Beginn der „wichtigen Wochen“

Berlin und Hoffenheim streben nach dem ersten Dreier 2018

Nach drei sieglosen Rückrundenpartien strebt die TSG Hoffenheim am Samstag (Beginn 15.30 Uhr) im Berliner Olympiastadion gegen Gastgeber Hertha BSC nach dem ersten Dreier 2018. Optimistisch stimmt dabei die Bilanz von sieben Siegen und drei Unentschieden aus den bisherigen 15 Duellen. In drei der letzten vier Partien gingen die Kraichgauer als Sieger vom Platz. Wie die TSG warten die Herthaner noch auf den ersten Rückrundenerfolg. Zwei Unentschieden und eine Niederlage haben Trainer Pal Dardai zu der Aussage veranlasst: „Wir müssen uns über unsere schwankenden Leistungen Gedanken machen.“ Sein Team zeigte in der ersten Saisonhälfte eine treffliche konsequente Chancenverwertung. Trotz der wenigsten Ligatorschüsse trafen die Hauptstädter bei einer 19-prozentigen Trefferquote ins Schwarze. Von solchen Werten sind die Hoffenheimer im bisherigen Saisonverlauf meilenweit entfernt. Fast fahrlässig wurden in so machen Partien aufgrund eines schwachen und unkonzentrierten Torabschlusses Punkte leichtfertig liegen gelassen.

Dennis Geiger setzt sich energisch gegen Gegenspieler Mitchell Weiser durch

Überzahlsituationen besser ausspielen und zu klaren Abschlüssen kommen

Für TSG-Trainer Julian Nagelsmann ist es aufgrund des frühen Zeitpunkts am vierten Rückrundenspieltag „deshalb kein entscheidendes Spiel und keine entscheidende Woche“. Dennoch hat er nach der 2:5-Auswärtsniederlage beim Liga-Krösus FC Bayern deutlich gemacht, dass nach den großen Brocken Leverkusen und München „wichtige Wochen bevorstehen, in denen wir wieder erfolgreich sein wollen.“ Der Fußballlehrer ist überzeugt davon, dass sein Team das Zeug dazu hat, in Berlin zu gewinnen, wenn vor dem Tor konsequenter die Chancen verwertet werden. Nagelsmann: „Mein nachweihnachtlicher Wunsch ist es, dass wir unsere Überzahlsituationen besser ausspielen und so zu klaren Abschlüssen kommen."

"Haben in der Analyse viele Ideen entwickelt"

Rückblende Hinspiel: Im ersten Bundesligaspiel, das bereits um 13.30 Uhr angepfiffen wurde, wirkten beide Mannschaften nach ihren Europa-League-Einsätzen in ihrer Spielanlage etwas statisch. Die frühe 1899-Führung durch Sandro Wagner in der 6. Minute glich Alexander Esswein in der 55. Minute aus. Nachdem die TSG im ersten Abschnitt das dominierende Team war, verdienten sich die Herthaner nach einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Spielhälfte den Auswärtspunkt. Nagelsmann hat sich daraus für das Rückspiel einige Ansatzpunkte ausgedacht: „In der Analyse haben wir viele Ideen entwickelt, wie wir gegen einen Berliner Block spielen könnten. Ich nehme an, dass wir die freien Räume im Gegensatz zum Hinspiel heute besser finden würden. Aber ich gehe nicht davon aus, dass die Hertha zu Hause wieder so tief steht. Sie werden uns auch mal höher attackieren und mitspielen.“ Angesichts der letzten Hoffenheimer Ergebnisse geht der TSG-Coach davon aus, dass die Kollegen Dardai und Co-Trainer Rainer Widmayer sich etwas überlegen, um seinem Team wehzutun.

Trainer Nagelsmann bescheinigt Robert Zulj starke Trainingsleistungen, was ihn für Berlin Einsatzchancen bringen könnte

Demirbay und Amiri sind Kandidaten für die Startformation

Personell können die Hoffenheimer bis auf Lukas Rupp (Kniebeschwerden), Gregor Kobel (zwar wieder genesen aber noch nicht spielfit) und eventuell Mark Uth (Wadenprobleme) aus den Vollen schöpfen. Nadiem Amiri und Kerem Demirbay sind zwar noch nicht bei 100 Prozent, sind aber dennoch Kandidaten für die Startformation.

Zulj hat sich positiv entwickelt und wird im Kader stehen

Erstmals in der Anfangsformation könnte auch der im Sommer ablösefrei von Greuther Fürth verpflichtete Robert Zulj stehen. Nagelsmann attestierte dem 25-jährigen Österreicher in den vergangenen zwei Wochen starke Trainingsleistungen. Nachdem er in der Hinrunde aufgrund einer hartnäckigen Schambeinentzündung keine große Rolle spielte, ist er jetzt richtig in die Spur gekommen. Nagelsmann: „Durch die Verletzung brauchte er mehr Zeit, hier anzukommen. Er musste vor allem in der Defensive dazulernen und sich an das Tempo gewöhnen. Er ist ein wuchtiger Typ, der sich gut bewegt und zwischen Acht und zentraler Spitze alles spielen kann. Mit Ball kann er eigentlich alles, da musste man ihm nicht viel mit auf den Weg geben. Er ist kein Sprintertyp, sondern einer, der sich gut im Raum bewegt und ein sehr feines Füßchen hat, sowohl beim Abschluss, wie auch bei finalen Pässen."

Keine Wintertransfers

Nach Schließung des Winter-Transferfensters blieben die angedachten personellen Veränderungen aus. Die Wünsche von Trainer Nagelsmann und Manager Alexander Rosen, drei bis vier Spieler abzugeben bzw. auszuleihen, blieben unerfüllt. Auf Nachfrage von bwa-sport.de meinte der Coach: „Marktlage ist von Angebot und Nachfrage geprägt. Beides hat nicht so übereingestimmt und daher kam es zu keinem Wechsel oder Ausleihe. Spieler und wir haben nicht nachgedacht etwas zu tun.“

"Wollen richtig dominantes Spiel zeigen"

Verteidiger Benjamin Hübner weiß zwar um die Schwere der Aufgabe, hofft aber dennoch auf ein Erfolgserlebnis: „In der vergangenen Saison haben wir in Berlin ein sehr gutes Spiel gemacht. Die Hertha ist ein sehr unangenehmer Gegner. Sie sind unglaublich fit, aggressiv und laufstark - das fördert Pal Dardai extrem. Dennoch wollen wir gewinnen und mal wieder ein richtig dominantes Spiel zeigen." Dies wünschen sich auch die rund 300 Hoffe-Fans, die die Mannschaft zum Duell der beiden Blau-Weiß-Teams ins altehrwürdige Berliner Olympiastadion begleiten.

Fotos: Kraichgaufoto

Demirbay beim Dribbling, Hübner klärt die Situation, Kramaric schirmt den Ball ab, Geiger enteilt seinem Gegenspieler, Kaderabek im Zweikampf, Uht kommt zu spät, Trainer Nagelsmann gibt Anweisungen, und Zuber im Zweikampf

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