Nach einer sechswöchigen Pause hat die TSG Hoffenheim unter der Regie des neuen Cheftrainers André Breitenreiter am Sonntag das erste Mannschaftstraining der Saison 2022/23 absolviert. Bei sommerlichen Temperaturen kamen rund 400 TSG-Fans zum Trainingszentrum nach Zuzenhausen, um den Saison-Aufgalopp der 21 Feldspieler und drei Torhüter live mitzuverfolgen. Darunter auch die Neuzugänge Grischa Prömel (kam von Union Berlin) und Finn Ole Becker (vom FC St. Pauli). Es fehlten noch die sich im Urlaub befindenden Nationalspieler Andrej Kramaric, Munas Dabbur, Christoph Baumgartner, Stefan Posch, Robert Skov, David Raum, Oliver Baumann und Sargis Adamyan. Während das Eigengewächs Marco John aufgrund einer Schulter-OP nur individuell trainieren konnte, fehlte Mijat Gacinovic, der kurz vor einem Vereinswechsel steht.
Breitenreiter-Debüt lockte 400 Hoffe-Fans zum Trainingsauftakt
Aufbruchstimmung ist angesagt
Pünktlich um 15 Uhr betraten die Spieler und das Trainer- und Betreuerteam angeführt von André Breitenreiter und Kapitän Benjamin Hübner unter dem Applaus der Zuschauer das satte Grün auf Trainingsplatz 2. Nach einer Ansprache im Mannschaftskreis startete das Team in kleineren Gruppen mit verschiedenen Übungen das knapp 80-minütige erste Anschwitzen. „Mir ist es wichtig, dass wir für eine Aufbruchsstimmung sorgen. Wir werden uns sehr fokussiert vorbereiten, damit wir gut in die Saison starten können, das geht aber nur mit einer positiven Ausstrahlung und dem Ehrgeiz, alles geben zu wollen. Da haben die Jungs heute einen guten ersten Schritt gemacht, allgemein bin ich rundum zufrieden“, analysierte Breitenreiter seinen Einstand. Für den neuen Cheftrainer ist es der Beginn einer neuen Aufbruchstimmung, bei der er voller Überzeugung ist, dass nach einer gemeinsamen positiven und intensiven Vorbereitung mit viel Engagement und harter Arbeit am Ende sich auch der Erfolg einstellen wird.
Es darf durchaus mal gelacht werden
Der Humor kam beim neuen Chefcoach, wie schon bei seiner Vorstellung zwei Tage zuvor, nicht zu kurz. Als die Spieler beim Passspiel mit mehreren Bällen etwas durcheinander kamen und die Übung zwischendurch mal misslang, kommentierte er diese Aktion mit einem Lächeln im Gesicht: „Das sieht sehr gut aus, weiter so Männer“! Oder als die Spieler beim Passspiel den Namen des Gegenübers rufen sollten, sagte er kurz und trocken: „Wenn ihr den Namen des Mitspielers nicht kennt, fragt ihn einfach danach“. Klar hatte er hierbei die Lacher auf seiner Seite.
"Die Ambitionen des Vereins waren ausschlaggebend"
Auch für Neuzugang Prömel ist es nach fünf Jahren Union Berlin eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Die ersten Eindrücke der Mittelfeldspielers waren durchweg positiv: „In einem bekannten Umfeld fällt einem der Neueinstieg natürlich leichter. Die Ambitionen des Vereins waren für mich letztendlich ausschlaggebend, ich suchte eine neue Herausforderung, die ich in meinen Augen bei der TSG Hoffenheim nun gefunden habe. Ich möchte erfolgreich sein, Spiele gewinnen, deshalb bin ich hier.“ Dennoch fiel ihm der Abschied von den Köpenickern nicht leicht: „In Berlin war es bislang die schönste Zeit meiner Karriere, sie war mit einem kleinen Verein unheimlich erfolgreich. Die Qualifikation für die Europa League war schon etwas verrückt. Ich war da gefühlt wie im gemachten Nest, hatte ein gutes Standing im Team. Doch jetzt möchte ich meinen Input durch gute Leistungen in Hoffenheim einbringen.“
"Der Blick geht nach vorn"
„Der Trainer hat viele Dinge angesprochen. Es war wichtig, wieder reinzukommen und sich wieder an den Ball zu gewöhnen. Man merkt, dass die Stimmung super ist, das möchten wir beibehalten“, sagte Ihlas Bebou, der Breitenreiter noch aus der gemeinsamen Zeit bei Hannover 96 kennt. Für den Stürmer ist die enttäuschend unglücklich gelaufene letzte Saison abgehakt: „Der Blick geht nach vorne, wir wissen, dass wir die Qualität haben und müssen schauen, dass wir eine gute Hinrunde spielen.“
Fröhling komplettiert Trainerteam
Mit Frank Fröhling kehrt als Co-Trainer ein alter Bekannter an seine ehemalige Wirkungsstätte zurück, wo er 2007 zunächst als Trainer der U15 und später als Leiter des Kinderzentrums aktiv war. Vor der Saison 2013/14 stieß er als „Co“ zum Trainer-Team der Profis unter Markus Gisdol. Im Oktober 2015 verließ der A-Lizenz-Inhaber die TSG und fungierte fortan als Assistenztrainer beim Hamburger SV, Schalke 04 und zuletzt beim SC Paderborn. Der 44 Jahre alte Karlsruher komplettiert das neue Trainerteam, zu dem auch der 55-jährige Darius Scholtysik zählt, den Breitenreiter vom FC Zürich mitgebracht hatte. Der als zweiter Assistent eingeplante Matthias Kaltenbach hatte in der vergangenen Woche die TSG verlassen, um in gleicher Position beim niederländischen Rekordmeister Ajax Amsterdam anzuheuern. Wie Fröhling hatte auch Kaltenbach viele Jahre in Hoffenheim von der Akademie bis zu den Profis gearbeitet.
Die nächste Trainingseinheit der TSG Hoffenheim steht am Montag (11 Uhr) auf dem Programm. Zum Abschluss der Trainingswoche bestreitet die TSG Hoffenheim am Samstag (17.30 Uhr) ein Testspiel beim FC-Astoria Walldorf.
Fotos: Kraichgaufoto