Rückblick auf die erste Saisonhälfte des SV Rohrbach/S.
Die Hälfte der Kreisliga-Saison 2025/26 ist absolviert und der SV Rohrbach/S. belegt nach 15 Spieltagen Tabellenplatz 4, punktgleich mit dem Dritten SV Treschklingen und vier Zähler Rückstand auf die beiden Führenden VfB Epfenbach und FC Zuzenhausen II. Es war eine Kreisliga-Hinrunde mit Höhen und Tiefen.

Schwächephase bremst den Höhenflug
Mit der aktuellen Tabellenplatzierung ist SV-Trainer Joachim Heger zwar zufrieden, dennoch macht er kein Geheimnis daraus, dass deutlich mehr möglich gewesen wäre: „Wir hatten nach dem enttäuschenden frühen Pokal-Aus in der 2. Runde gegen Aufsteiger SV Tiefenbach danach einen optimalen Start in die neue Saison mit fünf Siegen in Folge. Es lief optimal, bis dann eine Schwächephase unseren Höhenflug bremste.“

Klatsche gegen Waibstadt brachte das Team aus der Spur
In der Tat, nach klaren Siegen über den FC Rohrbach a. G. (4:1), FC Zuzenhausen II (5:4), SV Tiefenbach (5:2), TSV Neckarbischofsheim (5:0) und TSV Obergimpern (2:0) folgte eine deutliche und völlig unerwartet hohe 1:6-Heimklatsche gegen die SG Waibstadt. Diese war schwer verdaubar und ließ drei Tage später die zweite Niederlage folgen.
Übergabe der Pole-Position an Eppingen
Im Spitzenspiel des 7. Spieltages unterlag der SVR auf dem kleinen Kunstrasenplatz in Eppingen und musste die Pole-Position an den Gegner abtreten. Jetzt war irgendwie der Wurm drin, denn mit einem 1:3 zu Hause folgte die zweite Saisonniederlage in Folge an der heimischen Rosenbrücke. Die Blau-Weißen rutschten zurück auf Platz 6. Die Truppe wirkte plötzlich nicht mehr so stabil und gefestigt, wie man eigentlich geglaubt hatte. Das Selbstvertrauen hatte einen großen Knacks bekommen, die gewohnten Automatismen funktionierten plötzlich nicht mehr wie zuvor.

„Wir haben uns richtig abschießen lassen“
SVR-Cheftrainer Heger über die Niederlagenserie
„Bei den deutlichen Niederlagen gegen Waibstadt, Eppingen und Reihen haben wir uns abschießen lassen. Besonders ärgerte mich, dass wir nach den Rückständen zu wenig Gegenwehr boten. Dies darf in dieser Häufigkeit einer Spitzenmannschaft, die wir mit unseren Ansprüchen sein wollen, nicht passieren“, resümierte Heger rückblickend.

Der Erfolg kehrt zurück, wenn auch mühsam
Nach einem mühevollen 2:1-Heimerfolg über die abstiegsbedrohten Helmstädter konnte man den Negativtrend wieder stoppen und kehrte in die Erfolgsspur zurück. Zwar gab es keine souveränen Siege mehr zu feiern, aber mit einem 1:0 bei Aufsteiger FC Weiler und einem 4:2 über den VfL Mühlbach wurde der Abstand auf Platz 1 auf nur noch drei Zähler verkürzt. Im Verfolgerduell beim SV Treschklingen versäumte es die Heger-Truppe aus einer überlegenen zweiten Hälfte in personeller Überzahl den verdienten Auswärtsdreier zu verbuchen und musste sich mit einem 1:1-Unentschieden begnügen.

Spannender Kampf um die vorderen Plätze
Da auch die in der Tabelle besser platzierten Teams regelmäßig Siege einfuhren, war es für den SVR wichtig im Heimspiel den Nachbarn Türk Gücü Sinsheim mit einem 4:0-Heimsieg auf Distanz zu halten. Wichtig war, obendran zu bleiben und auf Ausrutscher der Konkurrenten zu hoffen.
Wertvolle Punkte gegen direkte Konkurrenten liegen gelassen
Nach fünf ungeschlagenen Partien folgte der zweite sportliche Rückschlag der Hinserie. Ausgerechnet gegen die beiden direkten Konkurrenten SV Reihen (0:4) und VfB Epfenbach (1:3) hagelte es zum Jahresabschluss zwei bittere Niederlagen.

„Wir haben in der zweiten Halbzeit offensiv nicht mehr stattgefunden“
Trainer Heger zur Herangehensweise der Mannschaft
Heger bemängelte hierbei vor allem die Schwächephasen im zweiten Abschnitt: „Wir haben in den beiden letzten Partie vor der Winterpause jeweils nach einer ordentlichen ersten Hälfte in der zweiten Halbzeit offensiv nicht mehr stattgefunden, keine Torchancen mehr herausgespielt und schlussendlich absolut verdient verloren.“

Es fehlt die Option von der Bank
Einer der Gründe sieht der SVR-Coach in der personellen Situation: „Wir mussten einige Male in der Hinserie mit dem letzten Aufgebot spielen, da immer wieder wichtige Stammkräfte aufgrund von Verletzungen, Krankheiten oder anderen Abwesenheiten ausfielen. Da fehlte uns einfach die Option von der Ersatzbank, um in dem ein oder anderen Spiel vielleicht noch eine andere Wendung zu geben. Dies hat sich auch negativ auf den Trainingsbeteiligung ausgewirkt.“ Diese Optionen, die sich zuvor positiv auf die Spielverläufe auswirkten, fehlten jetzt gänzlich.

Ausfälle können nur schwer kompensiert werden
Dabei hatten die SV-ler neben den beiden Langzeitverletzten aus der Vorsaison Jan-Gabriel Dewald und Daniel Muth (beide Kreuzbandrisse) zusätzlich mit Abwehrspieler Luca Schinkmann und Torhüter Nico Romig fast die komplette Hinrunde zwei Stammkräfte im Defensivbereich zu ersetzen. Auch Joscha Rupp und Christian Vogt standen wegen verletzungs- bzw. berufsbedingten Gründen über mehrere Spiele nicht zur Verfügung. Neben diesen vielen Ausfällen konnte man während der ersten Halbserie mit dem mit viel Erfahrung und fußballerischen Qualitäten ausgestatteten Fabio Schmidt einen Neuzugang gewinnen. Zur Rückrunde wird – wie schon länger bekannt – Christian Heinlein aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Personalsituation bleibt angespannt.

Rückrundenstart eine Woche vorverlegt
Da das ausgefallene erste Rückrundenspiel winterungsbedingt gegen den FC Rohrbach a.G. am 23. November abgesagt wurde, findet der geplante Rückrundenstart eine Woche früher am 1. März 2026 statt, so dass die Trainingsvorbereitung eine Woche vorher am 26. Januar beginnt. Das Trainerduo Joachim Heger/Adrian Neuberger hat ein umfangreiches Vorbereitungsprogramm zusammengestellt. Heger: „Während der Winterpause werden wir einmal wöchentlich ein „Performance-Training“ bei unserem Partner Reha-Med in Sinsheim durchführen. Neben der sportlichen Komponente hat dies auch den positiven Aspekt, dass man sich einmal pro Woche sieht und so den Kontakt zu den anderen Spielern auch während der Winterpause aufrechterhält.“
Fünf Testspiele terminiert
Neben den Trainingseinheit wurden zudem Testspiele gegen den TSV Angelbachtal (1.2.), VfB Wiesloch (5.2.), SG Stetten-Kleingartach (7.2.), SpVgg Baiertal (19.2.) und FC Östringen II (21.2.) terminiert.

Weiterhin Vertrauen ins Trainerteam
Kurz vor Weihnachten haben die Verantwortlichen des SV Rohrbach/S. frühzeitig mit den Planungen für die nächste Saison begonnen. Dabei wurde zunächst der Vertrag mit dem Trainerteam Joachim Heger (Cheftrainer), Adrian Neuberger (Co-Trainer) und Lukas Diekmann (Torwarttrainer) um ein weiteres Jahr verlängert. Für den 50-jährigen Heger ist dies sein inzwischen 21. Cheftrainerjahr an der Rohrbacher Rosenbrücke. Eine unglaublich lange und außergewöhnliche Zeitspanne, die vor allem im schnelllebigen Trainergeschäft ihresgleichen sucht. Amtsmüdigkeit ist für den ehemaligen Torjäger nach wie vor ein Fremdwort. Er brennt weiterhin darauf, eine Mannschaft zu formen, die in der Spitzengruppe der Kreisliga Sinsheim vertreten ist. Das Team auch im Vorfeld des 100-jährigen Vereinsjubiläumsjahres zu coachen ist eine zusätzliche Herausforderung.


Zwei Stammkräfte nehmen Abschied
Nachdem die Trainerfrage geklärt ist, werden die Verantwortlichen in der Winterpause Gespräche mit den Spielern über einen weiteren Verbleib über die laufende Saison hinaus führen. Fest steht bereits, dass mit Stürmer Christian Vogt und Mittelfeldspieler Steffen Baumgartner zwei langjährige Stammspieler den Verein im Sommer verlassen werden. Die beiden werden als Trainerduo die neuen Spielgemeinschaft SG Eschelbronn/Neidenstein übernehmen.

Hinten von links: Christian Vogt, Marvin Hartwich, Luca Romig, Louis Muth, Robin Karolus, Luca Schinkmann, Sebastian Gehrig
Mitte von links: Wolfgang Mrasek (3. Vors.), Joscha Rupp, Matteo Francesca, Steffen Baumgartner, Adrian Neuberger (Co-Tr.), Lucas Diekmann (TW-Tr.), Joachim Heger (Chef-Tr.)
Vorne von links: Luca Carone, Robert Eisele, Tim Hockenberger, Nico Romig, Erik Albrecht, Patrick Kullmann, Lukas Authenrieth, Daniel Muth
Es fehlt: Jan-Gabriel Dewald und Fabio Schmidt
Für ganz oben wird es nicht reichen
Unsere Prognose: Der SV Rohrbach/S. wird auch in der zweiten Saisonhälfte im vorderen Tabellendrittel mitmischen. Angesichts der dünnen Personaldecke und der starken Konkurrenz wird es jedoch nicht für einen der ganz vorderen Plätze reichen. Vieles wird auch davon abhängen, ob man verletzungsbedingt über die Runden kommt und vor allem gegen die direkten Mitstreiter abschneidet. Hier wurden in der ersten Halbserie zu viele Punkte liegen gelassen. Unser Tipp: Die Rohrbacher werden am Saisonende auf Platz 3 landen.
Fotos: BWA











