Hoffenheim verliert erstmals in dieser Saison

RB Leipzig schlägt TSG Hoffenheim im Spitzenspiel verdient mit 2:1

Als letztes ungeschlagenes Team in Europa hat es nach 18 Saisonspielen nun auch 1899 Hoffenheim erwischt. Die in Unterzahl geratene Elf von Trainer Julian Nagelsmann verliert in Leipzig trotz Führung durch den Siegtreffer von Sabitzer in der 77. Spielminute 2:1. Nach einem rotwürdigen Foul von Sandro Wagner in der 60. Spielminute konnten die Sachsen aus ihrer Überzahl Kapital schlagen. In einem aggressiv und offensiv geführten Spiel auf beiden Seiten erarbeiteten sich die roten Bullen aus Leipzig nach dem Platzverweis einen insgesamt verdienten Sieg.

Abwehrchef Kevin Vogt (li.) musste zur Pause raus und konnte aufgrund einer Schädelprellung nicht weiterspielen

Rasanter Beginn von RB

Unverändert zeigte sich die Elf von Leipzigs Trainer Ralph Hassenhüttl, die zuletzt einen 3:0 Sieg gegen Eintracht Frankfurt einfahren konnten. Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann veränderte seine Startelf gegenüber dem 2:0 Auswärtssieg in FC Augsburg auf zwei Positionen: Kaderabek und Kramaric kamen für Ochs und Uth von Beginn an.

Leipzig übernahm zu Beginn das Kommando und hätte früh durch Keita (4. Minute) in Führung gehen können. Die erste Viertelstunde dominierten die Sachsen klar und hatten durch Werner in der 17. Minute die erneute Führungschance. Allerdings hielten die Hoffenheimer dagegen: In einer klasse heraus gespielten Kontersituation konnte Amiri nach Zuspiel von Kramaric das 1:0 in der 18. Spielminute erzielen. Die Passstaffette ausgehend von Rudy und einem brillianten Seitenwechsel von Demirbay auf Amiri, der wiederum einen Doppelpass mit Kramaric spielte, dauerte ziemlich genau 6 Sekunden. Dies lies Trainer Nagelsmann unter der Woche trainieren. Die Freude währte allerdings nicht lange, Timo Werner glich in der 38. Spielminute zum 1:1 aus. Danach gab es eine strittige Situation im Hoffenheimer Strafraum: Kerem Demirbay erwischt den Ball mit der Hand, aber kein Pfiff von Schiedsrichter Stark. Glück für Hoffenheim, denn hier hätte man durchaus auf den Elfmeterpunkt zeigen können. Trotz des hohen Drucks, den die Sachsen immer wieder auf die Hoffenheimer Defensive aufbauten, lösten die Hoffenheimer die Situationen stets spielerisch und abgeklärt.

Mark Uth (li.) konnte sich nur selten gegen die RB-Defensivreihe entscheidend in Szene setzen

Folgenschwerer Zusammenstoß

Kurz vor der Pause dann der Schock: Baumann und Vogt prallten bei einem Klärungsversuch zusammen. Der sichtlich benommene Vogt musste nach der Pause auch ausgewechselt werden. Er klagte über leichte Kopfschmerzen mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung. Nach dem Seitenwechsel ersetzte Fabian Schär den angeschlagenen Vogt. Der Schweizer Nationalspieler übernahm die Innenverteidigerposition zwischen Süle und Hübner.

Rot für Wagner

Die ersten Spielminuten in der zweiten Halbzeit hatten mit der ersten Halbzeit wenig zu tun. Verhaltener Beginn auf beiden Seiten, Leipzig hatte nach wie vor mehr Ballbesitz, Hoffenheim hielt allerdings gut dagegen. Dann wohl die Schlüsselszene des Spiels in der 60. Minute: Platzverweis für Sandro Wagner, der von Nationaltrainer Jogi Löw von der Tribüne aus beobachtet wurde. Schiedsrichter Stark verwies den Hoffenheimer nach einem Foul im Mittelfeld an Ilsanker mit glatt Rot vom Platz. Wagner zog mit Michael Tarnat gleich: Beide schafften es mit vier unterschiedlichen Clubs vom Platz zu fliegen.
Julian Nagelsmann reagierte umgehend: Er brachte in der 63. Spielminute Uth für Kramaric. Die nun zunehmend auf Defensive bedachten Hoffenheimer konnten sich in den folgenden Minuten bei Torhüter Baumann bedanken. Der TSG- Keeper parierte glänzend gegen Werner in der 66. und gegen Poulsen in der 68. Minute. Trainer Nagelsmann vollzog seinen letzten Wechsel der Hoffenheimer in der 76. Spielminute: Adam Szalai ersetzte Nadiem Amiri. Der Ungar, der zuletzt im November eigesetzt wurde, übernahm die Stürmerposition.

Doch die Leipziger ließen nicht nach und erzielten in der 77. Spielminute das 2:1 durch Sabitzer. Der Siegtreffer wurde von Schär unglücklich abgefälscht und landete unhaltbar für Baumann im linken Eck. In einer hektischen Endphase hatten beide Teams einige Chancen, aber konnten diese nicht nutzen. Somit gehen die Leipziger im Topspiel des 18. Spieltags verdient als Sieger hervor.
Hoffenheim empfängt am kommenden Samstag (15.30 Uhr) den FSV Mainz 05.

Fotos: Kraichgaufoto

Hoffenheims Verteidiger Niklas Süle (Mitte) beim Kopfballduell umringt von drei Gegenspielern

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