Alles andere als ein Heimsieg wäre enttäuschend

1899 empfängt Darmstadt 98

Fußball-Bundesligist 1899 Hoffenheim hat als Tabellenvorletzter bereits sieben Punkte Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz. Der Druck auf Mannschaft und Trainerteam nimmt von Woche zu Woche zu – besonders jetzt, wo drei ganz wichtige Partien gegen Darmstadt 98, Werder Bremen und Mainz 05 bevorstehen. Erschreckend im bisherigen Saisonverlauf die Heimschwäche mit erst einem Dreier gegen Schlusslicht Hannover 96. Zum Vergleich: Im Aufstiegsjahr 2008/09 waren es zu diesem Zeitpunkt bereits acht, in der vergangenen Saison fünf Heimsiege.
Hoffenheims derzeitige Lage ist vergleichbar mit der im Frühjahr 2013, als nach 26 Spieltagen der Abstand auf den Relegationsplatz vier Punkte betrug. Drei Jahre später sind es nach 19 Spieltagen auf Platz 16 fünf Punkte. Was macht Hoffnung, dass erneut ein Fußballwunder den erstmaligen Bundesligaabstieg verhindert?
Die bisherige Bilanz unter Trainer Huub Stevens mit acht Punkten aus neun Partien sicherlich nicht. Ohne Siege kommt 1899 nicht aus der Abstiegszone, Unentschieden bringen nicht weiter, fühlen sich, bei gleichzeitigen Erfolgen der Konkurrenten, wie Niederlagen an.
Die von Trainer Stevens ständig wiederholende Aussage, „für mich ist die Tabelle erst am 34. Spieltag entscheidend“, ist trügerisch. Wenn sich nicht schnellstmöglich zählbarer Erfolg einstellt, ist durchaus möglich, dass die Saison bereits einige Spieltage früher, zumindest rein rechnerisch, für die Kraichgauer beendet ist.

Große Hoffnungen ruhen jetzt auf der Sonntagspartie gegen die „unbequemen und unbeugsamen Darmstädter“. Die Lilien sind, vor allem auf des Gegners Platz, ein sehr schwer zu bespielender Gegner. Das Team von Trainer Dirk Schuster pflegt auswärts ein erfolgreiches Konterspiel, was vier Siege und 14 Punkte in neun Partien als viertbesten Liga-Wert belegen. Darmstadt liebt es tiefer zu stehen, Platz für Konter zu haben und dann die sich bietenden Chancen konsequent zu nutzen. Mit Ballbesitz tun sich die Südhessen vor allem in den Heimspielen (nur ein Sieg) dagegen schwer. 
Der Aufsteiger kommt mit seiner Außenseiterrolle sehr gut zu recht. Ob sich das über die gesamte Saison bestätigt, müssen sie noch beweisen. Darmstadt lebt von einer mannschaftlichen Geschlossenheit, Willen und Einsatz. Personell sind sie im Vergleich zu den meisten Ligakonkurrenten nicht erstklassig besetzt, was sich bislang aber nicht negativ bemerkbar machte. Diese Mannschaft funktioniert im Kollektiv. Trainer Schuster, Baumeister dieses Spielerkaders, konnte die Neuzugänge sehr gut in das Aufstiegsteam integrieren. Zuletzt standen, bei der enttäuschenden 0:2 Heimniederlage gegen Schalke 04, nur noch fünf Aufstiegshelden in der Startelf.
Für die TSG steht ein wichtiges und zugleich schweres Heimspiel bevor. Mit einem Sieg verringert sich der Abstand zum SVD auf fünf Punkte.

Foto: BWA

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