Nach vier Pflichtspiel-Niederlagen in Folge möchte der SV Sandhausen im Baden-Württemberg-Derby des 23. Spieltages beim 1. FC Heidenheim am Sonntag (13:30 Uhr) wieder ein Erfolgserlebnis erringen. Mit 30 Punkten verharren die Kurpfälzer weiterhin auf Rang sieben und damit einen Platz hinter dem nächsten Gegner. SVS-Geschäftsführer Otmar Schork sprach nach der 0:1-Heimniederlage gegen Eintracht Braunschweig von einer „Ergebniskrise“ und vermisste die Effektivität in der Chancenverwertung.
Nachdem bei den Zweitliga-Spielen in Kaiserslautern und gegen Braunschweig die Negativbilanzen nicht verbessert werden konnten, nimmt das Kocak-Team nun den vierten Anlauf auf der Ostalb: In fünf Spielen errang der SVS dort magere zwei Punkte, doch Kapitän Stefan Kulovits strahlt unverändert Selbstvertrauen aus und sagt: „Sorgen würde ich mir nur machen, wenn wir grottenschlecht spielen würden“.
Gelingt dem SVS auf der Ostalb die Kehrtwende?
Spannende Personalplanungen am Hardtwald
Für Otmar Schork stehen in den kommenden Wochen wichtige Personalentscheidungen bevor. Gleich zwölf Spielerverträge laufen am Saisonende aus: Thomas Pledl und Daniel Lukasik sind ausgeliehen, Tim Kister, Denis Linsmayer, Andrew Wooten, Leart Paqarada, Korbinian Vollmann, Manuel Stiefler, Marco Thiede, Erik Zenga, Taner Yalcin sowie Torhüter Michael Hiegl sind ab dem 30. Juni ablösefrei. Schork: „Wir wollen unseren Kader auf zirka 25 bis 26 Spieler reduzieren. Demnach werden uns fünf bis sieben Profis verlassen. Unser Ziel ist es wieder eigene junge Talente einzubauen. Je früher wir die sportliche Situation erfolgreich abschließen, desto früher können wir personell planen.“ Ab Mitte März möchten die Kurpfälzer erste Vertragsverlängerungen bekannt geben.
Die Ansprüche an der Ostalb nehmen zu
In Punkto Gesamtbudget ist Heidenheim wie der SVS im unteren Drittel der Zweitligatabelle anzusiedeln. Der 1. FCH stellt seit Jahren eine kompakte und schwer zu bespielende Mannschaft - 21 Gegentreffer und damit die zweitwenigsten hinter Kaiserslautern demonstrieren dies auch diese Saison. Im dritten Jahr der Zweitligazugehörigkeit und nach zweimaligem souveränen Klassenerhalt steigen langsam die Ansprüche an das Team von Frank Schmidt, seit 2007 Trainer der Ostälbler und somit dienstältester Coach im Profifußball.
"Mr. Heidenheim“ Marc Schnatterer ist der Kopf des Teams
Heidenheim spielt eine starke Saison, doch nach zuletzt zwei Niederlagen in den letzten Heimspielen ist der Rückstand auf Relegationsplatz drei bereits auf acht Punkte angewachsen.
Neben der starken Defensive verfügt der Tabellensechste auch über viel Durchschlagskraft in der Offensive: Während die neu verpflichteten Stürmer Tim Kleindienst und John Verhoek zusammen zehn Mal trafen, ist dahinter „Mr. Heidenheim“ Marc Schnatterer unverändert der Kopf des Teams. Acht Saisontore gegenwärtig und 82 Tore sowie 76 Torvorlagen insgesamt stehen dem Mittelfeldspieler aus neun Jahren Heidenheim zu Buche.
Meist enge und torarme Duelle mit dem langjährigen Rivalen
Schork weiß, was die Kurpfälzer auf der Ostalb erwartet: „Heidenheim ist schon seit Jahren unser Rivale. Es waren immer enge Spiele mit wenig Toren. Auch beim Unentschieden im Hinspiel war es ein zähes Match.“ Das letzte Auftreten seiner Mannschaft stimmt den SVS-Manager zuversichtlich: „Wir wollen in Heidenheim an die Leistungen der letzten Spiele anknüpfen. Wenn wir effektiver im Abschluss sind, belohnen wir uns auch mit Punkten. Dafür müssen wir unsere Chancen besser nutzen und nichts liegen lassen.“
Tim Kister muss pausieren
Personell müssen die Kurpfälzer in den nächsten zwei bis drei Wochen auf den 30-jährigen Tim Kister verzichten. Der Innenverteidiger zog sich eine Muskelverletzung im Hüftbeuger zu. Zudem stehen in Heidenheim weiter Jose Pierre Vunguidica und Max Jansen nicht zur Verfügung.
Fotos: BWA