0:2 Niederlage in Leverkusen lässt alle Europa-Cup-Träume platzen

Europa-Ade! Die TSG 1899 Hoffenheim hat ihre letzte Chance auf die Teilnahme an der Europa-League durch eine 0:2 Auswärtsniederlage bei Bayer 04 Leverkusen verspielt. Im letzten Saisonspiel am kommenden Samstag (Beginn: 15:30 Uhr), gegen die noch abstiegsbedrohte Hertha aus Berlin, können die Kraichgauer bestenfalls noch Achter werden. Eine schwache Rückrunde mit nur 15 Punkten aus 16 Partien war ein enormer Rückschritt für die hochgelobte, entwicklungsfähige Mannschaft. Nur drei Teams haben 2015 eine schlechtere Bilanz vorzuweisen.
Vier Siegen und neun Niederlagen waren einfach zu wenig, um sich die mehrfach bietende Chance für das internationale Geschäft zu nutzen. Hoffenheim konnte von den Krisen der Dortmunder und Schalke kein Kapital schlagen, musste sich zudem noch hinter Augsburg und Bremen einreihen. Am Samstag endet die siebte Erstliga-Saison  als gefühlte Enttäuschung, denn man kann davon ausgehen, dass sich so eine aussichtsreiche Möglichkeit nicht so schnell wiederholt. Auch wenn Trainer Markus Gisdol beteuert: „Unser Saisonziel war ein Platz zwischen acht und zwölf, nicht Europa. Das lassen wir uns nicht aufsetzen. Wir sind dankbar, dass wir an die internationalen Plätze ran schnuppern durften. Der achte Platz ist noch eine tolle Herausforderung und ein sehr lohnenswertes Ziel.“
Aufgrund der positiven Hinrunde, dem unerwarteten Schwächeln der Konkurrenz und der Situation, dass Platz sieben gereicht hätte, ist die Erwartungshaltung zur Rückrunde automatisch angestiegen. Eine Korrektur des Saisonziels dadurch zwangsläufig geworden. Die große Chance war da, man hat sie jedoch fahrlässig liegen lassen.
Manager Alexander Rosen: „Wenn man so oft, so nah dran ist, ist es bitter. Wir haben’s in der Rückrunde auch nicht verdient.“ Kapitän Andreas Beck tut sich schwer bei der Ursachenforschung. Besonders ärgerlich für ihn, dass in den Auswärtsspielen in Köln und Frankfurt nicht punktet wurde. Objektiv betrachtet, könnten hier noch eine Reihe  weiterer Rückrundenspiele aufgezählt werden.
Bezeichnend das Auftreten in Leverkusen, wo die TSG sich in der ersten Hälfte als die klar bessere Mannschaft präsentierte, viele gute Tormöglichkeiten erspielte. Doch zum wiederholten Mal ließ eine mangelhafte und fahrlässige  Chancenverwertung sowie fehlende Cleverness das Team am Ende mit leeren Händen dastehen. Das Tore schießen wurde in der zweiten Saisonhälfte zum Hoffenheimer Problem. Der gastgebende Champions-League-Qualifikant nutzte die Gäste-Fehler eiskalt aus, untermauerte, aufgrund seiner individuellen Klasse, seine Stellung als „Angstgegner“ erneut.
Gegen Berlin soll den Zuschauern, in einer vollbesetzten Arena, ein versöhnlicher Saisonabschluss bereitet werden. Während die TSG-Fans an einer Chorographie basteln, wird die Mannschaft ihr neues Heim-Trikot für die nächste Saison vorstellen. Mit einem sportlich positiven Abschluss soll zudem der Fanartikel- und Dauerkartenverkauf vorantreiben werden. Mühsame und hart erwirtschaftete, Einnahmen, die durch die vergebenen  Europa-Cup-Einnahmen locker hätten aufgestockt werden können.
Die Personalplanungen werden nach dem Saison-Abpfiff am Samstag um 17:15 Uhr nochmals richtig an Fahrt aufnehmen. Nachdem der Abschied des Brasilianers Roberto Firmino unmittelbar bevor steht, ist der Verbleib von Kevin Volland weiter ungewiss. Das Interesse der Konkurrenz am Allgäuer ist groß. Die Personalspekulationen und Transfergerüchte werden in den nächsten Tagen und Wochen noch für reichlich Schlagzeilen sorgen.

Foto: Kraichgaufoto

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