Optimaler Start mit zwei Siegen
Zum Abschluss der ersten Englischen Woche des Jahres gastiert der SV Sandhausen im dritten Spiel in acht Tagen am Sonntag zur ungewohnten Zeit um 16.30 Uhr am 23. Drittliga-Spieltag beim TSV 1860 München. Während die Münchener Löwen mit vier Punkten ins Jahr 2024 starteten, gelang dem SVS mit sechs Punkten gar die maximale Ausbeute.
Mit zwei Treffern sechs Punkte geholt
Dem 1:0-Überraschungscoup in Dresden folgte das gleiche Ergebnis gegen Erzgebirge Aue, womit die Sandhäuser den vierten Platz festigten bei drei Punkten Rückstand zu Relegationsplatz 3 und zehn Punkten zum ersten direkten Aufstiegsplatz.
„Wir können besser Fußball spielen, dennoch ist es aktuell wichtig, die Punkte einzufahren“
SVS-Trainer Jens Keller zur aktuellen Situation
Neben den erschwerten Bedingungen eines tiefen Geläufs sprach SVS-Trainer Jens Keller nach dem hart erkämpften Heimsieg gegen Aue ein weiteres Handicap an, zeigte sich aber zufrieden: „Unser Plan war es, wieder kompakt zu stehen und die Räume eng zu machen, was uns gut gelungen ist. Woche für Woche haben wir Ausfälle zu beklagen, was gerade in der Offensivabteilung weh tut. Wenn die Mannschaft fightet und die Spiele so über die Runde bringt, kommt in der Offensive mit den Rückkehrern Qualität hinzu. Wir können besser Fußball spielen, dennoch ist es aktuell wichtig, die Punkte einzufahren“.
Münchener Vergangenheit
Definitiv wieder zurückgreifen kann Keller in München auf Defensivallrounder Alexander Fuchs nach Ablauf seiner Gelbrotsperre. Wie der gebürtige Münchener Fuchs, der seine gesamte fußballerische Ausbildung bei 1860 München absolvierte, hat auch Coach Keller eine ruhmreiche Münchener Vergangenheit und stieg in seiner aktiven Karriere als Abwehrspieler 1993 mit dem TSV 1860 in die 2. Bundesliga sowie ein Jahr später in die Bundesliga auf. Nach dem damaligen Zweitligaaufstieg wechselte auch SVS-Sportdirektor Matthias Imhof 1993 zu den Löwen, wo sich Keller und Imhof anfreundeten.
Das Hoffen auf weitere Rückkehrer
Doch auf Seiten des SVS hofft man für Sonntag auf weitere Rückkehrer, so fielen Abu El-Zein und Livan Burcu gegen Aue wegen einer Grippe aus, während Rouwen Hennings noch an einem Muskelfaserriss und Franck Evina sowie die Abwehrspieler Edvinas Girdvainis und Lion Schuster noch an muskulären Problemen laborieren. Die Aufstellung gegen Aue war somit etwas aus der Not geboren, doch Winter-Neuzugang Markus Pink, der in Dresden zum Sieg traf, gegen Aue den entscheidenden Elfmeter herausholte und auch ansonsten Betrieb im gegnerischen Strafraum machte, sorgt in der Offensive bereits für Freude.
Keine Konstanz auf der Trainerbank
Einmal mehr erlebt der zweitgrößte Fußballklub der bayerischen Landeshauptstadt und Deutsche Meister von 1966, der TSV 1860 München, turbulente Zeiten: Nach einem guten Start in der Vorsaison trennten sich die Löwen nach einem Negativtrend Ende Januar 2023 von Trainer Köllner, woraufhin der Schweizer Jacobacci übernahm, aber dessen Traineramt mittlerweile auch wieder Geschichte ist. Im Dezember musste auch Jacobacci wegen Erfolgslosigkeit gehen und Anfang Januar wurde mit dem Deutsch-Griechen Argirios Giannikis, der als letzte Station den AEK Athen trainierte, der neue Coach vorgestellt. Doch auch Giannikis muss mit erschwerten Bedingungen umgehen, denn bei einem gekürzten Etat wurde sich im vergangenen Sommer von 18 Spielern getrennt und so wurde kein konkretes Saisonziel ausgegeben.
Treue Löwen-Fans
Die Begeisterung ist ungebrochen groß: Bei 11.700 verkauften Dauerkarten sehen im Schnitt 15.000 Zuschauer die Heimspiele im altehrwürdigen Grünwalder Stadion, was den fünftbesten Wert in der Liga bedeutet.
Drei ehemalige Kurpfälzer im Sechziger-Kader
Mit Verlaat, Zejnullahu und Frey stehen drei ehemalige Spieler des SV Sandhausen im Kader der Münchener Löwen. Stürmer Zwarts fällt bereits seit Oktober mit einer Verletzung der Bauchmuskulatur aus. Die Löwen müssen in der Tabelle bei drei Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz den Blick nach unten richten, legten aber unter Giannikis, der seinem Team ein neues 4-4-2 System verpasste, mit einem 4:1 gegen Duisburg und einem 1:1 in Lübeck einen zufriedenstellenden Start ins neue Jahr hin.
„Wir waren vorne effizient und haben hinten wenig zugelassen“
Münchens Lakenmacher nach dem Erfolg über Duisburg
Stürmer Lakenmacher nach dem Sieg gegen Duisburg bei einem verbesserten Spiel über die Flügel: „War sehr geil heute, wir waren vorne effizient und haben hinten wenig zugelassen“. Der von Hansa Rostock gekommene Schröter war an allen vier Toren beteiligt und führt auch die interne Torschützenliste mit sechs Treffern vor Guttau, der wie der verletzte Zwarts viermal traf, an.
Mögliche Aufstellungen:
1860 München: Hiller – Ludewig, Verlaat, Glück, Steinhart – Rieder, Frey – Schröter, Sulejmani (Vrenezi) – Guttau, Lakenmacher
SV Sandhausen: Rehnen – Diekmeier, Geschwill, Göttlicher, Weik – Ben Balla, Mühling – Zander, Greil, Ehlich – Pink
AM
Fotos: foto2press