1899 möchte Stuttgart in den Strudel unten reinziehen

1.300 Fans begleiten die TSG zum Derby nach Schwaben

Das badisch-württembergische Bundesligaderby zwischen dem VfB Stuttgart und 1899 Hoffenheim am Samstag (Anpfiff: 15.30 Uhr) steht im Zeichen des Abstiegskampfes. Nach dem Trainerwechsel von Alexander Zorninger zu Jürgen Kramny haben die Schwaben mit drei Remis und fünf Siegen sich mit 18 Punkten aus den Tabellenniederungen befreit. Doch nach den beiden letzten Niederlagen in der Englischen Woche gegen Hannover und Mönchengladbach hat sich der Abstand zu den Abstiegsregionen wieder verringert. 1899-Coach Julian Nagelsmann bei der heutigen Pressekonferenz: „Der VfB ist nach den beiden Niederlagen sicher nicht mehr so befreit wie vor einer Woche. Wir wollen dort gewinnen und sie wieder in den Strudel mit unten reinziehen. Bei einer Niederlage sind sie dabei.“

Der TSG-Trainer sieht zwischen dem letzten Auswärtsgegner Dortmund und dem nächsten Gegner einige Gemeinsamkeiten: „Stuttgart hat, ähnlich wie Dortmund, immer viel Personal im letzten Drittel. Sie kommen mit viel Wucht, versuchen schnell nach vorne zu kommen, oft auch mit viel Tempo über die Außen.“ Genau hier sieht Nagelsmann auch eine Schwachstelle im VfB-Spiel: „Stuttgart überbrückt dabei schnell das Mittelfeld, hat wenig Personal für den Spielaufbau. Bei Ballgewinnen in dieser Zone haben sie wenige Akteure hinter dem Ball. Das müssen wir im Umschaltspiel nutzen. Das kann unsere Chance sein.“

Die Stimmung in der Mannschaft ist nach dem 2:1 Heimsieg gegen Augsburg verständlicherweise gut. Nagelsmann: „Wir haben uns für den Aufwand und das Anrennen belohnt und die Mannschaft war sehr glücklich, den Sieg über die Zeit gebracht zu haben. Das ist im Saisonverlauf ja nicht immer gelungen.“ Was Taktik und Aufstellung anbelangt, wollte der 28- Jährige nichts verraten, nur so viel, dass man „sich nicht mit zehn Mann 18 Meter vor Oliver Baumann sich einigeln wird“.

Personell müssen die Kraichgauer erneut auf Mittelfeldspieler Tobias Strobl aufgrund Knieprobleme verzichten. Er hat einen kleinen Einriss an der Aufhängung des Meniskus, es bildet sich eine Flüssigkeitsanstauung. Auch der junge Philipp Ochs wird womöglich ausfallen. Gegen Augsburg musste er in der 2. Halbzeit aufgrund einer Wadenzerrung ausgewechselt werden. Er war heute nur Laufen, hat aber immer noch Probleme mit der Wade. Ebenso wird der rotgesperrte Sebastian Rudy gegen seinen ehemaligen Verein fehlen.

Nagelsmann hat den Dauerstress der letzten Tage mit Prüfung und neuer Trainerverantwortung sehr gut weggesteckt: „Ich bin froh, wenn die Prüfung am Montag vorbei ist, denn ich will unbedingt diesen Trainerschein haben. Der Stress macht mir nichts, ich will immer maximalen Erfolg – in jedem Spiel in jedem Training. Deshalb ist der Druck, trotz der guten Ergebnisse der vergangenen Wochen, nicht weniger geworden. Wir alle wissen, dass wir noch Luft nach oben haben und die wollen wir schnappen.“

Die Bilanz aus den bisherigen 15 Duellen spricht für die Schwaben, die sechs Duelle für sich entscheiden konnten. Die Kraichgauer siegten vier Mal, fünf Mal trennte man sich Unentschieden. In drei der vergangenen vier Partien gingen die Badener jeweils als Sieger vom Platz. Um diese positive Serie weiter auszubaut, werden 1.300 Hoffe-Fans ihre Mannschaft in der Mercedes-Benz-Arena lautstark unterstützen.

Fotos: Kraichgaufoto

Eduardo Vargas mit vollem Einsatz im Hinspiel gegen Stuttgart, Eugen Polanski (re.) dürfte für Strobl in die Startformation kommen, und Kevin Volland enteilt seinen VfB-Gegenspielern

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