Einer der wenigen, der gegen Leipzig noch ungeschlagen ist

Sandhausens Thiede spricht über eine nicht zufriedenstellende Saison

Der 24-jährige Marco Thiede spielt seit 2013 beim SV Sandhausen und ist damit einer der dienstältesten Spieler. Von seinen 72 Einsätzen für den SVS bestritt er in der laufenden Saison erst drei. Beim wichtigen 4:0-Derbysieg gegen den Karlsruher SC kam er zur zweiten Halbzeit ins Spiel und zeigte eine tadellose Leistung auf seiner Position des rechten Verteidigers. bwa-sport.de unterhielt sich mit dem gebürtigen Augsburger vor dem heute anstehenden Auswärtsspiel bei Union Berlin.

Herr Thiede, wie sehen Sie Ihren persönlichen Saisonverlauf?
Marco Thiede:
Für mich persönlich lief die Saison natürlich nicht so zufriedenstellend. Ich bin nicht so oft zum Einsatz gekommen, aber unter dem Strich steht die Mannschaft über allem. Der Trainer hat sich so entschieden, was es zu akzeptieren gilt. Es heißt für mich weiter im Training Gas zu geben und auf eine Chance zu warten, die ich jetzt bekommen habe.

„Können auch beim Aufstiegsaspirant bestehen“

Im Spiel bei Union Berlin muss Philipp Klingmann wegen einer Gelbsperre pausieren, demnach könnte ein Startelf-Einsatz bei dem offensivstarken Gegner winken.
Thiede:
Wer in Berlin auf dem Platz steht, wird der Trainer vor dem Spiel entscheiden. Es wäre schön, wenn ich spielen würde, und dann gilt es, den Blick nach vorne zu richten. Wir brauchen noch ein paar Punkte für den Klassenerhalt, und die wollen wir nach Möglichkeit schon am Freitagabend holen. Union hat enorme Qualität in ihren Reihen, aber nichts desto trotz haben wir auch in dieser Saison bewiesen, dass wir auswärts bei Aufstiegsaspiranten bestehen können. Das wollen wir wieder unter Beweis stellen.

Als geschlossene Einheit auf Punktejagd in Berlin

Zukunft beim SVS noch völlig offen

Nach vier Jahren am Hardtwald läuft Ihr Vertrag läuft am Saisonende aus. Wie geht es danach weiter?
Thiede:
Ich bin recht entspannt. Man muss schauen, wie es nach der Saison weitergeht. Es sind vier schöne Jahre gewesen, und der Verein weiß, was er an mir hat – umgekehrt genauso. Deswegen wird man sich zu gegebener Zeit zusammensetzen und entscheiden, wie es weitergeht.

Sie werden sich inzwischen in der Kurpfalz heimisch fühlen. Gibt es noch intensive Kontakte in die Heimat Augsburg?
Thiede:
Absolut. Ich stamme von dort, meine Familie lebt dort, und ich habe noch viele Freunde – auch beim FC Augsburg. Deswegen sind die Kontakte nie abgerissen. In der Kurpfalz habe ich mich sehr gut eingelebt.

Ex-Trainer Alois Schwartz hatte auf Sie als Kämpfer und Dauerläufer gesetzt, tat Ihnen sein plötzlicher Abschied etwas weh?
Thiede:
Es waren sicher drei tolle Jahre unter ihm, aber so ist der Fußball. Es gibt Veränderungen, und ich spiele genauso gern noch hier. Weil er immer auf mich setzte, war bekannt, dass ich ein besonderes Verhältnis zu Herrn Schwartz hatte.

SVS-1

Typen, die jeder Mannschaft gut tun

Empfinden Sie Ihr Image als Kämpfernatur manchmal als etwas lästig?
Thiede:
Ich kann damit gut leben und mich auch damit identifizieren. Ich denke, jede Mannschaft braucht solche Spieler, die bis zur letzten Minute alles raushauen.

Sie bestritten Ihr erstes Pflichtspiel im Trikot des FC Augsburg gegen RB Leipzig und erzielten Ihr legendäres Tor für den SVS gegen den gleichen Gegner. Ist Ihr Ziel ein drittes Pflichtspiel gegen Leipzig?
Thiede:
Das wäre natürlich wunderschön. Ich glaube, jeder Fußballer arbeitet darauf hin, mal in der Ersten Liga anzukommen, aber das steht momentan nicht im Vordergrund. Aber ich bin einer der wenigen im Profifußball, die sagen können, gegen Leipzig noch ungeschlagen zu sein (lacht).

Für die Augsburger U23 erzielten Sie einige Tore, aber der Schritt in die Zweite Liga ist sicher ein Gewaltiger.
Thiede:
Von der Regionalliga Bayern zur Zweiten Bundesliga ist es ein enormer Qualitätsunterschied, auch hinsichtlich des Toreschießens. Ich sehe mich eher rechts hinten, und das Toreschießen überlasse ich anderen. Klar ist es schön, mal wieder eines zu erzielen, aber das ist nicht mein Hauptaugenmerk.

Die jeweilige Spielposition ist nicht so entscheidend

Sie waren zunächst als Offensivspieler auf der linken Außenbahn gesetzt und spielen jetzt rechts hinten. Wäre linker Verteidiger auch eine Alternative?
Thiede:
Linksverteidiger ist auch möglich, da gibt es dann die Option, nach innen zu ziehen. Letztendlich spiele ich da, wo der Trainer mich aufstellt, und ich bin froh, wenn er mich aufstellt. Das steht über allem.

Gibt es für Sie einen Lieblingsfilm, den Sie sich immer wieder gerne anschauen könnten?
Thiede:
Einer meiner Lieblingsfilme ist „Gesetz der Rache“.

Fotos: BWA

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