Fußballprofi Boris Vukcevic war erstmals seit seinem Autounfall im September 2012 wieder bei einem Bundesligaspiel seiner TSG in der Sinsheimer WIRSOL Rhein-Neckar-Arena. Der 24-Jährige lag sieben Wochen im Koma. Jetzt verfolgte er das Spiel gegen Augsburg zusammen mit den Eltern Sonja und Dragan sowie Zwillingsbruder Sascha aus einer Logo auf der Haupttribüne.
Der Zeitpunkt hätte nicht besser ausfallen können. Einen Tag, nach seinem Unfall, empfingen die Kraichgauer den FC Augsburg. Es gab damals Gedanken das Spiel abzusagen, doch die Familie bestand darauf zu spielen, weil es auch im Sinne von Boris war. Die Gäste wärmten sich damals mit weißen T-Shirts und der Aufschrift „Gute Besserung, Boris“ auf.
Trainer Gisdol bei der PK nach dem Sonntagspiel: „Die Jungs haben sich sehr über seinen Besuch gefreut, eine klasse Geschichte.“
Boris nach dem Spiel: „Ich habe mich wahnsinnig gefreut, wieder im Stadion zu sein. Es war sehr aufregend. Super, dass die Jungs gewonnen haben.“ Nachdem er vor wenigen Tagen die Mannschaftskollegen mit einen Besuch im Trainingszentrum in Zuzenhausen überraschte, wollte er das Team vor dem Augsburg-Spiel nicht in deren Konzentration ablenken. Boris: „Ich war absichtlich nicht bei der Mannschaft. Ich weiß, dass an einem Spieltag volle Konzentration gefordert ist. Außerdem wollte ich mich erst mal wieder an die Bundesliga-Atmosphäre gewöhnen. Manager Alexander Rosen und auch Dietmar Hopp haben mich in der Loge besucht.“ Der Deutsch-Kroate hat, nachdem es ihm gesundheitlich immer besser geht, bereits ehrgeizige Zukunftspläne: „Mein großer Wunsch ist es, irgendwann wieder Fußball spielen zu können. Darauf arbeite ich hin.“
Diesen Wünschen schließen sich mit Sicherheit auch alle 1899-Fans an, die ihren Boris während des Augsburg-Spiels mehrfach mit Sprechchören gefeiert hatten.
Kapitän Andreas Beck: „Wir alle freuen uns, dass Boris sich wieder raus traut und unter uns ist. Der heutige Sieg war auch ihm gewidmet.“
Direktor Profifußball Alexander Rosen: „Wir haben Boris herzlich in die Arme genommen. Er hat einen großen Schritt in seiner gesundheitlichen Entwicklung genommen.“
Fotos: Kraichgaufoto