SV Sandhausen könnte Zünglein an der Waage sein

Auf- und Abstiegskampf verspricht Spannung und Dramatik

Nach der Länderspielpause werden die ausstehenden neun Spieltage der Zweitligasaison 2016/17 für den SV Sandhausen mit drei Partien innerhalb von nur sechs Tagen eingeläutet. Das Heimspiel am 1. April  gegen den VfL Bochum hat dabei einen besonders richtungsweisenden Charakter. Im optimalen Falle kann der SVS nach der „Englischen Woche“ die Planungen für die neue Spielzeit bereits ankurbeln, wenngleich der Trend nach zwei Punkten aus den letzten sechs sieglosen Ligaspielen eine andere Sprache spricht.
Nach der 0:2-Niederlage zuletzt beim starken Aufsteiger und Tabellenfünften Dynamo Dresden haben die Kurpfälzer die  Pause genutzt, um sich darauf zu besinnen, was sie noch zu Beginn der Rückrunde und vor allem in der Hinrunde stark machte, als man mit 3:1-Erfolgen in Karlsruhe und Nürnberg aufhorchen ließ. Jetzt gilt es, die Kräfte für den Saisonendspurt zu bündeln.

Nach den zuletzt enttäuschenden Ergebnissen wünscht man sich wieder Erfolgserlebnisse am Hardtwald

Auf Ursachenforschung: "Mehr oder weniger gute Inhalte" - "Ergebniskrise" - "Nichts schön reden"

Trainer Kenan Kocak analysierte, dass „ die Inhalte der letzten Auftritte mehr oder weniger gut waren“. Was fehlt, sind die Resultate, sprich Punkte. Der Sportliche Leiter Otmar Schork bezeichnete es eher als „Ergebniskrise“. SVS-Präsident Jürgen Machmeier mahnte: „Wir müssen aufpassen, nicht alles schön zu reden. Bei allen fehlen die letzten 30 Prozent“. Hoffnungsvoll stimmt, dass Leistungsträger wie Tim Kister oder Thomas Pledl aus dem Verletztenlazarett zurückkehrten, während die Offensivkräfte  Andrew Wooten, José Pierre Vunguidica und Richard Sukuta-Pasu verletzungsbedingt fehlen.

Was mag wohl in diesem Moment SVS-Trainer Kenan Kocak durch den Kopf gehen?

Schleudersitze und Nervenanspannung in Liga 2

Mit Ausnahme des Tabellenelften Bochum spielen die Schwarz-Weißen in den nächsten fünf Partien vier Mal gegen Teams aus dem unteren Tabellendrittel. Dass in der Saisonendphase die Nerven bei vielen Vereinsfunktionären wieder stärker belastet sind, verdeutlicht eine Reihe von aktuellen Trainerwechseln. So wurde in Bielefeld Jürgen Kramny durch Jeff Saibene und beim Vierten Hannover 96 Daniel Stendel durch Andre Breitenreiter ersetzt. Auch beim Ligakrösus VfB Stuttgart liegen die Nerven blank, da der angestrebte und unabdingbare Wiederaufstieg noch alles andere als sicher gilt. Mit nur zwei Punkten aus den letzten drei Partien büßten die Schwaben die Tabellenführung ein und mussten die Mannschaft der Stunde - Union Berlin - vorbeiziehen lassen. Da alle Teams in der Spitzengruppe noch im direkten Duell aufeinandertreffen, ist für reichlich Spannung im Aufstiegskampf gesorgt.

Traditionsvereine kämpfen um den Klassenerhalt

Recht eng und emotional geht es auch im Kampf um den Klassenerhalt zu.  Mittendrin die namhaften Traditionsvereine wie Kaiserslautern, der wieder stärker aufkommende FC St. Pauli, Tabellen-Schlusslicht Karlsruhe und 1860 München. Diese Vereine treten allesamt noch gegen den SV Sandhausen an, der mit neun Punkten Abstand zum Tabellensechzehnten Bielefeld weiterhin die günstigste Ausgangslage hat.
Mit Blick auf das Restprogramm gegen Bochum, St. Pauli, Bielefeld, 1860 München, Karlsruhe, Union Berlin, Nürnberg, Würzburg und Hannover sowie der Tatsache, dass viele Mannschaften im Tabellenkeller noch Punkte liegen lassen, dürften die Kurpfälzer nicht in nicht in Abstiegsnöte kommen. Positiv stimmt dabei die Sandhäuser Hinrunden-Bilanz mit 15 von 27 möglichen Punkten gegen die nächsten Gegner.

Fotos: BWA

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