Bilanzaufbesserung, rechnerischer Klassenerhalt und viel Prestige stehen auf dem Spiel

Die Bundesliga biegt an diesem Wochenende auf die Zielgerade ein. Fünf Spieltage vor dem Ende geht es in einem der spannendsten Abstiegskämpfe der Bundesligageschichte für sechs Mannschaften ums Überleben. Vier Teams davon duellieren sich im direkten Aufeinandertreffen: Hannover empfängt Hamburg, Braunschweig gastiert in Freiburg. Nürnberg in Wolfsburg sowie Stuttgart in Gladbach stehen vor schwierigen Auswärtsaufgaben. Besonders brisant das Duell zwischen den beiden, während der Woche in der Champions-League tätigen, Top-Teams aus München und Dortmund. Der deutsche Clasico in der Allianz-Arena verspricht wieder besonders viel Spannung und Emotionen. Dafür sorgten schon im Vorfeld die Verantwortlichen beider Clubs mit teils überflüssigen Wortmeldungen.
1899 Hoffenheim empfängt am Sonntag, um 17:30 Uhr, den FC Augsburg. Fehlen wird hierbei Torhüter Koen Casteels, der an diesem Wochenende, nach seinem Schienbeinbruch, das Berliner Krankenhaus wieder verlassen und nach Zuzenhausen zurückkehren wird. Bei der zweistündigen Operation war ihm ein Nagel im Knochen fixiert worden, der ihm als Stabilisator auf unbestimmte Zeit erhalten bleibt. Ein Überraschungsbesuch bekam der Belgier von Hertha-Profi Adrian Ramos, mit dem er beim 1:1 Unentschieden im Olympiastadion zusammenprallte. Der Hertha-Torjäger, der zur neuen Saison nach Dortmund wechselt, zog sich hierbei einen Bluterguss im Oberschenkel zu, der für eine mehrtägige Trainingspause sorgte. Casteels blickte nach der Operation bereits zuversichtlich nach vorn, will so bald wie möglich wieder zurück ins Team. Sobald die Ärzte grünes Licht geben, wird er mit den Reha-Maßnahmen beginnen, um schnellstens wieder gesund zu werden.
Torhüterkollege Jens Grahl ist hingegen, nach auskurierter Oberschenkelzerrung, wieder einsatzfähig und optimistisch: „Wir wollen gegen Augsburg mit einem Heimsieg den Abstand auf zwei Punkte verringern. Auch was die Bilanz anbelangt, können wir einiges verbessern. Es wird mit Sicherheit ein interessantes, spannendes Match, mit hoffentlich einem positiven Ausgang für uns.“
Zwischen der TSG und dem FC gab es bislang 17 Pflichtspiele – fünf in der Bundesliga, zwei in der 2. Liga, zwei im DFB-Pokal und acht in der Regionalliga Süd. Die Gesamtbilanz spricht bei acht Siegen, fünf Niederlagen und vier Remis für die Donauschwaben.
Interessant auch das Duell der beiden Trainer Markus Gisdol und Markus Weinzierl, die zusammen den Fußballlehrer-Lehrgang absolvierten und für die sportliche, positive Entwicklung ihres Vereins verantwortlich sind. Beide Vereine haben in der Trainerfrage auf relativ bundesligaunerfahrene, ehrgeizige Übungsleiter gesetzt, was sich sehr positiv auswirkte.
Gleich fünf Hoffenheimer gehen am Sonntag mit jeweils vier gelben Karten vorbelastet ins Spiel. Vor einer möglichen Spielpause im nächsten Auswärtsspiel in Bremen stehen Beck, Kai Herdling, Roberto Firmino, Tarik Elyounoussi, und Kevin Volland. Für den zuletzt unsicher wirkenden Jannik Vestergaard steht alternativ Niklas Süle zur Verfügung. Während David Abraham und Sven Schipplock noch ausfallen, dürfte Anthony Modeste wieder eine Alternative im Sturmzentrum sein.
Hoffenheims Offensivspektakel mit hohem Unterhaltungswert und Torgarantie erfährt immer noch nicht die entsprechende Wertschätzung. Für das drittletzte Heimspiel gibt es noch reichlich Tickets in fast allen Kategorien. Die Frage darf erlaubt sein: Hat der Dorfverein ein Akzeptanzproblem? In einer Umfrage von Bild-Online belegen die Kraichgauer in einer Sympathietabelle nur Platz 26, was bei sechs Erstligajahren und relativ junger Fankultur nichts außergewöhnliches ist.

 

Fotos: Kraichgaufoto

Trainer Markus Gisdol kann am Sonntag wieder auf Stürmer Anthony Modeste zurückgreifen, War in Berlin zuletzt etwas von der Rolle: Innenverteidiger Jannik Vestergaard, und Das 1899-Trainerteam mit gespanntem Blick in Richtung nächstem Gegener FC Augsburg

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