Baumann rettet Hoffenheim glücklichen Heimpunkt gegen Mainz

Gehaltener Strafstoß und zwei Aluminiumtreffer verhindern fünfte Heimpleite

Die TSG Hoffenheim kann einfach zu Hause nicht mehr gewinnen! Die Kraichgauer trennten sich vom Tabellensechzehnten FSV Mainz 05 in der Sonntagabendpartie des 12. Bundesliga-Spieltages glücklich mit 1:1-Unentschieden. Glücklich deshalb, weil die Rheinhessen über die gesamte Spielzeit  hinweg deutlich mehr vom Spiel und auch die klareren Chancen hatten. Die Gastgeber hatten es ihrem Torhüter und Kapitän Oliver Baumann zu verdanken, der in der 68. Minute gegen Aymen Barkok seinen dritten Elfmeter in dieser Saison hielt, dass es am Ende nicht zur fünften Heimniederlage im sechsten Heimspiel kam. Marco Richter brachte die Gäste in der 39. Minute in Führung, Robert Skov gelang zu Beginn der zweiten Hälfte der 1:1-Ausgleich (48.). Durch das Remis bleiben die Hoffenheimer in der Tabelle mit 20 Punkten auf Platz 6.

Blau-weiße Fanchoreo der Hoffenheimer Südkurve vor dem Anpfiff

Keine klare Struktur erkennbar

Es war ein wildes, teils unkontrolliertes Spiel, in dem die TSG sich sehr schwer tat gegen das kompakte gegnerische Abwehrbollwerk Lücken zu finden und zum anderen ein geordnetes, zielorientiertes Offensivspiel zu kreieren. Auch unübersehbare leichtfertige Schwächen im Defensivverhalten ermöglichten den 05ern, sich einige gefährliche Aktionen vor dem gegnerischen Tor zu erspielen.

Anton Stach kommt gegen seinen ehemaligen Verein etwas ins Straucheln

„Alles in allem ist es ein glücklicher Punkt für uns!“

Hoffenheims Anton Stach nach dem Duell gegenseinen ehemaligen Verein

Treffend das Fazit des Ex-Mainzers Anton Stach nach dem Spiel in der Mixed-Zone: „Es war ein zähes Spiel und wir können froh sein, dass wir einen Punkt mitgenommen haben. Wir haben viel zu viele Fehler gemacht, haben sie eingeladen zu Kontern, hatten keine gute Restverteidigung. Alles in allem ist es ein glücklicher Punkt für uns. Mainz war in manchen Situationen schneller, war einen Tick wacher.“

Die erste Chance der Partie für Hoffenheims Maximilian Beier

Zum Spielverlauf:

Die Partie begann zäh. Mainz machte die Räume eng und ließ den Gastgebern kaum Toraktionen zu. Die erste Möglichkeit bot sich Maximilian Beier, der aus 16 Metern aus der Drehung direkt auf FSV-Keeper Robin Zentner zielte (28.).

Marco Richter (Mitte) bringt den FSV in Führung, Baumann ist geschlagen

Richter bringt die 05er in Führung

Überraschend fiel die Mainzer Führung durch Richter, der auf der linken Seite komplett freistand und frei vor Baumann den Ball im langen Eck mit seinem ersten Treffer für den FSV zum 1:0 versenkte (39.). Nur zwei Minuten später bot sich Barkok die Chance zum 2:0, als er aus kurzer Distanz am reaktionsschnellen Baumann scheiterte (41.).

Vierfach-Chance zum Ausgleich

Die gefährlichste Aktion der Gastgeber gab es in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, als Marius Bülter, Beier und Grischa Prömel den Ball aus kürzester Distanz nicht im Mainzer Tor unterbringen konnten. Zunächst klärte Zentner, dann blockten zwei Mainzer den Ball und im vierten Versuch scheiterte Bülter am linken Pfosten (45+4.).

Torjubel bei Robert Skov zu Beginn der 2. Hälfte

Skov trifft zum 1:0

Hoffe kam engagiert aus der Pause und drückte aufs Tempo. Der Lohn: Nach einer Rechtsflanke des eingewechselten Pavel Kaderabek stand Skov am langen Pfosten frei und drückte per Direktabnahme die Kugel zum 1:1-Ausgleich über die Linie (48.). Es folgte eine zwischenzeitliche starke Phase der Blau-Weißen, ehe die Mainzer ihrerseits die Führung leichtfertig vergaben. Zunächst vergab Barkok eine scharfe Hereingabe von Jae Sung Lee aus vier Metern überhastet (63.) und wenig später entschied Schiri Aytekin nach einem Foulspiel von Kevin Akopguma an Lee im Strafraum auf Strafstoß.

TSG-Stürmer Wout Weghorst (hier beim Kopfball) war zwar stets bemüht, konnte aber nur wenig Torgefahr ausstrahlen

Auf Elfmeterkiller Baumann ist Verlass

Der zuvor unglückliche Barkok trat an, doch Baumann tauchte ins richtige Eck und parierte seinen 13. Bundesliga-Elfmeter bärenstark (69.).

Richter scheitert zwei Mal an der Querlatte

Nachdem erneut der gefährliche Lee das TSG-Gehäuse knapp verfehlte, bewahrte innerhalb von fünf Minuten das Aluminium die Nordbadener vor dem drohenden erneuten Rückstand. Zweimal scheiterte der Mainzer Standardspezialist Richter per Freistoß an der Querlatte (80./85.). In der hektischen Schlussphase ging es zwar ungeordnet wirkend hin und her, doch keinem der beiden Teams gelang der finale Siegtreffer. Es blieb bei der Punkteteilung, die für die Hoffenheimer sehr glücklich ausfiel.

Trotz dem Unentschieden sieht TSG-Keeper Oliver Baumann sein Team auf einem guten Tabellenplatz

Mainz war giftiger, gieriger, wir hatten ordentlich damit zu kämpfen!“

Hoffenheims Keeper Oliver Baumann

Dies unterstrich auch Hoffenheims Bester Baumann: „Mainz war giftiger, gieriger, wir hatten ordentlich damit zu kämpfen. Wir brauchen mehr Kontrolle und Stabilität, müssen es defensiv schleunigst besser machen. Aber ich will es auch nicht zu negativ machen, wir stehen ja insgesamt gut da.“

Mit der Leistung seiner Mannschaft konnte TSG-Trainer Pellegrino Matarazzo über das ganze Spiel hinweg nicht zufrieden sein

Stimmen der Trainer:

„Mainz war näher am Sieg!“

TSG-Coach Pellegrino Matarazzo

Pellegrino Matarazzo (TSG Hoffenheim): „Wir sind mit einer ordentlichen Kontrolle reingekommen, aber haben uns zu wenig Chancen erarbeitet. Das 0:1 war sehr bitter, danach sind wir geschwommen. Nach einer starken Viertelstunde nach der Pause geben wir das Spiel ab, hatten viele unnötige Ballverluste und keine Kontersicherung. Mainz war näher am Sieg.“

„Ich bin zugleich stolz wie auch enttäuscht!“

Mainzer Interimstrainer Jan Siewert

Jan Siewert (1. FSV Mainz 05): „Es war ein intensives Spiel. Ich bin zugleich stolz wie auch enttäuscht. Wir waren deutlich näher am Sieg, aber der Ball ist nicht über die Linie gegangen.“

Hoffenheims Rekordtorschütze Andrej Kramaric (li.) bot eine schwache Partie, hatte nicht eine gefährliche Toraktion

Statistik:

TSG Hoffenheim: Baumann – Ozan Kabak (46. Akpoguma), Brooks, Vogt – Skov (63. Bebou), Stach (78. Becker), Bülter (46. Kaderabek) – Prömel (46. Grillitsch), Kramaric – Weghorst, Beier
1. FSV Mainz 05: Zentner – Widmer (90.+3 da Costa), Fernandes, Caci – Barkok, Krauß, Barreiro, Mwene – Richter, Lee (73. Burkardt) – Ajorque
Tore: 0:1 Richter (39.), 1:1 Skov (48.)
Besonderes Vorkommnis: Baumann hält Foulelfmeter von Barkok (68.)
Schiedsrichter: Aytekin (Oberasbach)
Zuschauer: 22.000

Am nächsten Spieltag gastiert die TSG Hoffenheim am Samstag, 2. Dezember bei Borussia Mönchengladbach. Anpfiff im Borussia-Park ist um 15:30 Uhr.

Fotos: Kraichgaufoto

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