Das Fernziel ist die Bundesliga

Interview mit Sandhausens Neuzugang Haji Wright

Das US-amerikanische Stürmertalent Haji Wright unterschrieb zur Saison 2017/18 einen Profivertrag beim Bundesligisten FC Schalke 04 und wurde für diese Saison an den SV Sandhausen ausgeliehen, um Spielpraxis zu bekommen. Beim begeisternden 4:0-Erfolg des SVS am dritten Zweitligaspieltag bei Dynamo Dresden kam Wright zu seinem ersten Einsatz und erzielte 26 Minuten nach seiner Einwechslung prompt sein erstes Tor zum zwischenzeitlichen 3:0. bwa-sport.de unterhielt sich  mit dem 19-Jährigen vor dem Spitzenspiel der Kurpfälzer am Sonntag gegen Fortuna Düsseldorf. 

Herr Wright, wie erklären Sie sich den Leistungsunterschied vom Pokal-Aus in Schweinfurt zu dem Auftritt in Dresden?
Wright:
Wir haben in Dresden besser verteidigt und haben alles, was wir umsetzten wollten und in der Videoanalyse besprochen haben, umgesetzt. Wir haben gut gekontert und einfach unsere Chancen genutzt.

„Schnelligkeit gehört zu meinen Stärken“

Glückwunsch zu Ihrem Debüt-Tor. Gehört diese Abgeklärtheit zu Ihren Stärken – und was haben Sie vielen anderen Talenten voraus?
Wright:
Ich wusste, dass ich in der Situation viel Zeit hatte, und so habe ich mir die Ecke ausgeschaut. Allgemein gehören die Schnelligkeit und ein schneller Abschluss zu meinen Stärken, und durch meine Größe habe ich Vorteile beim Kopfballspiel.

Schalkes Leihgabe Haji Wright will in Sandhausen Spielpraxis sammeln

Auf längere Sicht die Bundesliga fest im Auge

Nachdem Sie von der U-19 des FC Schalke 04 zu den Profis stießen, haben Sie in einem Testspiel vier Tore erzielt. Ihre Erwartungshaltungen wurden danach sicherlich größer.
Wright:
Es war mit bewusst, dass es nur ein Vorbereitungsspiel war und ich im Training weiter alles geben musste, um weitere Einsatzchancen zu bekommen. Auf längere Sicht möchte ich schon in der Bundesliga spielen. Das ist mein Fernziel.

Können Sie sich auch ein zweites Jahr in Sandhausen vorstellen?
Wright:
Ja, warum nicht. Es ist alles möglich. Man wird sehen.

"Können noch einiges erreichen"

Und was trauen Sie dem SVS in der noch jungen Saison zu?
Wright:
Wir haben gut angefangen, und wenn wir durchhalten, können wir einiges erreichen.

Der Amerikaner Wright gilt als großes Talent

Die Startformation ist das Ziel

Hoffen Sie nach Ihrem Tor gegen Düsseldorf auf einen Einsatz von Beginn an?
Wright:
Man muss abwarten, wie wir gegen die Fortunen antreten wollen, aber sicher hoffe ich auf einen Einsatz in der Startformation. In der Jugend habe ich schon gegen Düsseldorf gespielt.

Bevor Sie letztes Jahr nach Deutschland kamen, war Ihre letzte Station Cosmos New York. Waren Sie sehr überrascht, als Schalke auf Sie zukam?
Wright:
Sie sind bei einem Einsatz für die Juniorennationalmannschaft der USA auf mich aufmerksam geworden, Nach einigen Gesprächen hat schließlich alles gepasst und wir wurden uns einig.

Intensiv-Sprachkurs auf Schalke

Sie kommen bereits gut mit der Sprache zurecht, fiel das anfangs schwer?
Wright:
Der Intensiv-Sprachkurs bei Schalke hat mir richtig geholfen.

"Die Physis hier ist stärker"

Wo sehen Sie den größten Unterschied zwischen dem amerikanischen und deutschen Fußball?
Wright:
Der deutsche Fußball ist von der Physis her stärker, die Sprints haben mehr Qualität, und das Passspiel ist besser.

Wie verläuft die Eingewöhnung hier? Sie waren Metropolen wie Ihre Geburtsstadt Los Angeles oder New York gewöhnt und sind jetzt im beschaulichen Sandhausen.
Wright:
Ich mag es eigentlich, wie ruhig es hier ist, und ich kann mich hier gut entwickeln. Meine Mitspieler kenne ich auch mittlerweile besser, und es herrscht ein guter Zusammenhalt – wir waren schon zusammen essen oder beim Friseur, und von Einheit zu Einheit fühle ich mich besser. Eine Wohnung suche ich noch und lebe solange im Hotel. Natürlich möchte man ab und zu in die Heimat und zur Familie nach New York, aber ich fühle mich auch wohl in Deutschland.

Thierry Henry und Michael Jordan sind Vorbilder

Was sind Ihre sportlichen Vorbilder?
Wright:
Thierry Henry, der zum Karriereende in New York spielte, ist ein großes Vorbild. Außerhalb des Fußballs der Basketballer Michael Jordan, der immer hart an sich gearbeitet hat und dadurch erfolgreich wurde.

Fotos: FUSSBALL MEDIA

Wright mit Blick auf das Geschehen

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