Das Sonntagsspiel der Fußball-Bundesliga am 2. Spieltag zwischen dem FSV Mainz 05 und der TSG 1899 Hoffenheim geht in die Bundesligageschichte ein. In einem außergewöhnlichen Torfestival trennten sich beide Kontrahenten letztlich leistungsgerecht mit 4:4. Die Nullfünfer lagen zur Pause bereits souverän nach zwei Treffern des mit 1,65 Meter kleinsten Bundesligaspielers Pablo De Blasis (3. /23.), Jhon Córdoba (27.) und Levin Öztunali (43.), bei einem Gegentreffer von Sandro Wagner (39.), mit 4:1 vor 27.408 begeisterten rot-weißen Fans in Führung. Die TSG spielte zwar nicht schlecht nach vorne und hatte Pech, als Andrej Kramaric am Pfosten scheiterte, doch aufgrund einer desolaten Abwehrleistung schienen die Felle schon früh davon zu schwimmen.
Hoffenheim dreht eine schon sicher geglaubte Niederlage
Doch der sicher geglaubte erste Saisonsieg der Rheinhessen wurde in der zweiten Hälfte doch noch verspielt. In der Halbzeitpause wurde es laut in der 1899-Kabine und Trainer Julian Nagelsmann brachte nach der Pause frische Kräfte. Ein Platzverweis nach einer Notbremse von Gaetan Bussmann brachte die Kraichgauer, die mit vier Stürmern mächtig Druck erzeugten, wieder zurück ins Spiel. Der eingewechselte Mark Uth per Doppelpack (71./73.) und Adam Szalai (85.) sicherten der TSG in einer hitzigen und temperamentvollen Schlussphase einen verdienten Punkt. Für den Ungar war es der erste Treffer nach 40 Pflichtspielen ohne Torerfolg – und dies ausgerechnet beim ehemaligen Verein.
Statistik spricht für die TSG
Die Statistiken sprachen für die Gäste: 65 % Ballbesitz, 20:12 Torschüsse und 55% gewonnene Zweikämpfe.
Die Gästefans feierten den nicht mehr für möglich gehaltenen Auswärtspunkt wie einen gefühlten Sieg, wenngleich ihr Team weiter sonntags sieglos blieb. In keinem der letzten zehn Partien gingen die Nordbadener, bei acht Niederlagen, als Sieger vom Platz. Den letzten Erfolg gab es vor 21 Monaten mit 5:0 bei der Berliner Hertha im Dezember 2014.
Geschmacklose und widerliche Aktion einiger Mainzer Fans
Weniger schön erging es 400 Hoffe-Fans, die am Nachmittag von Mannheim aus mit dem Schiff River Dreams angereisten. Unbekannte kippten Urin und Kot aus Eimern von der Rheinbrücke bei Ludwigshafen auf das Schiff. Dem nicht genug, folgte dieser „Scheiß-Aktion“ noch im Stadion eine Fortsetzung. In der Mainzer Fankurve wurden in der ersten Halbzeit Plakate hochgehalten mit der provozierenden Aufschrift: „Ihr stinkt zum Himmel“ oder „Scheiße gelaufen“. Die ansonsten für ihre gute Stimmung bekannten Mainzer-Fans haben durch diese Aktion für einen bitteren Nachgeschmack gesorgt.
Fotos: BWA