Das leidige Problem mit den Kellerkindern – SVS empfängt SC Freiburg II

Die Fans erwarten nach der Köln-Niederlage eine Reaktion

Die Konstante beim SV Sandhausen bleibt die Inkonstanz: Nach der 6:3-Gala gegen den Tabellenführer aus Regensburg landete der SVS mit dem 1:2 bei Viktoria Köln wieder unsanft auf dem Boden der Tatsachen. Bereits nach überzeugenden Vorstellungen in den Spielen gegen Dynamo Dresden oder 1860 München folgten in den Spielen darauf ernüchternde Leistungen gegen Kellerkinder, auch beim Spiel in Köln hatte man eine Phase des Tiefschlafs mit zwei Gegentoren in drei Minuten, von der man sich nicht mehr erholte.

Die Spieler des SV Sandhausen schwören sich mit einem Mannschaftskreis vor dem Anpfiff ein

Ausrutscher der Konkurrenten erneut nicht ausgenutzt

Bei der ersten Niederlage im Jahr 2024 konnten die Kurpfälzer wieder nicht die Ausrutscher der drei Erstplazierten, die allesamt Unentschieden spielten, nutzen, wodurch der Abstand auf Relegationsplatz 3 von fünf auf sechs Punkte angestiegen ist.

„Gerade ist es pure Enttäuschung“

Sandhausens Defensivspieler Tim Knipping

Verteidiger Tim Knipping nach der Niederlage gegen ersatzgeschwächte Kölner: „Wir hatten uns viel mehr vorgenommen, gerade nach den letzten Wochen und besonders nach dem letzten Heimspiel. Es war ein sehr schwieriges Spiel, wir waren in den Zweikämpfen heute oft nur zweiter Sieger. Wir müssen diese Führung einfach nach Hause bringen, bei den Gegentreffern waren wir zweimal nicht gut sortiert. Gerade ist es pure Enttäuschung. Es geht darum, jetzt nächste Woche eine Reaktion zu zeigen.“

Für Sandhausens Alexander Fuchs ist der Aufstieg derzeit kein Thema

„Wir müssen nicht vom Aufstieg sprechen“

SVS-Verteidiger Alexander Fuchs

Auch Verteidiger Alexander Fuchs machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl: „Das ist extrem bitter. Wir müssen nicht vom Aufstieg sprechen“. Eine Reaktion zu zeigen im Heimspiel des 28. Drittliga-Spieltages am Freitag um 19 Uhr im GP Stadion am Hardtwald gegen den Tabellenletzten SC Freiburg II, in dem der SVS trotz aller Enttäuschung die Möglichkeit hat, vorzulegen. Knipping war in der Defensive wie auch Startelfdebütant Edvinas Girdvainis beim Spiel in Köln für die Gelbgesperrten Max Geschwill und Yassin Ben Balla ins Team gerückt und hatte wie Girdvainis eine gute Rettungsaktion, doch die Niederlage konnte nicht abgewendet werden.

Sandhausens Edvinas Girdvainis feierte in der Partie bei Viktoria Köln sein Startelfdebütant, links Lion Schuster

Das Lazarett lichtet sich

Für das Spiel gegen die zweite Mannschaft des Bundesligisten hat Trainer Jens Keller nun wieder die Qual der Wahl, Geschwill war im bisherigen Saisonverlauf bei 23 Einsätzen in der Abwehrkette eine feste Größe und Ben Balla ein wichtiger Faktor im defensiven Mittelfeld als Absicherung und gleichzeitig Antreiber, woran es beim Spiel in Köln sichtbar mangelte. Doch auch das Lazarett lichtet sich: Die Offensivspieler Rouwen Hennings und Franck Evina konnten letzte Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen und man müsse laut Keller „abwarten, wie sich die Situation entwickelt“ hinsichtlich eines baldigen Comebacks.

Talentschmiede vor dem Gang in die Regionalliga

Die Talentschmiede des SC Freiburg bei einem Kader-Durchschnittsalter von nur 21,91 Jahren blickt bei einem Rückstand von 12 Punkten zum ersten Nichtabstiegsplatz einem vermutlichen Abstieg in die Regionalliga entgegen, nachdem die letzte Saison noch mit dem tollen 2. Platz abgeschlossen wurde. Der Verbleib des ehrgeizigen Schweizer Trainers Thomas Stamm sowie das Nachrücken der nächsten hungrigen Generation aus der eigenen Fußballschule stimmte die Breisgauer vor der Saison positiv, doch der Abgang von acht Stammspielern, von denen sich unter anderem Engelhardt und Torjäger Vermeij in Düsseldorf, Treu in St. Pauli und Wagner in Fürth in der 2. Liga etablierten, erwies sich doch als wohl zu schwere Bürde.

Zwei Überraschungserfolge nach 15 sieglosen Spielen

Doch nach zuvor 15 sieglosen Spielen sendete die junge Mannschaft in den letzten beiden Spielen erstaunliche Lebenszeichen und ließ dem 3:2-Überraschungscoup beim FC Ingolstadt ein 1:0 gegen Waldhof Mannheim folgen. Benjamin Uphoff im Freiburger Tor, der bereits Bundesligaeinsätze für das Erstligateam absolvierte, brachte dabei die Mannheimer mit zahlreichen Paraden zur Verzweiflung. Neben Uphoff und Mittelfeldspieler Patrick Lienhard ist Neuzugang Hamadi Al Ghaddioui einer der wenigen erfahrenen Akteure im Kader. Nach dem Abstieg mit dem SV Sandhausen, für den er ohne Torerfolg blieb, wechselte der Stürmer im Sommer zu den Breisgauern, für die er bisher drei Tore erzielte, doch an seiner alten Spielstätte am Hardtwald ist Al Ghaddioui am Freitag wegen der fünften gelben Karte für einen Einsatz gesperrt.

Maximilian Breunig ist Freiburgs erfolgreichster Torschütze im bisherigen Saisonverlauf

Rückkehr des Abwehrstabilisators

Erfolgreichster Torschütze bei den Freiburgern ist Maximilian Breunig mit sechs Treffern, ihm an der Seite könnte statt dem erfahrenen Al Ghaddioui der 18-jährige Yann Sturm stürmen.  In der Winterpause wurden die drittligaerfahrenen Niklas Lang von 1860 München ausgeliehen und Offensivspieler sowie Hoffnungsträger Johannes Wurtz verpflichtet, doch Wurtz zog sich einen Kreuzbandriss im Trainingslager zu und wird diese Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. Lang erhielt bei seinem dritten Einsatz die Rote Karte, doch der Abwehrstabilisator wird in Sandhausen nach Ablauf der Sperre wieder eine Alternative sein.

Mögliche Aufstellungen:

SV Sandhausen: Rehnen – Zander, Geschwill, Fuchs, Weik – Ben Balla, Mühling – Burcu, Greil, Ehlich – Pink
SC Freiburg II: Uphoff – Fallmann, Lang (Bichsel), Stark, Lungwitz – Rüdlin, Johansson, Marino, Baur – Sturm, Breunig

AM
Fotos: foto2press

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