Hoffenheims Juwel wechselt ablösefrei zum FC Bayern
Was die Spatzen schon seit Tagen von den Dächern pfiffen, wurde jetzt offiziell verkündet: Hoffenheims Talent Tom Bischof wechselt im Sommer von der TSG Hoffenheim zum FC Bayern München. Der Vertrag des flexibel einsetzbaren Mittelfeldspielers läuft im Sommer aus, so dass der deutsche Rekordmeister sich die Dienste des TSG-Juwel ablösefrei sichern konnte und ihn mit einem Vertrag bis 30. Juni 2029 ausstattete. Bischof, der zehn Jahre bei der TSG spielte, hat in seiner dritten Profi-Saison den Durchbruch geschafft, sich mit starken Leistungen in der Liga und der Europa League ins Rampenlicht gespielt. Neben Eintracht Frankfurt und RB Leipzig waren auch Vereine aus der Premier League an ihm interessiert. Dem Vernehmen nach soll der offensiv wie defensiv einsetzbare Linksfuß für den zuletzt wieder erstarkten, aber dennoch wohl vor seinem Abschied aus München stehenden Leon Goretzka nachrücken.
„Wir hätten den Vertrag mit Tom sehr gerne verlängert“
Andreas Schicker zum Bischof-Wechsel nach München
Bei der TSG ist man natürlich enttäuscht, einen Leistungsträger zu verlieren, zudem auch noch ablösefrei. Konnte man zuletzt seine Talente wie Christoph Baumgartner (26 Mio. nach Leipzig) und Maximilian Beier (28,5 Mio. nach Dortmund) im zweistelligen Millionenbereich gewinnbringend transferieren, ging man dieses Mal leer aus. Sowohl der frühere Sportdirektor Alex Rosen, als auch dessen Nachfolger Andreas Schicker gelang es nicht, Bischof und seine Berater zum Bleiben zu überzeugen. „Es ist ja kein Geheimnis, dass wir den Vertrag mit Tom sehr gerne verlängert hätten. Denn er ist ein Paradebeispiel für den traditionellen Hoffenheimer Weg und die herausragende Ausbildung in unserer Akademie von den Junioren bis zu den Profis. Wir hatten in den vergangenen Wochen immer wieder sehr gute und vor allem vertrauensvolle Gespräche mit Tom, seinen Eltern und seinem Beraterteam geführt“, wird Schicker in der Hoffenheimer Vereinsmitteilung zitiert.
„Wir haben alles versucht, ihn in seinem letzten Vertragsjahr noch weiterhin von der TSG zu überzeugen“
Schicker zu den Verhandlungen
Schicker machte nochmal deutlich, dass man alles versuchte, um seinen Mittelfeldspieler noch zu halten: „Wir haben alles versucht, ihn in seinem letzten Vertragsjahr noch weiterhin von der TSG zu überzeugen und ihm Perspektiven aufzuzeigen. Allerdings ist natürlich auch anderen, sehr namhaften Top-Vereinen Toms rasante sportliche Entwicklung nicht verborgen geblieben. In diesem Zusammenhang hat uns Tom im Rahmen der Verhandlungen informiert, dass er unser Vertragsangebot leider nicht annehmen, sondern sich ab Sommer dem FC Bayern München anschließen möchte.“
„Wenn die Zeit gekommen ist, werde ich mich ausführlicher zu meiner Entscheidung äußern“
Bischof zu seinem Abschied aus Hoffenheim im Sommer
Bischof sagt zu seiner Entscheidung, die ihm nicht leichtfiel: „Der Schritt weg aus dem Kraichgau wird mir emotional unglaublich schwerfallen, und ich werde die TSG und vor allem die Menschen in diesem Verein nie vergessen und immer in meinem Herzen tragen. Ich habe mich nun dazu entschieden, die TSG im Sommer zu verlassen, werde dem Verein aber ewig dankbar sein. Wenn die Zeit gekommen ist, werde ich mich auch ausführlicher zu meiner Entscheidung äußern – jetzt gilt mein voller Fokus aber nur der TSG Hoffenheim. Und bis zum Sommer werde ich definitiv alles geben, damit wir mit der TSG am Ende dieser Spielzeit den Klassenerhalt erreichen.“
Bischof ist drittjüngster Bundesliga-Spieler der TSG-Geschichte
Bischof wechselte im Juli 2015 im Alter von zehn Jahren von seinem Jugendverein TSV Amorbach in die Akademie der TSG Hoffenheim. Dort durchlief der heute 19 Jahre alte Mittelfeldspieler sämtliche Jugendmannschaften und debütierte am 19. März 2022 beim Bundesligaspiel der TSG bei Hertha BSC (0:3) mit nur 16 Jahren und 264 Tagen bei den Profis – und das als drittjüngster Bundesliga-Spieler der Geschichte. Seitdem absolvierte Bischof für Hoffenheim bislang 53 Pflichtspiele für die TSG-Profis in der Bundesliga, dem DFB-Pokal sowie der Europa League (2 Tore / 5 Assists). Im Jahr 2024 wurde Bischof mit der „Fritz-Walter-Medaille“ in Gold als bester Spieler seines Jahrgangs ausgezeichnet.
„Tom passt als spielstarker Mittelfeldspieler optimal zu unserer Ausrichtung“
Bayerns Sportdirektor Freund über den Neuzugang
Bayerns Sportdirektor Christoph Freund wird in der Pressemitteilung wie folgt zitiert: „Tom Bischof ist eines der größten deutschen Talente, das auch international bereits Interesse auf sich zieht. Mit seinen erst 19 Jahren konnte er schon viele Erfahrungen im Profifußball sammeln, in der Bundesliga wie im DFB-Pokal und der Europa League. Tom passt als spielstarker Mittelfeldspieler optimal zu unserer Ausrichtung. Tom bringt alles mit, um sich auf höchstem Niveau zu etablieren.“
Fotos: Kraichgaufoto