Bei besserer Chancenverwertung wäre deutlich mehr drin gewesen

TSG Hoffenheim unterliegt dem FC Bayern München 1:4

Spitzenreiter FC Bayern München hat sich am 19. Bundesliga-Spieltag für seine einzige Niederlage im Jahr 2020 unter Trainer Hansi Flick gegen die TSG Hoffenheim mit dem gleichen Ergebnis von 4:1 revanchiert. In einem abwechslungsreichen und interessanten Spiel trafen für den Rekordmeister Boateng, Müller, Lewandowski und Gnabry, für die TSG war Kramaric erfolgreich. Während die Bayern weiter souverän die Tabellenspitze anführen, sind die Kraichgauer auf Platz 12 zurückgefallen. Das Team von TSG-Trainer Sebastian Hoeneß verkaufte sich in der Münchner Arena vor allem in der ersten Hälfte sehr gut, stand sicher in der Defensive und erspielte sich einige sehr gute Torchancen. In der zweiten Hälfte drängten die Gäste auf den Ausgleich, ehe nach einem Abwehrfehler Lewandowski mit dem 3:1 für die Vorentscheidung sorgte. Während die Münchner den vierten Sieg in Serie feierten, kassierten die Hoffenheimer nach zuvor drei Partien ohne Niederlage wieder einen Dämpfer.

Kramaric brachte die Hoffenheimer mit seinem 13. Saisontreffer gegen die Bayern auf 1:2 heran

Bebou scheitert zwei Mal in aussichtsreicher Position

Gästetrainer Hoeneß vertraute der gleichen Startformation wie beim 3:0-Heimsieg über Köln. Die gastgebenden Münchner dominierten zwar von Beginn an das Geschehen, doch die erste Großchance hatten die Gäste, nachdem Bebou allein vor dem Tor an der Fußabwehr von Nationaltorhüter Neuer scheiterte (8.). Die erste Großchance für die Bayern hatte Müller, dessen Schlenzer nach einer Viertelstunde von der Unterkante der Querlatte abprallte (15.). Während die Rot-Weißen weiter Druck machten, bot sich der TSG erneut durch Bebou die zweite dicke Möglichkeit, als dieser nach einer Maßflanke von Kramaric aus vier Metern unbedrängt am Bayern-Tor vorbei köpfte (26.). Dies sollte sich rächen, denn kurz darauf ging der amtierende Serienmeister durch Boateng in Führung, als dieser aus acht Metern nach einer Kimmich-Ecke unhaltbar ins linke Tordreieck einköpfte (32.). Nachdem wenig später Baumann einen Kimmich-Schuss parierte (37.), war er machtlos, als Müller nach Vorlage von Lewandowski aus 17 Metern mit links mit seinem 10. Saisontreffer zum 2:0 traf (43.).

Kramaric verkürzt auf 1:2

Die Antwort der Blau-Weißen kam postwendend: Torjäger Kramaric vollendete eine Rechtsflanke von Bebou mit einer Volleyabnahme aus elf Metern zum 1:2-Anschlusstreffer (44.). Der 13. Saisontreffer des Kroaten war gleichzeitig der Halbzeitstand. Rückblickend stellte Hoffenheims Defensivspieler Adams treffend fest: „Wir hatten in der ersten Hälfte gute Chancen, aber haben diese nicht genutzt. Damit man in München etwas holen kann, muss man diese nutzen.“

TSG-Keeper Baumann bewahrte sein Team vor allem in der zweiten Hälfte vor einem höheren Rückstand

Baumgartner vergibt den möglichen Ausgleich

Die Gäste kamen entschlossen aus der Kabine und hatten durch den Österreicher Baumgartner zwei gute Ausgleichschancen (46., 47.). Nachdem Baumann gegen Coman mit einer Fußabwehr rettete (52.), führte ein Missverständnis in der TSG-Abwehr zur Vorentscheidung. Als Posch beim Klärungsversuch den eigenen Torhüter anschoss, war Lewandowski der Nutznießer, indem er aus kurzer Distanz mit seinem 24. Saisontreffer den Abpraller zum 3:1 einnetzte (57.). Für TSG-Coach Hoeneß entschied sich die Partie in der ersten Viertelstunde der zweiten Hälfte: In den ersten Minuten hatten wir zwei Torchancen zum Ausgleich, aber stattdessen haben wir das 1:3 kassiert. Das war bitter.“

Gnabry sorgt für die endgültige Entscheidung

Die endgültige Entscheidung besorgte sechs Minuten später Gnabry, der auf Zuspiel von Coman durch die Beine von Baumann auf 4:1 erhöhte (63.). Zwei Minuten später köpfte Kramaric nach Kaderabek-Flanke aus fünf Metern übers Bayern-Tor (65.). Die Bayern dominierten in der Schlussviertelstunde das Geschehen, und hätte Baumann nicht gegen Costa und Sane glänzend pariert, hätte das Ergebnis ganz andere Dimensionen angenommen. Kurz vor dem Abpfiff scheiterte Nordtveit mit einem gefühlvollen Schlenzer von halblinks an Neuer, der gerade noch mit den Fingerspitzen den Ball um den Pfosten lenken konnte (88.).

Gegen die Bayern muss man seine Chancen eiskalt verwerten

Die Hoffenheimer zeigten zwar eine couragierte, leidenschaftliche Leistung, blieben aber am Ende gegen deutlich effektivere Bayern ohne Ertrag. Das Auslassen zwei hochprozentiger Chancen in der ersten Hälfte rächte sich womöglich am Ende. Rundum zufrieden zeigte sich Bayern-Trainer Hansi Flick: „Wir sind sehr glücklich mit dem Ergebnis. Ich habe ein gutes Spiel meiner Mannschaft gesehen, aber es war nicht alles top. Wir haben jetzt vier Spiele nacheinander gewonnen. Nach den beiden Niederlagen haben wir gesagt, dass wir in Spur zurückkommen wollten. Das haben wir geschafft, das macht eine gute Mannschaft aus.“ Am nächsten Sonntag empfängt die Hoeneß-Truppe am 20. Spieltag um 15.30 Uhr die aktuelle Überraschungsmannschaft Eintracht Frankfurt, die sich auf den dritten Tabellenplatz vorgearbeitet hat.

Statistik:

FC Bayern München: Neuer – Pavard, Boateng (87. Süle), Alaba, Davies – Kimmich, Roca (69. Musiala) – Gnabry (69. Sané), Müller (74. Choupo-Moting), Coman (74. Costa) – Lewandowski
TSG Hoffenheim: Baumann – Adams (58. Vogt), Nordtveit, Posch – Gacinovic (58. Kaderabek), Rudy, Samassekou (74. Grillitsch), John – Baumgartner (74. Belfodil) – Bebou (81. Dabbur), Kramaric
Tore: 1:0 Boateng (32.), 2:0 Müller (43.), 2:1 Kramaric (44.), 3:1 Lewandowski (57.), 4:1 Gnabry (63.)
Zuschauer: keine
Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)

Fotos: Kraichgaufoto

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