Bei der gestrigen Pressekonferenz ging es erneut sehr entspannt und locker zu. Einer der angesprochen Punkte war unter anderem das einjährige Dienstjubiläum von Chef-Trainer Markus Gisdol. Von einigen Fans gab es kleine Geschenke, Dietmar Hopp hatte das gesamte Trainerteam samt Manager Alexander Rosen zum Abendessen eingeladen. Dieses musste jedoch aus zeitlichen Gründen ausfallen und wird laut Gisdol „auf alle Fälle in den nächsten Tagen nachgeholt“.
In der Zentrale in Zuzenhausen herrscht derweil Sonnenschein und Zufriedenheit, eine positive Grundstimmung ist unübersehbar – das war nicht immer so. Die sportliche Entwicklung, das gesteckte Saisonziel „einer stressfreien Runde“, ist fünf Wochen vor Saisonende (fast) erreicht.
Aufgrund des neunten Tabellenplatz laufen, sechs Spieltage vor dem Ende, in der 1899-Zentrale bereits die Vorbereitungen auf die neue Saison 2014/15 auf Hochtouren. Man hat nun Planungssicherheit, geht mit anderen Voraussetzungen an die Arbeit. Anders als noch vor einem Jahr, wo die drohende Zweitklassigkeit vieles in Frage stellte und die Entscheidungsfindung sichtlich beeinflusste.
Bis auf Fabian Johnson, der nach Mönchengladbach wechselt, sollen alle Spieler gehalten werden. Altlasten gilt es abzuarbeiten, elf Leihspieler kehren am Saisonende zurück. Bis auf den spanischen Offensivspieler Joselú, der sich in Frankfurt mit guten Leistungen und Toren positiv weiterentwickelt hat, sind keine wünschenswerte Verstärkungen dabei. Hier gilt es Lösungswege zu suchen und zu finden.
Das Trainerteam arbeitet in engem Austausch mit der Scouting-Abteilung. Es werden Vorschläge erarbeitet, um den Kader noch zu verstärken. Gisdol: „Ganz oben auf der Wunschliste stehen zwei Außenverteidiger: Wir sind auf diesen Positionen dünn besetzt. Wenn uns Johnson im Sommer verlässt, müssen wir hier nachrüsten.“
Die Personalie Andreas Beck ist noch ungeklärt. Pressesprecher Holger Tromp auf Nachfrage: „Wir sind weiter in Verhandlung. Beide Parteien haben sich keinen Druck in den Vertragsgesprächen auferlegt.“ Gisdol möchte seinen Kapitän unbedingt halten, bescheinigte ihm sogar, aufgrund seiner Vielseitigkeit als Links- und Rechtsverteidiger und der wenigen Alternativen für Bundestrainer Joachim Löw auf den Außenverteidigerpositionen, WM-Tauglichkeit. Rein gefühlsmäßig ist davon auszugehen, dass eine Einigung in den nächsten Tagen zustande kommt. Beck hat die positive Grundstimmung und die sportlichen Perspektiven, nicht zuletzt aufgrund der Vertragsverlängerung der Torgaranten Kevin Volland und Roberto Firmino, erfreut zur Kenntnis genommen. Man wird zu einer (nachgebesserten) Lösung kommen, die auch einen vorzeitigen Vertragsausstieg, wie bei Volland und Firmino, vorsieht.
Becks Unterschrift würde noch einige zusätzliche Sonnenstrahlen hervorrufen.
Fotos: Kraichgaufoto