Der SV Sandhausen konnte den positiven Lauf am Ende des vergangenen Jahres in der Rückrunde fortsetzen. Nach dem verdienten Auswärtspunkt in Ingolstadt gewann das Team von Trainer Kenan Kocak gegen Dynamo Dresden durch einen später Treffer von Denis Linsmayer (80.) vor 6.234 stimmungsvollen Zuschauern mit 1:0 und kletterte in der Tabelle auf den 4. Platz. Wie schon beim Jahresauftakt vor fünf Tagen in Ingolstadt taten sich die Kurpfälzer in der ersten Hälfte auf dem neu verlegten Rasen im BWT-Stadion am Hardtwald schwer. Beide Teams neutralisierten sich, so dass es nur zu wenigen Tormöglichkeiten kam. Die beste Führungsmöglichkeit bot sich SVS-Innenverteidiger Kister, der nach einer Ecke knapp drüber köpft. In der 33. Minute verfehlte Linsmayer per Linksschuss um Zentimeter das Dynamo-Tor.
Sandhausen in Lauerstellung auf Tabellenplatz 4
Dezimierte Gäste beschränkten sich nur noch auf´s Verteidigen
Eine Schlüsselszene in der 54. Minute, als Schiedsrichter Kempkes den bereits verwarnten Gästespieler Duljevic nach gefährlichem Spiel gegen Kister mit Gelb-Rot vom Platz stellte. In Überzahl warteten die Schwarz-Weißen geduldig auf ihre Chance, während sich Dresden weit in die eigene Hälfte zurück zog und sich ausschließlich auf Verteidigen konzentrierte. Sandhausen tat sich in der Folge schwer, Lücken im vielbeinigen Abwehrbollwerk zu finden. Das Tor des Tages, zehn Minuten vor dem Ende, resultierte nach einer Hereingabe von Klingmann in den Rücken der gegnerischen Abwehr, wo Linsmayer den Ball aus zentraler Position ins linke Toreck schoss. Kurz darauf hatte der eingewechselte Sukuta-Pasu das 2:0 auf dem Fuß, doch seine Direktabnahme aus fünf Metern strich knapp übers Tor.
Hektische und turbulente Schlussphase
Es folgte eine hektische, mitreißende Schlussphase, in der beide Mannschaften hochkarätige Torchancen hatten. Nachdem SVS-Keeper Schuhen bei einem Kopfball von Konrad mit einer Weltklasse-Parade zur Stelle war, vergab auf der anderen Seite der eingewechselte Derstoff, nachdem dessen Schuss Keeper Schubert nach einem Rettungsversuch seines Abwehrspielers Ballas von der Torlinie kratzte. In der letzten Aktion der Nachspielzeit rettete Karl den Heimsieg, indem er einen Kreuzer-Freistoß auf der Torlinie klärte und im Nachschuss Gästestürmer Mlapa beim Torschuss von Ballas im Weg stand. Danach war Schluss.
Sandhausen gastiert am kommenden Freitag, den 02. Februar um 18.30 Uhr bei Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf.
Statistik:
SV Sandhausen: Schuhen – Kister, Karl, Knipping – Klingmann, Paqarada – Linsmayer, Förster (72' Sukuta-Pasu) – Daghfous (C), Zejnullahu (90‘ Jansen) – Gislason (78' Derstroff)
SG Dynamo Dresden: Schubert – Seguin (86' Aosman), Franke, Ballas (C), Heise – Konrad, Hauptmann – Berko (73' Kreuzer), Duljevic – Mlapa, Röser
Tore: 1:0 Linsmayer (80‘)
Zuschauer: 6.234
Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte: Duljevic (54')
Schiedsrichter: Benedikt Kempkes
Stimmen zum Spiel:
"Haben zum perfekten Zeitpunkt das Tor gemacht"
Kenan Kocak (Trainer SV Sandhausen): „Es war für uns das erwartet schwere Spiel. Schon die Aufstellung von Dynamo hatte uns überrascht. Die erste halbe Stunde war sehr von Taktik geprägt, mit den besseren Chancen auf unserer Seite. Eine gelb-rote Karte bedeutet für die Mannschaft in Überzahl nicht immer unbedingt einen Vorteil. Dresden hat das zu zehnt gut gemacht. Wir wollten weiter geduldig spielen und haben zum perfekten Zeitpunkt das 1:0 gemacht. Wir müssen unbedingt den Instinkt entwickeln, die anschließenden Konterchancen erfolgreich zu Ende zu spielen. Es kann nicht sein, dass wir in der letzten Minute noch einmal zittern müssen.“
"Hatte das Gefühl, dass ich heute dran bin"
Denis Linsmayer (Torschütze): „Wir haben auch nach dem Platzverweis nicht die Geduld verloren, sondern weiter versucht, über die Außen nach vorne zu spielen. Beim Tor hat das dann super geklappt, Klinge spielt den Ball in den Rückraum und ich muss nur noch das lange Bein machen. Ich hatte zuvor schon zwei Möglichkeiten und deshalb das Gefühl, dass ich heute dran bin. Und das hat mich ja zum Glück nicht getäuscht. Wir wollen weiterhin schnellstmöglich die 40 Punkte holen und dann sehen wir weiter. Wenn Sie mich fragen, ob ich mir beim Blick auf die Tabelle die Augen reiben müsste, dass sage ich ganz klar nein. Das ist der Lohn unserer harten täglichen Arbeit.“
Fotos: BWA