Behält die Erfahrung gegen die Youngster die Oberhand? SVS gastiert beim BVB

Sandhausen möchte nach dem Bielefeld-Sieg nachlegen

Mit dem 1:0-Heimsieg über Arminia Bielefeld hat der SV Sandhausen der Serie von acht sieglosen Spielen ein Ende gesetzt und konnte mit dem auch für die Psyche wichtigen Erfolg den Abstand zur Abstiegszone von sechs auf sieben Punkte ausbauen. In der Auswärtspartie des 24. Drittliga-Spieltages bei Borussia Dortmund II wollen die Kurpfälzer nun am Samstag um 16.30 Uhr nachlegen.

Erstaunter Blick bei SVS-Trainer Kenan Kocak

„Es war inhaltlich nicht unser bestes Fußballspiel

SVS-Coach Kocak im Rückblick auf das Bielefeld-Spiel

Im Vorfeld der Partie gegen Bielefeld bekräftigte SVS-Trainer Kenan Kocak noch, dass man nach zwei Last-Minute-Gegentoren sich bald für den in den letzten Partien betriebenen Aufwand belohnen würde und so wurde gegen die Arminen teilweise das Glück erzwungen. Kocak nach dem Spiel: „Wir freuen uns über den Sieg, wissen aber auch: Es war inhaltlich nicht unser bestes Fußballspiel. Aber was wir gemacht haben, war Mentalität und Einsatz reinzubringen. Wir waren füreinander da und haben uns in jeden Schuss geworfen.“

Richter wurde Rehnen fürs Tor vorgezogen

Im Tor des SVS kam es zum überraschenden Wechsel vom etatmäßigen Stammkeeper Nikolai Rehnen hin zu Winter-Neuzugang David Richter, der sich laut Kocak „seine Chance verdient hatte“.

Torhüter David Richter hatte großen Anteil am 1:0-Sieg des SV Sandhausen gegen Bielefeld

„Wir haben malocht und einen dreckigen Sieg eingefahren“

SVS-Keeper David Richter über das Erfolgserlebnis nach zuletzt acht sieglosen Spielen

Auf Anhieb wurde Richter gegen Bielefeld mit einem halben Dutzend Paraden bei besten Chancen der Arminen zum Matchwinner und kommentierte dies nach der Partie: „Wir haben malocht und einen dreckigen Sieg eingefahren. Doch es war nur ein Spiel, nur drei Punkte – das dürfen wir nicht zu hoch hängen. Für mich persönlich kann es nicht besser laufen.“ Das einzige Mal, als Richter geschlagen war, rettete der ebenfalls gut aufgelegte Kapitän Jakob Lewald für den Keeper.

Große Freude und Erleichterung bei Luca-Milan Zander (li.) und Jakob Lewald nach dem Abpfiff gegen Bielefeld

Kompakter verteidigen

Präsident Jürgen Machmeier zeigte sich ebenfalls zufrieden: „Wir haben so einen Sieg jetzt mal gebraucht, egal, wie er zustande gekommen ist.“ Für das Spiel bei der U23 von Borussia Dortmund gilt es dennoch, kompakter als in den letzten Partien zu verteidigen, aber Kenan Kocak wird auch auf die Rückkehr des gegen Bielefeld erkrankten Christoph Ehlich hoffen. Mit Ehlich fiel neben dem Langzeitverletzten Jonas Weik der zweite Linksverteidiger aus, weswegen Offensivakteur Emmanuel Iwe auf ungewohnter Position agierte.

Christoph Ehlich dürfte nach überstandener Krankheit für das Spiel in Dortmund wieder zur Verfügung stehen

Großes Lazarett

Weiterhin werden dem SVS auch die Langzeitverletzten Timo Königsmann, Lucas Wolf sowie die Torjäger Richard Meier und Dominic Baumann fehlen, womit das Lazarett bei den Sandhäusern größer ist wie beim BVB, doch diese mussten zuletzt zwei schmerzhafte Ausfälle wegstecken, was sich am Samstag vermutlich nicht ändern wird. Neben Mittelfeldspieler Felix Paschke, der einen Kreuzbandriss erlitt, schmerzt besonders der Ausfall des Topscorers Julian Hettwer (11 Tore, 6 Vorlagen) bereits seit Beginn der Rückrunde wegen Rückenproblemen, dem die Karriere in der Bundesliga zugetraut wird.

Patrick Greil (li.) setzt sich hier gegen Bielefelds Christopher Lannert durch

BVB zuletzt mit drei Niederlagen in Folge

Im Vergleich zu den Hinrundenpartien schoss der BVB ohne Hettwer in den letzten Begegnungen im Schnitt ein Tor weniger. Die Dortmunder starteten mit einem Sieg in Unterhaching in die Rückrunde, doch es folgten zuletzt drei Niederlagen in Folge verbunden mit dem Rutsch von Rang 8 auf Platz 13 drei Ränge hinter dem SV Sandhausen. „Wenn wir es schaffen, in der Rückrunde besser zu verteidigen, haben wir gute Chancen, noch mehr Spiele zu gewinnen“, sagte BVB-Coach Jan Zimmermann noch in der Winterpause, doch zuletzt gab es acht Gegentore in vier Partien.

Dortmunds Topscorer Julian Hettwer (li.) im Zweikampf mit Sandhausens Wolf

31 Talente bislang im Einsatz

In seiner zweiten Saison als Trainer der Dortmunder Youngster verfügt Zimmermann ebenfalls über einen schier unerschöpflichen Pool an spiel- und laufstarken Talenten, bei einem Durchschnittsalter von 21,82 Jahren kamen 31 Spieler zum Einsatz. Demgegenüber stellt der SVS, der im Hinspiel mit einem 3:1 die Oberhand behielt, mit einem Durchschnittsalter von 26,7 Jahren den zweitältesten Kader.

Butler trifft auf die ehemaligen Kollegen

Der Niederländer Jordi Paulina erzielte fünf Treffer, mit Michael Eberwein erzielte einer der wenigen älteren Akteure genauso wie Antonio Foti vier Treffer. Mit Justin Butler wechselte eines der BVB-Talente in der Winterpause zum SV Sandhausen, aktuell ist Butler mit David Otto erste Wahl im Sandhäuser Angriff und hofft sicher gegen seine alten Mannschaftskollegen auf seinen Debüttreffer.

Aufwendige und leidenschaftliche Choreo der Sandhäuser Fans beim letzten Heimspiel am Hardtwald

Mögliche Aufstellungen:

Borussia Dortmund II: Lotka – Jessen, Hüning, Lührs, Mogultay – Roggow, Azhil – Elongo-Yombo, Eberwein, Foti – Paulina
SV Sandhausen: Richter – Lang, Lewald, Schikora – Kreuzer, Lorch, Duman, Ehlich – Greil – Butler, Otto

AM
Fotos: foto2press

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