Eine erneut ganz wichtige Partie steht für Zweitligist SV Sandhausen am Samstag auf dem Programm. Um 13:00 Uhr empfangen die Kurpfälzer am 26. Spieltag Fortuna Düsseldorf. Nach nur einem Punkt aus den letzten fünf Spielen hofft man beim SVS gegen die Rheinländer wieder die Kurve zu bekommen, um nicht vollens in den Abstiegskampf gerissen zu werden. Momentan trennen den Tabellenzwölften von den Fortunen auf Relegationsplatz 16 nur sechs Punkte.
Gleich zwei Jubiläen stehen an: Am heutigen Freitag ist SVS-Trainer Alois Schwartz 1.000 Tage im Amt und am Samstag hofft er in seinem 100. Spiel auf der Bank, dass sich seine Mannschaft im Vergleich zur unglücklichen Niederlage bei 1860 München selbst mit einem Dreier belohnt. Schwartz resümierte auf der Pressekonferenz: „Wir haben ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht, sind aber nicht belohnt worden. Über 90 Minuten gesehen dürfen wir das Spiel in München nicht verlieren. Viele Dinge laufen gegen uns, aber wir tragen auch einen zu großen Teil dazu bei.“
Das Experiment mit einem zusätzlichen und damit drei defensiven Mittefeldspielern glückte insofern, dass gegen die Münchener Löwen aus dem Spiel heraus nichts zugelassen wurde. Dennoch ärgerten die drei aus Standards resultierenden Gegentore den Sandhäuser-Coach ganz besonders.
Mit mehr Mut in solchen Aktionen sei dem entgegenzukommen. Er ließ daher offen, ob man wieder defensiver agiert oder wie gegen Nürnberg mit zwei Spitzen die Flucht nach vorne antreten wird.
Der zweite Stürmer wäre vermutlich Ranisav Jovanovic, der gegen seinen ehemaligen Verein auf einen Einsatz brennt. „Er ist gegen München reingekommen und hat wieder sein Tor gemacht. Seinen Wert stellt er immer wieder unter Beweis“, so Schwartz und schloss eine Vertragsverlängerung mit dem Routinier nicht aus. Während die Langzeitverletzten Stiefler, Vunguidica, Zellner, Zenga und Kratz noch nicht fit sind, stieß Robert Zillner wieder zum Kader hinzu und stellt eine Option dar.
Trotz der aktuellen Situation mahnte Schwartz zur Bescheidenheit: „Von 1.000 Leuten hätten vor der Saison beim Drei-Punkte-Abzug wahrscheinlich alle gesagt, der SV Sandhausen steigt ab. Dass wir nach 25 Spieltagen 30 Punkte haben, ist gut. Dass wir uns selbst noch mal in die Bredouille gebracht haben, ist natürlich richtig schade, aber wenn man mit der Hypothek und dem Etat, den wir haben, in die Runde gehen, muss man schon damit rechnen. Man braucht einfach einen langen Atem.“
Ein Wiedersehen für den Sandhäuser Coach gibt es mit Trainerkollege Marco Kurz, der ab Januar die Verantwortung übernommen hat und die Fortunen aus dem Tabellenkeller führen soll. Kurz startete mit einem Sieg in Freiburg, doch seither gab es aus vier Spielen nur ein mageres Pünktchen. Aus der gemeinsamen Zeit in Kaiserslautern betonte Schwartz die gute Zusammenarbeit mit Kurz. Kurz hatte die Verantwortung für die erste Mannschaft und Schwartz jene für die U23. Nicht zurückgreifen können die Düsseldorfer vermutlich auf zwei Leistungsträger: Mittelfeldspieler Sercan Sararer laboriert noch an muskulären Problemen und wird wohl nicht rechtzeitig fit. Julian Schauerte, der fünf Jahre für den SV Sandhausen die Schuhe schnürte, wird wegen der Gelbsperre hingegen sicher ausfallen und nur abseits des Rasens ein Wiedersehen feiern können. Wie schon beim Hinspiel, als der SVS durch das Tor von Jovanovic siegreich aus dem Rheinland zurückkehrte, wies Schwartz jedoch auf den ausgezeichneten und mit viel Bundesligaspielern gespickten Düsseldorfer Kader hin. 5.000 Zuschauer werden am Samstag am Hardtwald erwartet.
Foto: Kraichgausport