3. Liga boomt: Finanziell stabil wie nie

Sprungbrett für Talente

Die 3. Liga befindet sich weiter auf Wachstumskurs, boomt in den Stadien und präsentiert sich finanziell so stabil wie noch nie in ihrer 16-jährigen Geschichte. Das unterstreicht der offizielle Saisonreport 2023/2024, den der Deutsche Fußball-Bund (DFB) als Träger der Liga heute veröffentlicht hat.

Das wirtschaftliche Saisonergebnis der Drittligisten hat sich im Schnitt um rund 32,5 Prozent verbessert. Die Erträge der 18 Klubs mit ersten Mannschaften stiegen in der vergangenen Saison um 24,3 Prozent auf insgesamt 291,61 Millionen Euro. Im Vergleich zu 2017/2018 haben sich die Gesamterträge nahezu verdoppelt. Allerdings stiegen auch die Gesamtaufwendungen, wenn auch weniger stark. Zum ersten Mal gaben die Klubs der 3. Liga mehr als 300 Millionen Euro aus.

Die Sandhäuser Spieler feiern zusammen mit ihren Fans


Erstmals seit fünf Jahren wiesen ebenso viele Klubs einen Jahresüberschuss wie Fehlbetrag aus (9:9). Und zum ersten Mal überhaupt seit Gründung der Liga im Jahr 2008 tat sich bei der Überprüfung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit während der Saison bei keinem einzigen Klub eine Liquiditätslücke auf. Das Eigenkapital pro Drittligist erreichte mit 1,19 Millionen Euro einen neuen Höchststand. Erstmals seit drei Jahren verfügten wieder mehr Klubs über ein positives als negatives Eigenkapital (10:8).

Peter Frymuth, zuständiger DFB-Vizepräsident für die 3. Liga, sagt: „Die Dinge entwickeln sich in die richtige Richtung. Viele Vereine in der 3. Liga sind mittlerweile deutlich besser aufgestellt als noch vor einigen Jahren. Das zeigt deutlich, dass sich die Klubs immer besser auf die 3. Liga eingestellt haben und einen guten Job machen. Was nicht bedeutet, dass die 3. Liga keine Herausforderung ist. Die Klubs krempeln die Ärmel hoch und haben in Zusammenarbeit mit dem DFB als Liga-Träger etwas immer solider Werdendes geschaffen. Diesen Weg der Vernunft müssen wir alle beibehalten – im Wissen, dass der Grat manchmal schmal ist.“

Die Zuschauerzahlen unterstreichen die positive Entwicklung der 3. Liga. Fast 3,69 Millionen Menschen strömten 2023/2024 in die 20 Stadien. Ein neuer Rekord. Mit einem Schnitt von 9700 Besucher*innen pro Spiel war die 3. Liga gleichauf mit der englischen League One die Nummer eins unter den dritten Ligen in Europa – und ist nun auf dem besten Weg zur alleinigen Spitzenposition. In der laufenden Saison ist der Zuschauerschnitt nochmals auf rund 11.000 angewachsen.

Prächtige Stimmung, wie hier beim SV Waldhof Mannheim, herrscht in vielen Drittliga-Stadien

In der Gesamtbetrachtung aller europäischen Profiligen kletterte die 3. Liga auf Platz 19 der Zuschauertabelle – unter anderem deutlich vor der österreichischen Bundesliga sowie den ersten Ligen in Norwegen, Rumänien, Tschechien und Kroatien. Von den zweiten Ligen in Europa hatten neben der 2. Bundesliga nur die Championship in England und die spanische Segunda División einen höheren Zuschauerschnitt als die deutsche 3. Liga. Die zweiten Ligen aus Frankreich und Italien wurden erstmals überholt.

Sportlich sehen die Fans in Deutschland eine 3. Liga, in der sich junge Spieler sehr gut entwickeln und für höhere Aufgaben empfehlen können. Noch nie gehörten mehr Spieler mit Drittligavergangenheit der deutschen Nationalmannschaft an als im EURO-Jahr 2024. Zehn Akteure, die Bundestrainer Julian Nagelsmann im abgelaufenen Jahr für die DFB-Auswahl nominierte, haben mindestens 20 Einsätze in der 3. Liga bestritten, darunter Kapitän Joshua Kimmich, Abwehrchef Antonio Rüdiger, Robert Andrich sowie die Torjäger Niclas Füllkrug und Deniz Undav.

Darüber hinaus kamen 15 aktuelle Talente aus der 3. Liga in der Saison 2023/2024 in den U-Nationalmannschaften des DFB zum Einsatz. Sieben von ihnen standen in der deutschen U 20-Auswahl, drei in der U 19- und fünf in der U 18-Nationalmannschaft.

Jubel und Begeisterung beim SV Sandhausen

Fast 27 Prozent der Gesamteinsatzzeiten in der 3. Liga entfielen in der Vorsaison auf Spieler mit deutscher Staatsangehörigkeit im U 23-Alter. In der Bundesliga waren es im selben Zeitraum 6,5 Prozent, in der 2. Bundesliga 19 Prozent. Durchschnittlich wurden in der 3. Liga in jedem Spiel pro Mannschaft fünf Akteure unter 23 Jahren eingesetzt (Bundesliga: 3,7; 2. Bundesliga: 3,3).

DFB-Vizepräsident Frymuth unterstreicht: „Das allgemein gestiegene Niveau der 3. Liga auf allen Ebenen bildet eine gute Basis, um sich zu entwickeln und durchzubeißen – nicht zuletzt bei Spielern, deren Förderweg nicht wie am Reißbrett verläuft, sondern auch mal Umwege nimmt. Die jüngsten Beispiele unterstreichen, welchen sportlichen Mehrwert die 3. Liga liefert – und dass sich eine Intensivierung der Fördermaßnahmen im Sinne des deutschen Fußballs lohnen würde.“

PM: dfb
Fotos: foto2press

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