Welch eine Überraschung!
Am 26. September 2012 beim 3:0-Sieg in Stuttgart bestritt Boris Vukcevic sein vorläufig letzes Spiel für 1899 Hoffenheim. Zwei Tage später prallt er auf dem Weg zum Training mit seinem Mercedes auf der Bundesstraße 45 zwischen Bammental und Mauer auf einen 40 Tonnen schweren Laster. Ein Rettungshubschrauber brachte den U21-Nationalspieler in ein Heidelberger Krankenhaus, wo die Ärzten nach einer Notoperation ihn ins künstliche Komma versetzten. Später stellt sich heraus, dass die Unfallursache eine Unterzuckerung von Boris war. Er ist Diabetespatient.
Ganz Fußball-Deutschland war entsetzt und geschockt von diesem Horrorunfall und den Folgen. Nachdem wenig über den Gesundheitszustand zu erfahren war, die Eltern auf die Privatsaffaire verwiesen, um Boris vor all dem Medientrubel zu schützen, gab es in jüngster Vergangenheit zunehmend positive Nachrichten zu vernehmen. „Boris geht es wieder besser“, hieß es, mehr aber auch nicht!
Therapeuten und Ärzte zeigten sich zufrieden mit seinen Gesundheitsfortschritten. Es waren Schritte zurück in eine normales Leben, das heute mit dem Überraschungsbesuch in Zuzenhausen eine freudiges, neues Kapitel einleitet.
Die Nachricht verbreitete sich, vor allem unter den TSG-Fans, in Windeseile.
Für Boris Vukcevic, die 1899-Profis, das Trainerteam um Markus Gisdol und die Mitarbeiter der TSG am Trainingszentrum in Zuzenhausen war der heutige Mittwochmorgen ein ganz besonderer Tag. 18 Monate nach seinem schweren Autounfall gab es ein herzliches Wiedershen im Trainings- und Geschäftsstellenzentrum in Zuzenhausen.
Der 24-Jährige traf die Mannschaft in der Kabine, ließ sich von den Teamkollegen über den aktuellen sportlichen stand informieren. Anschließend traf er beim Mittagessen in der Kantine viele glückliche TSG-Mitarbeiter.
Boris über seinen Besuch…
„Ich habe mich sehr gefreut, wieder hier sein zu können. Es hat sich gar nicht so viel verändert. Ich habe in einige neue, aber auch in viele bekannte Gesichter geschaut. Das hat gut getan.“
Boris über die Leistungen der Mannschaft…
„Ich habe fast alle Spiele der TSG im Fernsehen angeschaut, und ich bin sehr glücklich, wie gut es mittlerweile läuft. Ich werde sicher bald auch mal ins Stadion kommen und die Mannschaft anfeuern.“
Boris über seine Fortschritte…
„Mir geht es gut. Die Reha nimmt zwar immer noch sehr viel Zeit und Mühen in Anspruch und es fällt mir manchmal echt schwer. Aber es gibt auch immer wieder Fortschritte, die mich motivieren, diesen Weg weiterzugehen.“
Boris über die 1899-Fans und ihre Unterstützung…
„Der Zuspruch in den vergangenen Monaten war überwältigend. Ich möchte die Chance gerne nutzen, allen Fans und allen Menschen zu danken, die an mich gedacht haben in dieser schweren Zeit. Diese Unterstützung hat mir sehr geholfen.“
Fotos: Achtzehn99. de und Kraichgaufoto