Dank Uths spätem Siegtreffer klettert Hoffenheim auf Platz 5

Glanzloser Derbysieg gegen offensivschwache Stuttgarter

Die TSG Hoffenheim hat das baden-württembergische Derby gegen den VfB Stuttgart in der mit 30.150 Zuschauern ausverkauften Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena mit 1:0 gewonnen. Während die Kraichgauer nach ihrem eher glanzlosen Sieg in der Tabelle hoch auf Platz 5 klettern, stecken die Schwaben nach vier sieglosen Spielen auf Platz 14 mitten im Abstiegskampf. Dem Tor des Tages von Mark Uth in der 81. Minute gingen einige Kuriositäten voraus. Nachdem VfB-Verteidiger Emiliano Insua im Zweikampf mit Pavel Kaderabek an der Torraumgrenze nicht entscheidend klären kann, schießt Teamkollege Benjamin Pavard den Ball kurz vor der Torlinie an den Innenpfosten, von wo aus er bei Kaderabek landet, der uneigennützig quer in die Mitte auf Uth legt und dieser aus fünf Meter einnetzt. Für den gebürtigen Kölner war es bereits der achte Saisontreffer. Der Treffer war symbolisch für die gesamte Partie, die nicht hochklassisch, aber jederzeit spannend blieb. Treffend das Fazit von Vereinschef Dietmar Hopp nach Spielende vor dem Gang in die Spielerkabine: „Es muss auch glückliche Siege geben“.

Kaderabek setzt sich energisch durch und liefert die Vorlage zum 1:0 durch Uth

Nach gutem Start musste der VfB zwei Mal früh wechseln

In einer taktischen, tempoarmen und von wenig Torraumszenen geprägten Partie war es trotz mehr Spielanteile am Ende ein glücklicher Heimsieg für die TSG. Die Gäste aus der Landeshauptstadt hatten in der Anfangsphase durch Berkay Özcan (4.) und Anastasios Donis (6.) gute Führungsmöglichkeiten. Nach den frühen verletzungsbedingten Auswechslungen von Donis und Chadrac Akolo kam der VfB aus seinem Konzept und beschränkt sich zunehmend auf Defensivarbeiten. Die TSG hatte bei intensivem, frühem Pressing zwar viel Ballbesitz, schaffte es aber nicht gegen die gegnerische Kompaktheit sich zwingende Torchancen zu erspielen. In der zähen Partie fehlte es an Überraschungsmomenten und der nötigen Kreativität, um sich entscheidend in Szene zu setzen. Die beste Möglichkeit in der ersten Hälfte bot sich Serge Gnabry, der nach herrlichem Solo den Ball knapp neben den Pfosten setzte (31.). Kurz vor der Pause vergab Uth aus spitzem Winkel (40.).

Südkurven-Jubiläums-Choreo vor Spielbeginn

Auf "Mister Zuverlässig" war Verlass

Nach dem Pause zunächst das gleiche Bild. Nachdem Stuttgarts Josip Brekalo an TSG-Keeper Oliver Baumann scheiterte (50.), vergab in Gegenzug Kaderabek mit einem Distanzschuss. Mit zunehmender Spieldauer zogen die Gastgeber das Tempo an und drängten die Rot-Weißen immer mehr in die Defensive. Neun Minuten vor Ende der regulären Spielzeit war es dann „Mister Zuverlässig“ Mark Uth, der den Dorfverein auf die Siegerstraße schoss. Der knappe Sieg im 17 Aufeinandertreffen war zwar verdient, aber schwer erkämpft.

"Sieg nach der Pause verdient"

Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann, der nach der guten Stuttgarter Anfangsphase seine Grundordnung früh umstellte, bemängelte in der Folge die mangelnde Chancenverwertung seines Teams. Aufgrund der spielerischen Überlegenheit fiel sein Fazit dennoch positiv aus: „Wir haben uns den Sieg nach der Pause verdient und ich bin sehr glücklich über die drei Punkte. Zum Glück konnten wir am Ende einen Ball über die Linie drücken.“

"Haben nach vorne zu wenig getan"

Seine Kollege Hannes Wolf sah sein Team nach gutem Beginn durch die frühen Auswechslungen zunehmend im Hintertreffen. „Nach der Pause haben wir defensiver gespielt, die Räume eng gemacht und viele Zweikämpfe gewonnen. Leider haben wir es nicht geschafft, offensiv etwas zu entwickeln. Die Niederlage ist bitter, weil wir viel investiert haben. Wir haben nach vorne zu wenig getan. Deshalb hat die TSG verdient gewonnen.“

In Dortmund noch mal alles raushauen und drei Punkte mitnehmen

Der Blick der Hoffenheimer geht nun in Richtung Samstagabend, wo im Dortmunder Signal-Iduna-Park um 18.30 Uhr das letzte Hinrunden-Spiel gegen den Tabellennachbarn ansteht. Das Duell mit den Schwarz-Gelben, die einen Punkt weniger auf dem Konto haben, verspricht beim Heimdebüt von Neu-Trainer Peter Stöger reichlich Brisanz und Emotionen. "Hoffe" kann sich auf einen heißen Tanz vor über 80.000 Zuschauern einstellen. Torjäger Uth hoffte dabei auf eine Verbesserung der Auswärtsbilanz: „Warum es zu Hause gut läuft und auswärts aktuell nicht so, kann ich nicht erklären. Wir müssen auch auf fremdem Platz mal wieder gewinnen. Am Samstag haben wir in Dortmund die Chance dazu.“ Teamkollege Dennis Geiger möchte nach dem „verdienten Derbysieg“ am Samstag unbedingt nachlegen: „Wir wollen in Dortmund noch mal alles raushauen, drei Punkte holen und dann in die Winterpause gehen.“

In außergewöhnlichen Atmosphäre bestes Spiel gemacht

Auch Nadiem Amiri, den sein Trainer für das Gastspiel in Westfalen gegen den VfB schonte, hofft fest auf einen Auswärtserfolg: „Die Spiele in Dortmund sind immer etwas Besonderes. Die Atmosphäre ist außergewöhnlich. Ich kann mich noch gut an mein erstes Spiel dort erinnern, wo wir unglücklich im DFB-Pokal 2:3 verloren hatten. Ich machte damals mein bestes Spiel für die TSG.“

Fotos: Kraichgaufoto und BWA

Pressekonferenz nach der Partie, Derby-Endergebnis, Hoffenheims Spieler lassen sich vor der Südkurve feiern, Die TSG-Fans feiern sich als "die Nummer 1 im Land", Siegesjubel beim Trainerteam, Abseitstor in der Nachspielzeit, Baumann fängt sicher, Jubel beim Trainer und Torschützen, Uth erzielt das Tor des Tages, Schulz gegen Beck, Emil und Hoffi mit gespanntem Blick aufs Spielfeld, Kramaric gegen Beck, Stuttgarts Özcan gegen zwei Hoffenheimer, Kaderabek beim Kopfball, Uth scheitert vor dem VfB-Tor, Oliver Baumann kümmert sich um den verletzten Akolo, Dennis Geiger gegen Akolo, Posch im Kopfballduell, Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus hatte die Partie jederzeit im Griff, und Fan-Choreo zu Beginn der 2. Hälfte

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