Häufig schätzt die Gesamtbevölkerung die Lebenssituation von Menschen mit Behinderung völlig anders ein, als die Betroffenen selbst (Quelle: Glücksatlas 2014). Woran liegt das? Obwohl das Thema Inklusion allgegenwärtig ist, kommen Menschen mit und ohne Behinderung oder aus verschiedenen Generationen relativ selten miteinander in Kontakt. Um Berührungsängste abzubauen, Toleranz zu schaffen und sein breites Angebot bekannter zu machen, hat der gemeinnützige Verein Anpfiff ins Leben e.V. am Samstag, den 4. Juni 2016, in Hoffenheim einen inklusiven Lauf- und Bewegungstag veranstaltet.
Rund 250 Besucher kamen auf die Anlage rund um den „Anpfiff ins Leben“-Pavillon Hoffenheim, um das Deutsche Sportabzeichen abzulegen oder die Nordic-Walking-Strecke im Wald auszuprobieren. Kinder konnten in der Sporthalle Schnelligkeit, Geschicklichkeit und ihr Gedächtnis testen. „Wir haben die Bewegungsstationen so gewählt, dass alle Kinder – egal ob mit oder ohne Behinderung – mitmachen können“, erklärte „Anpfiff ins Leben“-Mitarbeiterin Laura Trautmann. Nach einem kräftigen Regenguss am Vormittag wurde dieser Part der Veranstaltung kurzerhand in die angrenzende Sporthalle verlegt.
Für Menschen, die eine Prothese tragen, gab es die besondere Gelegenheit, sportliche Lauffedern zu testen und unter fachlicher Anleitung ein spezielles Gehtraining zu absolvieren. „Es war schön zu sehen, dass das den Teilnehmern so viel Spaß gemacht hat“, fand Diana Schütz von der Bewegungsförderung für Amputierte. „Ich hoffe, dass wir so auch neue Mitstreiter für unsere regelmäßigen Angebote gewinnen – denn da haben wir noch Plätze frei.“
Außerdem konnten die Besucher die Leistung ihrer Lunge oder die Anteile von Muskeln, Fett und Wasser im Körper bestimmen lassen. „Diese vielfältigen Angebote konnten wir natürlich nur mit Hilfe unserer Partner und Sponsoren realisieren. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich“, sagte Dietmar Pfähler, 1. Vorsitzender von Anpfiff ins Leben e.V.
Als besonderen Clou bekam jeder Gast einen persönlichen Schrittzähler geschenkt. Am Ende des Tages wurden die Schritte aller Gäste gezählt – dabei kamen 673059 Schritte zusammen! „Auch Regen konnte die Teilnehmer nicht davon abhalten, eine glorreiche Laufleistung zu erbringen. Wir lagen zwar leicht unter unserem anvisierten Ziel, aber mit dem Ergebnis sind wir an unserem ersten Lauftag sehr zufrieden“, freute sich Dietmar Pfähler über das Ergebnis. „Unabhängig von der Gesamtanzahl der Schritte ist diese Veranstaltung aus unserer Sicht ein richtiger und wichtiger Schritt zu einer inklusiven Gesellschaft.“
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