Beim SV Sandhausen herrscht nach großem Umbruch eine spürbare Aufbruchstimmung
Fast alles neu beim SV Sandhausen: Nach dem letztendlich deutlichen Abstieg als Tabellenletzter aus der 2. Fußball-Bundesliga folgte ein so noch nie dagewesener Schnitt und Umbruch am Hardtwald. Cheftrainer ist nun der 37-jährige Danny Galm, dem der erfahrene und vorherige Interimstrainer Gerhard Kleppinger als Co-Trainer zur Seite steht.
Aktuell 16 Zu- und 26 Abgänge
Als neuer Sportdirektor fungiert Matthias Imhof, der bisher 16 Neuzugänge an Land zog – dem stehen sage und schreibe 26 Abgänge gegenüber. Mit den Torhütern Nikolai Rehnen, Timo Königsmann, Kapitän Dennis Diekmeier, Abu Bekir El-Zein und Franck Evina blieben fünf Akteure aus dem alten Kader an Bord. Dazustoßen sollen bis zum Saisonstart am 05. August mit dem Spiel beim VfB Lübeck noch ein Defensiv- und ein Offensivspieler, während man bis zum Ende der Transferperiode am 01. September die Augen offenhält, was der Spielermarkt noch an Verstärkungen hergibt.
Spürbare Aufbruchstimmung
Nach der vergangenen Saison, in der eher seltener eine Einheit auf dem Platz auszumachen war und der bittere Abstieg die logische Konsequenz war, herrscht eine Aufbruchstimmung am Hardtwald, was sich beim ersten Testspiel gegen Mechtersheim, das mit 8:0 gewonnen wurde, auch darin zeigte, dass bereits 850 neugierige Zuschauer das neue Team begutachten wollten.
„Ziel ist der direkte Aufstieg!“
Sandhausens neuer Sportdirektor Matthias Imhof
Trotz der völlig neu formierten Mannschaft formuliert Imhof ein klares und offensives Ziel: „Als Absteiger aus der 2. Liga ist das Ziel mit dem direkten Aufstieg klar definiert“.
Absteiger in der Favoritenrolle
Klubs wie der FC Ingolstadt, der 1. FC Saarbrücken oder Dynamo Dresden werden auch die Rückkehr in die 2. Liga anpeilen, doch der neue Kader des SV Sandhausen gibt Anlass zu Hoffnungen und erweckt den Anschein, dass einiges besser gemacht wird. Allerdings müssen alle zu einer Einheit zusammenfinden, und dem Druck, der Gejagte sein zu wollen, muss standgehalten werden.
Kader besteht aus mehr hungrigen Spielern
Der zuletzt bei Bayern München als Nachwuchscoach tätige Galm hat bereits bewiesen, dass er junge Talente entwickeln kann, und neben einigen erfahrenen Recken weist der Kader des SVS nun deutlich mehr hungrige Talente auf.
„Es muss wieder giftiger und unangenehmer werden!“
SVS-Cheftrainer Danny Galm
Galm selbst beschreibt sich als „kommunikativer Trainer, der Leute mitnehmen will“ und sagt zur Ausrichtung seines Teams: „Wir wollen zum einen charakterstarke Spieler haben, die giftig sind, und der SVS muss zudem wieder unangenehm sein. Ich will natürlich einen fußballerischen Ansatz haben, aber in der Art und Weise, wie wir den Ball haben wollen, muss es wieder giftiger und unangenehmer sein.“
Zwei erfahrene Abwehrrecken
Mit den Rückkehrern Tim Knipping von Dynamo Dresden und Alexander Mühling von Holstein Kiel haben die Kurpfälzer zum einen erfahrene Akteure für sich zurückgewinnen können, die bereits beim SVS in der 2. Liga aktiv waren und sich mit dem Verein besonders identifizieren. Knipping ist als mental starker und zweikampfstarker Abwehrrecke bekannt, Mittelfeldspieler Mühling hat in den letzten Jahren in 217 Spielen für Holstein Kiel 39 Tore erzielt.
Hoffnungen ruhen auf Torjäger Hennings
Noch mehr Erfahrung bringt der 35-jährige neue Sturmtank Rouwen Hennings mit, der 90 Zweitligatore und 23 Bundesligatore für den FC St. Pauli, den Karlsruher SC und Fortuna Düsseldorf auf dem Konto hat und der entsprechend Verantwortung übernehmen will.
Viele Neuzugänge gilt es zu integrieren
Mit Rechtsverteidiger Luca Zander vom FC St. Pauli sowie den Mittelfeldspielern Sebastian Stolze von Hannover 96 und Yassin Ben Balla von Darmstadt 98 kamen weitere zweitligaerfahrene Spieler an den Hardtwald. Linksverteidiger Christoph Ehlich kam vom Drittligaaufsteiger SpVgg Unterhaching, der defensive Mittelfeldspieler Alexander Fuchs von Austria Klagenfurt. Unter 23 Jahre alt sind die Neuzugänge wie der vom FC Augsburg ausgeliehene Torhüter Daniel Klein, der vom FSV Mainz II ausgeliehene Innenverteidiger Lucas Laux, der von 1899 Hoffenheim II gekommene Innenverteidiger Max Geschwill, der von Union Berlin gekommene Mittelfeldspieler Tim Maciejewski, der vom Greifswalder SC gekommene Mittelfeldspieler Joe-Joe Richardson und der vom 1. FC Magdeburg II gekommene Stürmer Richard Meier. Mit Abwehrspieler Dennis Egel und Stürmer Livan Burcu hat der SVS zwei sehr hoffnungsvolle Talente aus der eigenen Jugend mit Profiverträgen ausgestattet.
Erste Testspiele absolviert
Burcu machte bereits mit zwei Toren in den Testspielen gegen die TuS Mechtersheim (8:0) und AEZ Zakakiou (5:2) auf sich aufmerksam. Das dritte Testspiel im Trainingslager im österreichischen Hopfgarten verlor der SVS gegen den Erstligisten WSG Tirol mit 1:2, in allen drei Testspielen ließ Galm im 3-5-2 System agieren.
Zahlreiche Abgänge
Hier eine Übersicht über die zahlreichen Abgänge der Kurpfälzer: Ademi (FK Chimki), Ajdini (VfL Osnabrück), Al Ghaddioui (SC Freiburg II), Bachmann, C. Kinsombi (beide Hansa Rostock), D. Kinsombi (SC Paderborn), Drewes (Karlsruher SC), Calhanoglu (Schalke 04, Leihende), Framberger (FC Augsburg, Leihende), Grawe (Bahlinger SC), Mehlem (SC Paderborn, Leihende), Kutucu (Eyüspor), Papela (FSV Mainz 05, Leihende), Ritzmaier (SKN St. Pölten), Zhirov (Baltika Kaliningrad), Schwab (TSV Steinbach Haiger), Sicker (SV Elversberg), Diakhite, Dumic, Esswein, Ganda, Höhn, Zenga, Ochs, Okoroji, Pulkrab (alle Ziel unbekannt).
SVS lädt ein zum Fanfest
Passend zur neuen Aufbruchstimmung findet am Sonntag, den 23. Juli ab 12 Uhr ein Fanfest am Hardtwald mit einer Mannschaftspräsentation, Autogrammstunde, Freibier und weiteren Überraschungen statt, zu dem alle Mitglieder und Fans eingeladen sind.
AM
Fotos: foto2press