klub aus dem Landkreis Ludwigsburg in Schwaben erstmalig in die Regionalliga aufstieg – bis dato der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte. Freibergs mit sieben Toren bester Torschütze Marius Köhl traf zuletzt beim 1:1 gegen Fulda noch zur Führung, musste dann aber verletzt vom Feld. Mit Torhüter Benedikt Grawe und Mittelfeldspieler Diamant Lokaj tragen auch zwei ehemalige Sandhäuser Akteure das Trikot der Freiberger, umgekehrt sind mit dem derzeit angeschlagenen Yannick Osee und Niklas Tarnat zwei Schlüsselspieler der SGV vor dieser Saison an den Hardtwald gewechselt. Umso überraschender das dennoch bisher starke Abschneiden, mit 37 Treffern stellen die Schwaben die zweitbeste Offensive hinter Großaspach.

Artistische Einlage von Sandhausens Kwabe Schulz

Mögliche Aufstellungen:

SV Sandhausen: Schneller – Akmestanli, Schulz, Wimmer – Kolbe, Krauße, Tarnat, Halbauer – Mamutovic, Herrmann – Testroet
SGV Freiberg: Grawe – Ballo, Bradara, Polauke, Schmidt – Peto, Lokaj, Köhl (Grobelnik), Kehl-Gomez, Zie – Valpoort

AM
Fotos: foto2press

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