Am Samstagmittag (13:00 Uhr) kämpft der SV Sandhausen am 23. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga im Ruhrpott um Punkte. Im ersten von drei Ligaspielen innerhalb von sieben Tagen führt der Weg zum Tabellenfünften VfL Bochum. Zur Freude der Kurpfälzer hat sich vor Beginn der Englischen Woche das Verletztenlazarett etwas gelichtet. Die in der Hinrunde bärenstarken Innenverteidiger Florian Hübner und Mittelfeldwirbel Jakub Kosecki stehen nach ihren Verletzungen wieder zur Verfügung. Laut SVS-Trainer Alois Schwartz haben die beiden wieder ordentlich trainiert und können daher Optionen sein: „Beide waren lange weg und daher ist das genau zu überlegen. Auch Erik Zenga trainiert schon die zweite Woche ordentlich mit“.
Der länger schmerzlich vermisste Kosecki äußerte sich diese Woche zuversichtlich: „Mir geht es deutlich besser. Die letzten Monate waren nicht leicht für mich. Ich hatte Probleme mit der Schulter, dem Knie und dem Sprunggelenk. Aber jetzt bin ich wieder fit und hoffe, dass ich der Mannschaft im nächsten Spiel wieder helfen kann.“ Bei dem gegen Freiburg noch wirbelnden Robert Zillner haben sich die anfangs diagnostizierten Schulterbeschwerden als Kapselriss herausgestellt, was eine zweiwöchige Pause nach sich zieht.
Nachdem der Freiburger Vincenzo Grifo den von Damian Roßbach verursachten Elfmeter nicht verwandeln konnte, wurde der SVS-Verteidiger für die zusätzliche Rote Karte mit zwei Spielen Sperre bedacht. Bei einem Torerfolg wäre, laut Regel, nur die Hälfte, also nur ein Spiel Sperre, fällig gewesen. Verrückte Regelauslegung!
Als Ersatz für den Gesperrten stehen mit Daniel Schulz, Seyi Olajengbesi und Florian Hübner gleich drei Alternativen zur Auswahl. Trainer Schwartz möchte sich die Entscheidung bis kurz vor der Partie offen lassen.
Trotz der 0:2 Heimniederlage gegen den Aufstiegsaspiranten Freiburg fiel das Fazit des SVS-Coach nicht unzufrieden aus: „Wir spielten gegen den SC auf Augenhöhe, schade nur, dass wir nicht belohnt wurden. Wir haben uns gut aus der Affäre gezogen und fahren mit breiter Brust nach Bochum. Der VfL kratzt an der Spitzengruppe der Liga und das mit Sicherheit auch berechtigt. Dennoch lautet unser Grundsatz immer, drei Punkte zu holen. Die gibt es zu gewinnen und die wollen wir haben. Die Zuversicht ist da, wir haben 17 Auswärtspunkte geholt und warum sollten wir aus Bochum nichts mitnehmen?“ Der VfL ist das viertheimstärkste und der SVS das viertauswärtsstärkste Team der Liga.
Schwartz sieht Bochum als eine gewachsene Mannschaft, die einen guten Ball spielt, sehr selbstbewusst auftrete und schnell nach vorne spielt. Doch andererseits sei sein Vertrauen in seine Schützlinge riesengroß.
Mit Manuel Riemann steht bei den Gastgebern ein alter Bekannter, der zwei Spielzeiten am Hardtwald unter Vertrag stand, zwischen den Pfosten. Mit Nachfolger Marco Knaller, der vor einer Woche seinen Vertrag verlängerte, konnte der Abgang jedoch bestens kompensiert werden. Zunächst fristete Riemann in Bochum ein Reservistendasein, doch seit er das Tor für Luthe hütet, gab es in acht Partien nur eine Niederlage – im DFB-Pokal gegen den Rekordpokalsieger FC Bayern.
Der Sandhäuser Übungsleiter wies im Vorfeld ausdrücklich darauf hin, dass seine Spieler die Bochumer Offensive mit Zehn-Tore-Mann Terodde und dem starken Vorbereiter Marco Terrrazzino nicht ins Laufen lassen kommen dürfen. Sandhausens Bilanz gegen das Team von Trainer Verbeek hat Vorzeigecharakter. Drei Unentschieden und zwei 1:0 Siege.
Foto: SV Sandhausen