Am kommenden Freitag, den 5. August startet die Zweite Bundesliga mit der Partie 1. FC Kaiserslautern gegen den Bundesligaabsteiger Hannover 96 in die neue Saison. Einen Tag später ist dann auch der SV Sandhausen gegen Fortuna Düsseldorf gefordert. Am Hardtwald blickt man gebannt auf das Heimdebüt des neuen Trainers Kenan Kocak. Ein kleiner Umbruch stand bei den Kurpfälzern an, da es Trainer Alois Schwartz zum Ligakonkurrenten nach Nürnberg zog und mit Abwehrchef Hübner und Stürmer Bouhdaddouz zwei absolute Leistungsträger sich neue Herausforderungen suchten.
Während man mit dem routinierten Neuzugang Gordon vom Karlsruher SC scheinbar schon einen adäquaten Ersatz für den nach Hannover abgewanderten Hübner gefunden hat, könnte der Abgang von Bouhdaddouz zum FC St. Pauli, der an 18 der 40 Saisontoren beteiligt war, etwas mehr Kopfzerbrechen bereiten. Einige vielversprechende Alternativen stehen Trainer Kocak jedoch zur Verfügung, schließlich haben die drei Neuzugänge Sukuta-Pasu von Energie Cottus, sowie Höler und Derstroff, die beide von der U23 des FSV Mainz kamen, in der vergangenen Drittligasaison zusammen 33 Tore erzielt.
Während es sich der SV Sandhausen wünscht, das Saisonziel „Klassenerhalt“ frühzeitig einzufahren, haben die beiden Bundesligaabsteiger VfB Stuttgart und Hannover 96 im attraktiven Unterhaus, in dem viele Veränderungen anstanden, ein ganz anderes Ziel vor Augen. Mit über 30 Millionen Euro verfügen die beiden Absteiger über das mit Abstand größte Budget in der Liga und dementsprechend hat man sich für das Ziel Wiederaufstieg verstärkt. Stuttgart konnte mit Kaminski und Hosogai erfahrene Leute für die Defensive verpflichten, zudem kam Zweitliga-Torschützenkönig Terodde ins Schwabenländle. Mit Jos Lukukay haben die Schwaben einen wahren Trainer-Experten in Sachen Aufstieg gewinnen können. Topfavorit für den Aufstieg ist aber Hannover 96. Mit Defensivmann Sanè hat man bei einem Marktwert von fünf Millionen Euro den wertvollsten Spieler der Liga in seinen Reihen, zudem konnte man Harnik aus Stuttgart, Maier aus St. Pauli und Füllkrug aus Nürnberg für die Offensive an sich binden.
Knapp in der Relegation scheiterte der 1. FC Nürnberg am Bundesligaaufstieg. In Franken ist man, trotz des Verlustes des besten Torschützen Füllkrug, gespannt, ob es unter dem neuen Trainer Alois Schwartz wieder für einen der vorderen Plätze reicht.
Fast die komplette starke Offensive hat hingegen der VfL Bochum nach Baden-Württemberg ziehen lassen müssen. Terodde ging nach Stuttgart, Terrazzino nach Hoffenheim sowie Bulut und Haberer nach Freiburg. Für Ersatz sollen Stiepermann, Wurtz und Weilandt sorgen, die allesamt aus Fürth kamen.
Zum erweiterten Kreis der Aufstiegskandidaten sind wohl auch wieder der FC St. Pauli trotz der Abgänge von Rzatkowski und Thy sowie Union Berlin, die Torjäger Hosiner aus Köln als Ersatz für Wood holten, anzusehen.
Die obligatorischen Überraschungen werden aber wohl auch wieder nicht ausbleiben, so ist der TSV 860 München gerade stark am Aufrüsten. Olic und Matmour kamen, zudem ist Aigner aus Frankfurt im Gespräch.
Mit dem neuen Trainer Tomas Oral sowie Neuzugang Stoppelkamp geht der Karlsruher SC an den Start, beim 1. FC Kaiserslautern schwingt jetzt Tayfun Korkut das Trainerzepter.
Für die Aufsteiger Erzgebirge Aue sowie Würzburger Kickers, mit dem 39-jährigen Wulnikowski im Tor, kann das Ziel nur Klassenerhalt lauten. Eine Überraschung ist am ehesten noch dem souveränen Aufsteiger, dem großen Klub Dynamo Dresden, zuzutrauen.Doch wer weiß, welche Überraschungen die Zweitligasaison 2016/17 parat hält, sicher garantiert sind spannende Begegnungen und gut gefüllte Stadien in der „stärksten Zweiten Liga der Welt“.
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